Kann man aus der Kirche austreten und trotzdem an Gott glauben?
Oder ist das widersprüchlich? Ich meine, es geht im Glauben ja nicht ums Geld...
Überlege doch bitte: WER könnte, sollte oder wollte das verbieten? Ist deine Frage nicht arg, arg unüberlegt???
klar kann mir das keiner verbieten. Ist doch ganz logisch... es geht darum,ob das aus eurer Sicht moralisch geht, oder ob es für euch widersprüchlich/verwerflich/unlogisch ist.
20 Antworten
Kirche und Gott sind nicht das Selbe.
Die Kirche ist eine Organisation. Und Organisationen buhlen um Mitglieder. Was nicht nur christlich so ist. Dafür wird sogar gefordert.
Wenn du gläubig bist kannst du das gänzlich ohne Organisation sein. Nur gibt es dann kein Brimborium, was eigentlich nicht unbedingt zum Glauben gehört.
Ein Stoßgebet in freier Natur ist sicher aus Sicht eines Gläubigen mehr wert als tausend geheuchelte Worte in einem Tempel oder wie immer man eine Kultstätte nennen mag.
Diese Organisationen haben hauptsächlich etwas mit Macht und Einfluss zu tun.
Ich persönlich bin nicht gläubig. Aber das ist in diesem Zusammenhang gar nicht wichtig.
Ich bin aus der Kirche ausgetreten, weil ich an Gott glaube und davon überzeugt bin, dass die Bibel Gottes wahres Wort und Offenbarung für uns Menschen ist. Mit Geld hatte diese Entscheidung gar nichts zu tun, ganz im Gegenteil...
Der Grund war einfach, dass sich die ev. Kirche an ihren universitären Lehranstalten zu weit von Gottes Wort entfernt hat und die Bibel teilweise als Märchenbuch behandelt.
Deshalb bin ich in eine Freikirche bzw. in einen Bibelhauskreis gewechselt...
KOmmt darauf an: WENN Du Dir vergegenwärtigst, dass Deine Kirchensteuer, wenn Du katholisch bist, dazu benutzt wird, die Anwälte zu bezahlen, die die Pädophilen Priester verteidigen, ist Austreten ganz bestimmt ein gottgefälliger Akt!
Grundsätzlich ist es m.E. eine spirituelle Unverschämtheit seitens der Kirchen, Gott und seinen Segen oder auch nur Wohlgefallen "monopolisieren" - oder auch nur sich teilweise aneignen zu wollen, somit bist Du allemal entschuldigt, wenn Du austrittst, aber dennoch weiter glaubst.
Andererseits leisten die Kirchen jedoch jede Menge Menschenrechtsarbeit und aktive Barmherzigkeit (bspw. Kirchenasyl), die sie ohne das Geld ihrer Mitglieder nicht leisten könnten - DAS musst Du halt abwägen!
Kann man aus der Kirche austreten und trotzdem an Gott glauben?
Klar kann man das. Man kann ja an Gott lauben, ohne an die Lehre der Kirche zu glauben, derer man bis zum Austritt angehört. Schon allein deshalb, dass die Kirchenlehren sich trotz gleicher Quelle voneinander unterscheiden ist doch ein deutlicher Hinweis dafür, dass es auch Differenzen zwischen den jeweiligen Kirchenlehren und der Quelle, also der Bibel, gibt.
Oder ist das widersprüchlich?
Wenn überhaupt, dann nur dem Anschein nach für jene, die nicht zwischen Glauben und Kirchenzugehörigkeit unterscheiden können.
Ich meine, es geht im Glauben ja nicht ums Geld...
Im Glauben selbst wohl nicht, in der Kirchenzugehörigkeit zumindest der meisten Kirchen aber durchaus.
Im Übrigen war ich selbst jahrelang in keiner Konfession aktiv, aber meinem Glauben gegenüber Gott tat dies keinen Abbruch. Und hätte ich als Jugendlicher gewusst, wie man aus einer solchen austreten kann, hätte ich das damals vermutlich auch gemacht und hätte trotzdem auch weiterhin an Gott geglaubt.
Natürlich kann man gläubig sein und trotzdem nicht mit Institutionen wie der Kirche übereinstimmen. Glaube ist ja grundsätzich etwas sehr persönliches. Dazu kommt auch noch, dass organisierte Religionen ja nie nur gut sind und oft Dinge tun bzw. Meinungen vertreten, die mit modernen Ansichten konträr gehen. Da ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen ihren Glauben nehmen und gehen.
[Geht übrigens auch andersrum, ich kenne viele Leute, die nicht an Gott glauben, aber wegen der sozialen Aufgabe, die die Kirche hat, weiterhin ihren Beitrag zahlen wollen.]