Kann man ein Ruderboot ohne äußere Kräfte fortbewegen?

5 Antworten

Im Prinzip ja, allerdings mit erheblichen Einschränkungen.

Wenn Du Dich z.B. im Boot von vorne nach hinten bewegst, beschleunigst Du das Boot in Gegenrichtung. Am Ende des Bootes beschleunigst Du durch Deine eigene Bremsbeschleunigung das Boot wieder zurück, Du kommst also so nicht von der Stelle.

Du kannst aber stattdessen wie beim Raketenantrieb (Rückstoßprinzip) immerzu Ballast vom Boot aus in eine Richtung werfen. Damit kommst Du voran. Ohne die Reibung im Wasser würde dabei das Boot ständig beschleunigen.

Bei letzterem Versuch solltest Du zweckmäßigerweise einen FKK-Strand ansteuern, weil Du nach vollständiger Verausgabung allen verfügbaren Ballastes splitternackt bist. Die letzte Etappe kannst Du dann, sofern Du über keine Zahn- oder Beinprothese verfügst, vielleicht noch mit Pinkeln, Spucken oder Pusten bewältigen. Den allerletzten großen Schub kannst Du dem Boot noch geben, indem Du selbst abspringst.

dompfeifer  01.09.2013, 10:55

Beim Pusten solltest Du Deine Luft von vorne ansaugen und nach hinten ausblasen. Aber das ist ja schon wieder eine gewisse Art von "Paddeln".

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Pusten. Der erzeugte Schub ist gering, aber bei Windstille und ruhigem stehendem Wasser bin ich sicher ich, daß er das Boot in ganz langsame Fahrt versetzt.

P.S. Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, und ob Du genau weißt, was Du unter "äußeren Einflüssen" verstehst.

Unbestimmtheit  05.09.2013, 08:14

nein, die Kraft durchs Pusten ist weit geringer als die "Haftkraft" am Wasser. Wenn du auf einem Bürostuhl mit Rollen sitzt, kannst du dich auch nicht, auch nicht gang, ganz ganz langsam, fortbewegen, wenn du pustest.

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syncopcgda  06.09.2013, 11:33
@Unbestimmtheit

Ich denke, dass es mit Pusten (Rückstoßprinzip) gehen müsste, da bei sehr niederer Geschwindigkeit der Widerstand durch Reibung zwischen Wasser und Boot nur sehr geringfügig bremst.

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Es ist jetzt die Frage, ob du davon ausgehst, dass die Reibung zwischen Boot und Wasser =0 ist oder ob du sozusagen Kraft auf das Wasser "übertragen" kannst.

Für den ersten Fall kannst du dich zwar vom Ausgangspunkt wegbewegen, musst dich aber immer wieder dort hin bewegen bzw der Schwerpunkt des Systems Mensch-Boot bleibt gleich. Du kannst im Boot nach vorn gehen und das boot bewegt sich nach hinten, du kannst aber den Vorgang nicht beliebig wiederholen und dich in eine Richtung fortbewegen.

Falls du Kraft ans Wasser übertragen kannst, wie man es in der Realität ja kann, so funktioniert es. Du musst dich schnell nach vorne bewegen und hart abbremsen und dann ganz langsam zurück bewegen, so kannst du dich in eine Richtung bewegen. Liegt daran, dass Die Kraft, die an das Wasser über die Querscnittsfläche übertragen wird, quadratisch mit der Geschwindigkeit geht, dh das Integral von der Kraft über den Weg bleibt nicht gleich bei halber Geschwindigkeit und doppelter Zeit (=gleicher Weg)

Im Weltall, wo du zb keine Kraft auf etwas ausüben kannst, kannst du dich nict bewegen. Schwebst du also in einem Luftleeren schwerelosen Würfel mit 555 Metern und du bist in der Mitte, wirst du niemals, egal was du anstellst, die Wände erreichen können, da dafür eine äußere Kraft nötig ist.

Um sich in einem Inertialsystem fortbewegen zu können, musst du also IMMER Kraft auf dieses ausüben, so dass es auch Kraft auf dich ausübt. Es gilt zB dass die Summe aller Kräfte in einem System =0 ist, da zu jeder Kraft eine Gegenkraft existiert.

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

Wenn du einen Stein nach hinten aus dem Boot wirfst, wird es sich vorwärts bewegen (Aktion = Reaktion.) Noch besser wird es mit einer Feuerwerksrakete gehen oder mit einem Maschinengewehr, das nach hinten abgefeuert wird.

Ja, sollte eigentlich möglich sein.