Kann ich mit dieser Schaltung einen Kopfhörer an meiner Gitarrenvollröhrenendstufe betreiben, ohne dass etwas Schaden nimmt, aber der Sound gut ist?
Hallo,
ich habe Überlegungen angestellt, um meinen Kopfhörer mit meinem Röhrenverstärker zu verbinden. Mein Gitarrenamp soll nicht mehr ungenutzt rumstehen und eine dicke Box würde ich zwar gerne dran bemseln, aber die Nachbarn werden dann zu blutrünstigen Wickingern.
Also, mein Stereo-Kopfhörer hat ca. 32 Ohm Impedanz, der Mono-RV (Hiwatt DR 103) vermutlich 0,5 Ohm Impedanz und ist entweder für 4 oder 8 Ohm Boxen gedacht, man muss aber eine Steckerbrücke umstecken.
Nun würde ich gerne wissen, ob dass brauchbar ist oder was angepasst werden müsste.
R1 + 2 bilden den Spannungsteiler und R3 soll die Last sein, die der RV zum überleben braucht.
1 Antwort
R2 und der parallgeschaltete Kopfhörer mit 2x32 Ohm haben 9,9 Ohm. Dazu in Reihe liegt R1 mit 82 Ohm, macht 91,9 Ohm.
Die liegen parallel zu R3, macht 7,3 Ohm Gesamtwiderstand.
Wie kritisch ist es, wenn die 8 Ohm unterschritten werden?
R3 zu erhöhen fände ich auch besser.
Das mit dem Verzerren weiß man nicht. Da brennt auch kein Halbleiter durch, es handelt sich um eine Röhrenendstufe. Vermutlich hat sie einen Ausgangsübertrager. Ob der bei der geringen Leistung, die ein Kopfhörer braucht, wegen Überlastung abraucht, glaube ich nicht. Wie sich das klangmäßig auswirkt, weiß ich nicht.
Moinmoin,
Danke erstmal an alle, für die Hinweise!
Der Verstärker arbeitet ausschließlich mit Röhren und ist regelbar in der Ausgangsleistung. Ein Röhrenverstärker darf ja nicht ohne einen ausreichend großen Verbraucher gefahren werden, da er sonst intern irgendwie überlastet (da geht dann ein Wert gegen unendlich). Und der Kopfhörer nimmt ja nun wahnsinnig Energie ab. Es muss also schon was laufen am Ausgang, daher der 10-Watt-R. Reicht wohl aus, oder?
Der Übertrager wird nicht abrauchen, das Problem liegt wohl in den Röhren selbst. Das habe ich nie verstanden, abwr schon einmal bezahlt. Nur Kopfhörer dran ist teuer, auch wenn da nur 32 Ohm statt 300 Ohm oder mehr dran sind. Bei ausgiebigem Gebrauch geht die Endstufe hops. Deshalb der 8 Ohm R3 Widerstand.
Den Röhren macht es nichts. Der Übertrager kann ohne Last kaputt gehen. Lies mal hier:
http://www.roehrenklingklang.de/LightNEasy.php?page=KnowHow
Wird ein PP Röhrenverstärker ohne Last (Lautsprecher) betrieben, so kann der Ausgangsübertrager zerstört werden, da dessen Induktivität zusammen mit dessen Streukapazität einen Schwingkreis bildet, der über die Endröhren mit Energie versorgt wird, aber seine Energie nicht mehr los wird und als Folge dessen spannungsmäßig aus dem Ruder läuft. (Ähnlich wie bei einem Teslatrafo) Dadurch steigt die hochfrequente Wechselspannung im Ausgangsübertrager an, bis es zum inneren Überschlag kommt und der AÜ zerstört ist.
Achso, ja danke für den Hinweis! Hmmm, der Übertrager war aber nicht gewechselt worden, wohl aber die Röhren. Hmmmmm, hmmmm, hmmmm.
Es muss also schon was laufen am Ausgang, daher der 10-Watt-R. Reicht wohl aus, oder?
Wenn deine Endstufe 100 Watt erzeugt, kommen auch 100 Watt am Widerstand R3 an. Mit etwas Sicherheit benötigst du also einen Widerstand von etwa 120 Watt. Der wird allerdings schwer zu bekommen sein und sehr groß und heiß. Da benötigst du warscheinlich auch im Winter keine Heizung mehr.
Aber mal ehrlich, wenn ich eine 100 Watt Endstufe habe schließe ich da doch keinen Kopfhöhrer an. Wenn ich mit Kopfhöhrer hören möchte schalte ich den Leistungs-Verstärker aus und verwende den Kopfhöhrerausgang der Vorstufe oder schließe einen Kopfhöhrer-Verstärker an. Alles andere ist reine Energie-/Geldverschwendung.
Ich glaube, dass das der Verstärker aushält.
Kannst du mir deinen Rechenweg zu den 7,3 Ohm mal aufschreiben? Ich bin Laie und würde natürlich gerne diese Projekt so gut wie möglich hinbekommen, zumal die EL34 nicht mehr so leicht als Quartett zu bekommen sind. 2*32 ergibt 16 Ohm parallel, das ist klar.(22 Ohm (R2) + 16 Ohm (KH) + 8 Ohm (R3 ))/3 = 46/3 = 15,3 - aber ...
Bei der Parallelschaltung addieren sich die Kehrwerte der Widerstände.
Bei 2x32 Ohm rechnet man 1/32 +1/32=2/32, und davon wieder den Kehrwert bilden.
Hmmmm, dann werde ich das mal überarbeiten.
1/32+1/32+1/8+1/22= 2/32+4/32+1,4545/32=7,4545/32
Also 32/7,4545=4,2927 soweit richtig, oder. Nun fehlen noch die Schritte zu den 7,32 Ohm
Zuerst einmal fängt es an zu verzerren. D.h. eine Sinuskurve würde nicht wirklich wie Sinus wiedergegeben werden. Ist ab 3% Verzerrung durch das menschliche Ohr wahrnehmbar. Das nächste Problem ist mit abnehmbarem Widerstand erhöht sich der Strom. Wenn dieser den max. Strom der Endstufe überschreitet, dann stirbt der Halbleiter (am Ausgang). Oder die Leistung des Verstärkers wird herunter geregelt weil die Endstufe eine Schutzschaltung hat. Das Herunterregeln bringt in der Regel auch eine Verzerrung mit sich.
Würde man R3 etwas höher auswählen, so dass ein Gesamtwiderstand von 8 Ohm eingehalten werden, wäre das Problem beseitigt.