Kann man einem Frettchen Freigang gewähren?
Hiho. Ich habe seit längerem neue Nachbarn, diese haben ein Frettchen.
Vor ein paar Tagen ist es wohl entwischt und ich habe es in meinem Garten gefunden. Ich hatte bis dahin noch nie richtigen Kontakt zu einem Frettchen, aber ich dachte mir das das bestimmt so nicht gewollt war und habe es eingefangen und mit einer Katzen-transportbox wieder rüber gebracht. Die Nachbarn waren sehr froh und dankbar.
Das Frettchen, eine Sie, war wirklich sehr lieb, auch wenn ich auf Nummer sicher gegangen bin und sie nur mit Handtüchern angefasst habe, falls sie beißen sollte. Sie war sehr vorsichtig, hat wie eine Katze alles Schritt für Schritt erkundet, ist aber sehr interessiert zu mir gekommen, weshalb das Einfangen wirklich kein Thema war.
Nun frage ich mich, nachdem ich dieses Verhalten gesehen habe, was mich doch sehr an eine Katze erinnert hat, ob man so ein Frettchen wie eine Katze rauslassen kann, oder kommen die nicht wieder? Vielleicht kennt sich da jemand aus, das würde mich sehr interessieren.
6 Antworten
Nein das kann man auf gar keinen Fall, die finden nicht wieder nach Hause.
Einmal haben sie nicht die Orientierung, und zum anderen können sie weder so springen, noch so klettern wie Katzen, sind aber sehr gut im "irgendwo runter / rein fallen". Sie verletzen sich zwar meist auch bei Stürzen aus hoher Höhe nicht, aber sie kommen halt nicht wieder "hoch" wenn sie irgendwo runter oder gar rein fallen.
Mir ist mal ein Frettchen aus dem ersten Stock abgehauen, es MUSS vom Sims aus runter gesprungen sein, locker 3 Meter auf die Straße, passiert ist nichts, allerdings habe ich ihn erst 10 Tage später wieder gefunden, halb verhungert und ca. 15min zu Fuß entfernt von da wo ich wohne. (Ich hatte überall Flyer aufgehangen, und eine Familie hat ihn gefunden)
Er hat das nur überlebt, weil er sich (schätze ich) die meiste Zeit in einer Gartensiedlung aufgehalten hat, wo sehr viele Leute Katzenfutter stehen haben.
Seitdem hab ich Stahlgitter am Fenster.
Man kann allerdings mit ihnen an der Leine raus gehen, die meisten lieben es, nur ganz wenige können sich mit dem Geschirr nicht anfreunden.
Ich wäre dir übrigens auch dankbar, wenn du mal drauf achtest, wie viele Frettchen die haben, denn wie ApfelTea schon sagte: Einzelhaltung ist echt Tierquälerei.
Das kann man auf keinen Fall. Frettchen verlaufen sich und finden nie mehr zurück. Immer nur mit Geschirr und Leine raus gehen. Du kannst deinen Nachbarn bitte ausrichten, dass sie sich ein 2. Frettchen anschaffen müssen, sonst betreiben sie aktive Tierquälerei
Ich kenne mich mit Frettchen nicht aus, aber das dachte ich mir auch schon.. Allerdings habe ich keine Ahnung wie viele sie haben, bzw ob sie wirklich nur das eine haben. Ich hatte bis jetzt nur sehr wenig Kontakt mit ihnen und bin eher nicht so der Nachbartyp der anderen auf's bzw in's Grundstück schaut. Ich hatte nur hin und wieder durch Zufall jemanden mit einem Frettchen auf dem Arm gesehen... Aber ich werde mal darauf achten.
Ich würde auch sagen, dass man Frettchen nicht unbedingt frei laufen lassen kann. Meist werden sie ja in Käfigen gehalten und das ist in Wirklichkeit unzumutbar. Würde man eine Katze in so einem Käfig halten, wäre sie auch schneller weg als man denken kann.
Wenn sich dieses Frettchen von den Nachbarn als so zutraulich erwiesen hat, müssen die ja etwas richtig machen und vielleicht wäre das so ein Sonderfall, wo das Tierchen gerne von alleine wieder nach Hause kommt. Aber irgendwie sehe ich Frettchen eher als Wildtiere, die die Freiheit lieben.
