Kann man in der Uni spicken?


08.11.2020, 17:44

Oder manche**

8 Antworten

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Niemand wird, während er seine Doktorarbeit schreibt, ununterbrochen beobachtet.

Viele? Wir haben in Deutschland wieviele Bundes- und Landtagsabgeordnete mit Doktortitel? Und wievielen wurde der entzogen?

Man kann erstens im Studium bei Klausuren sehr wohl spicken, aber zweitens hilft das nicht bei der Erlangung eines Doktortitels. Um den zu bekommen muß man eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit verfassen, die das jeweilige Themengebiet signifikant wissenschaftlch weiter bringt. Man muß sozusagen "etwas neues erfinden".

Am "etwas neues erfinden" scheiterte es bei den meisten derartigen Doktorarbeiten nicht. Das können die Professoren, die die Arbeit bewerten, schon ganz gut beurteilen. Aber das "eigenständig" ist ein kleines Problem. Zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört auch, eigene Leistung von fremder zu trennen. Das bedeutet insbesondere, das korrekt darauf hingewiesen werden muß wenn man etwas aus wissenschaftlichen Arbeiten (meist Fachartikeln) anderer übernimmt, man muß "korrekt zitieren". Und daran ist zunächst Herr Guttenberg gescheitert und dann noch einige nach ihm.

Nicht immer muß ein unkorrektes Zitieren zur kompletten Aberkennung der Arbeit führen. Bei Frau Giffey z.B. beließ es die Prüfungskomission bisher bei einer Rüge. Der Fall wird aber gerade neu aufgerollt.

Okay, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Man wird kein Doktor in dem man Klausuren schreibt, sondern eine Doktorarbeit. Das ist eine Arbeit die man selber schreibt, ohne das jemand da ständig drauf achtet. Man kann das Thema selber wählen und alles alleine machen. Danach muss man diese Arbeit vor einem, ich nenne es mal Ausschuss, verteidigen, der die gelesen hat.

Manchmal schummeln dabei die Leute - oder machen grobe Fehler, die erst später auffallen, dann kann ein Titel wieder aberkannt werden.

Das kann man eher mit einer Hausarbeit vergleichen, einem Essay oder so. 

Es gibt vorher in der Uni aber durchaus manchmal Arbeiten/Klausuren, die in einer vorgegebenen Zeit an einem vorgegebenen Ort geschrieben werden. Ob man da spicken kann ist genauso von der Aufsichtsperson abhängig wie in der Schule.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Um einen Doktortitle zu erlangen muss man eine Doktorarbeit verfassen. Das Verfassen einer solchen Arbeit (inklusive der Forschung) dauert oft Jahre. Natürlich hat man jemanden der die Arbeit betreut (Doktorvater/Doktormutter). Dieser Betreuer guckt zwar regelmäßig auf die Arbeit, aber dabei geht es mehr um den wissenschaftlichen Inhalt der Arbeit als um richtiges zitieren. Die meisten Universitäten lassen die Arbeit bei der Abgabe von einem Computerprogramm auf Plagiate prüfen. Aber diese Programme sind nicht zu 100% zuverlässig. Wenn man ein wenig die Wortwahl oder die Satzstellung ändert oder aus einem englischsprachigen Artikel abschreibt und den Inhalt ins Deutsche übersetzt kann es passieren, dass das Plagiat von dem Programm nicht erkannt wird.

Bei Klausuren im Bachelor oder Master hängt das genau wie in der Schule von der Person, die Aufsicht hat ab ob man spicken kann.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Natürlich kann man an der Uni während Klausuren auch spicken. Das ist aber nicht die Ursache dafür, dass einige Politiker den Doktortitel aberkannt bekommen haben.

In einigen Doktorarbeiten wurden Plagiate gefunden. Es wurden Gedanken/Zitate von fremden Personen benutzt, ohne diese kenntlich zu machen.