Kann man als Ausländer Kriminologe in Südkorea sein?

3 Antworten

Ich formuliere es mal so: Ausländer werden selten bis überhaupt nicht in Korea angestellt (Englischlehrer und ähnliches als Ausnahme). Das liegt daran dass die Firmen sich um ALLES kümmern müssen

(Aufenthaltsgenehmigungen/Arbeitserlaubnis usw.) und zudem auch begründen müssen wieso sie für diese Stelle keinen Einheimischen einstellen. Die wenigsten Firmen würden sich daher die Mühe machen wenn sie einen Landsmann nehmen können

Obendrauf kommt: Bis du einen Kriminologie-Master hast bist du ungefähr 25-30 (je nach Geschwindigkeit). Ab 30 bringst du als Frau dem koreanischen Arbeitsmarkt nix mehr, die gehen davon aus dass du jetzt deinen Aufgaben als "Frau" nachkommen solltest (aka Heiraten und Kinderkriegen).

Die Wahrscheinlichkeit dort also überhaupt zu arbeiten...gegen null.

Grundsätzlich kannst du den Abschluss in dem Land machen wo du möchtest (die Abschlüsse sind einheitlich), aber ihn in Korea gemacht zu haben gibt dir keinen Vorteil und alle Vorlesungen auf koreanisch werden dir bei dem Thema vermutlich das Genick brechen, auch wenn du bis dahin die Sprache beherrscht.

Ja, "man" kann.

ich weiß dass ich noch jung bin und mir noch tausend andere Jobs in den Kopf fallen werde je älter ich werde

Viel eher würde ich mir Gedanken machen, ob du wirklich nach Südkorea auswandern willst - ein Land, über das du scheinbar nur sehr wenig weißt.

Einen Job in Korea zu finden und permanentes Aufenthaltsrecht zu bekommen, ist als Ausländer generell nicht einfach. Da sind richtige Jobs wie Kriminologe noch aussichtsreicher, als irgendwelche 0815 Lehrer oder sonstiges. Als Deutsche bist du für einen Englischlehrerposten maximal 2. Wahl, außer vielleicht schwarz angestellt als ausländisches Aushängeschild in irgendwelchen shady Nachhilfeschulen.

Wichtig ist aber, dass du dir ohne perfekte Koreanischkenntnisse und ausgezeichnete Ausbildung dort keine Hoffnungen machen brauchst.

Ich würde sagen, wenn dich der Beruf interessiert, dann arbeite dich hin, mach hier eine Ausbildung, mach Praktika usw. Und wenn dich Korea interessiert, mach einen Sprachkurs, flieg mal auf Urlaub dort hin, am besten auch ein Work&Travel. Und dann schaust du, wie das alles zusammenpasst und ob du echt permanent rüber willst. Du musst nicht jetzt schon entscheiden, in welchem Land du in 10 Jahren mal lebst. Hättest du mich vor 10 Jahren gefragt, hätte ich wahrscheinlich USA gesagt... jetzt denk ich, ich war halt damals begeistert aber hatte keine Ahnung. Es gibt fast nichts, was mich heute noch in die USA auswandern ließe!

Also bitte mach keine Ausbildung zu irgendwas, was dich nicht interessiert oder hier nicht versorgen kann, nur weil du dir damit bessere Chancen in Korea ausmalst!

Liebe Grüße :)

Hallo,

bezüglich deiner Frage zum Kriminologe kann ich leider nicht viel sagen.

Jedoch habe ich eine südkoreanische Freundin, die in Seoul wohnt. So wie sie erzählt, gibt es einen großen Konkurrenzkampf und es herrscht ein sehr großer Druck im Berufsleben, in dem alles sehr schnell gehen muss. Auch an den Universitäten herrscht ein ziemlicher Druck und das Auswahlverfahren ist sehr hart. Südkorea ist teilweise mit Japan zu vergleichen, wo sich viele wegen Überforderung beziehungsweise Überlastung das Leben nehmen. Südkorea ist kein einfaches Pflaster.

Eventuell wäre es besser, wenn du in Europa bleiben würdest oder nach Kanada gehen würdest. Dort ist es wahrscheinlich nicht so stressig.

Südkoreanische Firmen müssen auch zuerst versuchen einen Einheimischen einzustellen. Erst wenn dies nicht klappt beziehungsweise alles versucht wurde, können sie einen Ausländer einstellen.

Alles Gute und eine schön Zeit!