Stimmt, schon Wikipedia gibt da Infos:
Mithilfe dieser geschichtlichen Anhaltspunkte werden die Anfänge der Domestikation des Fretts im Mittelmeerraum aus spanischen oder ägyptischen Iltis-Populationen vor 2500 Jahren[11] vermutet.
Ein Lexikon aus dem 19. Jahrhundert gibt an, dass „das Frett nur im nördlichen Afrika wild angetroffen wird“. Von dort habe es sich über Spanien und Italien in ganz Europa verbreitet
Du hättest weiter lesen sollen, denn später kommt noch folgendes:
Es ist allerdings nicht erwiesen, dass es sich bei den dortigen Tieren wirklich um Frettchen und nicht um wieder eingekreuzte Hybriden handelt, da gleichzeitig mit den Frettchen auch europäische Iltisse in Neuseeland freigelassen wurden. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass Frettchen keine eigenen wilden Bevölkerungen aufbauen, sondern sich höchstens mit örtlich ansässigen Iltissen vermengen.
Also nix mit wilden Frettchen ;)
Hab es ja gelesen, wollte nur nicht den gesamten Artikel kopieren. Letztendlich ist nichts wirklich erwiesen und es gibt viele Vermutungen.
Grundsätzlich wird davon ausgegangen
Das führt oft in die Irre, wenn man von falschen Vermutungen ausgeht. Man geht von einer falschen Vermutung aus und sucht nach etwas, was diese Vermutung bestätigen soll. Oft ist es dann an den Haaren herbeigezogen. Das ist jetzt nur allgemein gesprochen und sagt nichts über Frettchen aus. Wenn Frettchen nur ein Züchtungsprodukt sind, kann ich das ohne weiteres akzeptieren
Man geht von einer falschen Vermutung aus und sucht nach etwas, was diese Vermutung bestätigen soll.
Stimmt schon, allerdings wenn du 15 Jahre lang gesehen hast, wie ungeschickt Frettchen sich bei allem möglichen anstellen, und das entlaufene Frettchen, auch wenn sie in Freigehegen lebten, immer stark abmagern innerhalb weniger Tage, auch wenn in der Gegend z.B. Katzen draußen gefüttert werden, dann ist es einfach unvorstellbar, das diese Tiere in der echten Wildnis überleben.
Ich schätze mal, das sie keine guten Jäger sind, wurde ihnen angezüchtet, denn sie sollten die Beute ja aus dem Bau jagen, und nicht im Bau fangen und selbst fressen.
Naja, Selbsterhaltungstrieb würde ich jetzt nicht sagen, aber der Jagdtrieb wurde eher in einen Spieltrieb "umgezüchtet", das merkt man auch daran, das beißen (eher zwicken) eine Spielaufforderung für sie ist.
Frettchen raufen nämlich tatsächlich rein zum Spaß, dabei kann es auch vorkommen, das sie sich gegenseitig im Nacken verbeißen, aber selbst dabei muckern sie noch freudig, und kullern über den Boden ^^ (Irgendwie schaffen sie es auch, sich dabei nie gegenseitig zu verletzen)
Mit Jagdtraining, wie man es von spielenden Katzen kennt, hat das aber echt nix zu tun, denn sie springen aufeinander, wieder auseinander, verbeißen sich, lassen wieder los, rennen sich hinterher, springen wieder aufeinander usw.
15 Jahre lang gesehen hast, wie ungeschickt Frettchen sich bei allem möglichen anstellen, und das entlaufene Frettchen, auch wenn sie in Freigehegen lebten, immer stark abmagern innerhalb weniger Tage, auch wenn in der Gegend z.B. Katzen draußen gefüttert werden
Das ließ mich am Selbsterhaltungstrieb zweifeln.
Über meine Katzen musste ich grad lachen.
Mutti Kiki und ihr Sohn Basti (3 Jahre) sind schon mit mir im Garten rumgetobt. Sohn Bobby (3 Jahre) hatte ich heut früh noch nicht gesehen und habe ihn gerufen. Er kam dann auch angeschlendet und Kiki hat sich auf die Lauer gelegt. Dann kam Bobby mit Schmackes angefliitzt und hat seine Mutter über den Haufen gerannt, dass sie sich überschlagen und ziemlich erstaunt aus der Wäsche geschaut hat. Bin dann reingegangen und auf dem Vordach vor dem Küchenfenster habe ich dann gesehen, wie Kiki den Bobby mit Schlägen in die Hacken vom Dach gejagd hat. War wohl eine Erziehungsmassnahme.
