Kann ich freiwillig ins Kinderheim?

6 Antworten

"Kinderheime" gibt's schon mal kaum noch. Vielmehr wird heutzutage auf betreute Wohngruppen gesetzt. Also Kleingruppen möglichst gleichaltriger Kinder, die einem möglichst familienähnlichen Umfeld von Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen betreut werden. Je jünger die Kinder, desto mehr wird auch eher versucht, sie in Pflegefamilien anstelle solcher Wohngruppen unterzubringen. Das Ziel ist eben immer, dass das Umfeld möglichst nah an ein ganz normales Familienleben rankommt, da das für Kinder einfach die beste Lösung ist.

Die Unterbringung in solchen Wohnformen findet dann statt, wenn eine so starke Kindeswohlgefährdung in der Ursprungsfamilie vorliegt, dass die Kinder dort nicht mehr bleiben können, bis sich die Umstände geändert haben. In erster Linie wird aber auch da geschaut und versucht, ob mit diversen Hilfs- und Unterstützungsangeboten die Situation in der Familie so weit verbessert werden kann, dass die Kinder doch dort bleiben können. Eben weil das einfach für Kinder die beste Lösung ist!

Wenn du dich zu Hause nicht mehr sicher fühlst, eventuell auch Gewalt erfährst, kannst du dich direkt an das Jugendamt oder auch zum Beispiel an die Schulsozialarbeit oder Mitarbeitende in Jugendclubs oder so wenden. Das sind in der Regel Sozialpädagog*innen, die wissen, was zu tun ist, um sicherzustellen, dass du in Sicherheit gesund aufwachsen kannst. Und natürlich wird dann auch berücksichtigt, was du möchtest.

Nein. Die Unterbringung in einem "Kinderheim" kostet den Steuerzahler monatlich ca 6000 Euro. Das wird im Einzelfall und als letztes Möglichkeit angeordnet, wenn es zu Hause Gewalt, sexuellen Missbrauch oder schwerste Vernachlässigung gibt. Sollte dies der Fall sein, wende dich umgehend ans zuständige Jugendamt.

Sollte die Situation nicht so dramatisch sein und wenn das JA den Eindruck hat, dass einiges nicht in Ordnung ist, wird versucht der Familie zu helfen.

Ansonsten empfehle ich dir die Nummer gegen Kummer, 116111. Das ist anonym und kostenlos. Auch ein Chat ist möglich.

https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendberatung/

Melde dich beim Jugendamt, vereinbare einen Termin, und bitte dann dort um Inobhutnahme. Dann wird man dir sagen welche Möglichkeiten es gibt.

Hier kann das keiner beurteilen, weil wir deine Situation nicht nicht kennen und jedes Jugendamt auch etwas anders arbeitet.

Kinderheime sind ja für Kinder, die aus Gründen nicht mehr zu Hause leben können. Wenn es konkrete Gründe gibt, weshalb du zu Hause nicht mehr leben kannst/möchtest (deine Eltern schlagen dich, du bist zu Hause einer Gefahr ausgesetzt..) kannst du dich an das Jugendamt wenden. Die werden dich dann unterstützen. Ob sie dich aus deiner Familie nehmen werden, entscheiden dann die, die in deine Familie kommen und sich eure Verhältnisse anschauen..

Jein,

als betroffenes Kind einer Kineswohlgefährdung kannst du beim Jugendamt um eine Inobhutnahme bitten. Dann MUSS das Jugendamt handeln. Das heißt aber, dass zuerst die familiäre Situation geklärt wird und geprüft wird, ob die Erziehungsfähigkeit der Eltern noch besteht, ob du tatsächlich gefährdet bist oder ob ein "Streitschlichter" reicht. Sollte es klar sein, dass man dich aus der Familie rausholt, so werden die weiteren Verwandten überprüft, ob jemand die Sorge für dich übernehmen kann und will. So wird sich Schritt für Schritt vorgearbeitet. Kinderheim ist die letzte aller Optionen, alleine wegen der Kosten. Bei einer 15 Jährigen kommt sogar eine JugendWG oder Betreutes Wohnen schon in Frage.