Herrliche Geschichte XD
Das mit dem Futter ist halt so eine Sache, Frettchen sind da recht kompliziert, da nur Fleisch ihnen etwas bringt, und davon ist in normalem Katzenfutter einfach zu wenig als das sie davon auf Dauer leben können, vor allem nicht bei dem erhöhten Energiebedarf den das draußen Leben erfordert.
Wenn ich mal vergesse, rechtzeitig Futter nachzubestellen, und auf Trockenfutter aus dem Supermarkt zurückgreifen muss, dann fressen sie davon 1kg in wenigen Tagen, bei dem hochwertigen Futter reicht 1kg für anderthalb bis 2 Wochen...
Liegt an ihrer ultraschnellen Verdauung, was vorne rein kommt, kommt nach ca. 2 Stunden bereits hinten wieder raus, weil ihr Darm so kurz ist.
Würde mich jetzt auch mal interessieren, frag auch mal, wie alt es wurde (Einzelhaltung? :( )
Die Frettchen die ich von klein an (unter einem Jahr) hatte, wurden alle über 10 Jahre alt, Frettchen die ich aus schlechter Haltung übernommen habe hingegen nicht älter als 6-8...
Also, habe gerade mit meiner Schwester telefoniert. Das war nur eine sehr kurze Frettchenhaltung. Meine Schwester hatte es im Garten laufen lassen, Nachbar´s Dackel kam rüber und hat es totgebissen. Zu Fressen bekam es nicht mal Katzenfutter. Meine Schwester erwähnte nur trockene Brötchen, obwohl das ja wirklich nicht alles gewesen sein kann. Das ist jetzt Jahrzehnte her.
Arg, wenn ich das schon lese... naja, früher war das leider so..
Ich nehme an, sie hat es von einem Jäger bekommen, und die haben ihre Frettchen oft mit Absicht schlecht gefüttert, insbesondere mit trockenen oder in Milch eingeweichten Brötchen, damit sie Hunger haben, und somit mehr auf die Jagd fixiert sind.
Ist natürlich totaler quatsch, denn ein halb verhungertes Tier jagt garantiert nicht besser, als ein fittes...
Aber damals musste man halt noch den Leuten wo man seine Tiere her hatte alles glauben, ohne Internet ist es gerade bei außergewöhnlichen Tieren echt nicht einfach Infos zu bekommen.
Meiner Meinung nach haben die nur überlebt, weil sie in den Bauten in die sie geschickt wurden, auch Jungtiere fanden, die sie fressen konnten, so wie Insekten. (Mein Zeus findet Spinnen offensichtlich sehr lecker ^^)
Kann schon sein, dass sie es von einem Jäger bekommen hat. Wir wohnten halt sehr ländlich und jeder kannte jeden. Als ich meine Schwester jetzt fragte, dachte sie, ich hätte mir ein Frettchen gekauft. Aber ich mag Käfighaltung so gar nicht.
Momentan ist sie auch in Urlaub und war nur über Handy erreichbar. Vielleicht reden wir bei Gelegenheit noch mal drüber. Ich habe jetzt viel über Frettchen gelernt und danke dir!
Aber ich mag Käfighaltung so gar nicht.
Ich auch nicht, meine leben frei bei mir in der Wohnung ;)
Ich habe jetzt viel über Frettchen gelernt und danke dir!
Jederzeit wieder :) freue mich immer, wenn ich mein Frettchenwissen teilen darf ^^
Das geht eventuell nur bei älteren ruhigen und gut trainierten Tieren aber ohne Garantie. Frettchen sind Wildtiere und von Natur aus quirlig, neugierig und sehr verspielt und vor allem junge Tiere würden jede Gelegenheit nutzen um wegzulaufen.
Frettchen sind keine Wildtiere, es gibt sie nicht in der Freien Natur, und sie würden draußen glatt verhungern...
Der Rest stimmt allerdings, wobei ich noch dringend "Extrem leicht abzulenken" hinzufügen würde ;)
dies sollte man nicht tun, daher leben Frettchen auch mindestens zu zweit in sehr großen, abwechslungsreich gestalteten Gegegen draussen. Ob sie es mögen an einer Leine geführt zu werden, keine Ahnung.
Das denken viele, aber Frettchen sind keine Wildtiere, sondern reine Haustiere, vom Menschen geschaffen. In der Natur gibt es keine Frettchen, und sie würden draußen elendig verhungern.