Kann eigentlich jeder seinen Doktor in einem Studiengang machen? Hat denn jeder die gleiche Chance?

4 Antworten

Wenn du den Bachelor und den Master mit guten Noten abgeschlossen hast, kannst du dich um einen Doktorplatz bewerben. Das dauert dann noch einmal drei Jahre. In Deutschland wirst du meistens dafür bezahlt, reich werden kann man damit aber nicht.

Da es sich um ein Bewerbungsverfahren handelt, ist es nicht immer ganz einfach, einen geeigneten Platz zu finden. Und wie überall anders auch, geht es bei der Vergabe der Plätze nicht zwangsläufig gerecht zu.

Aber generell ja, wer gut ist, hat eine Chance.

Promovieren (so heißt das fachlich wenn "man seinen Doktor macht") kann man in an Universitäten gelehrten Fächern, ob nun Biologie, Assyrologie, Geschichtswissenschaft oder Informatik. Fachhochschulen haben kein Promotionsrecht, aber Du kannst Dich mit einem Abschluss der Fachhochschule für Promotionsstellen an Unis bewerben. Es handelt sich um eine weitere fachliche Qualifizierung, das heißt Du musst bereits einige Ausbildungsstufen bestanden haben um promovieren zu dürfen. Mal ganz allgemein läuft das etwa so:

Du schreibst Dich also ein in einen Studiengang ein und machst Bachelor und Master (bzw. vergleichbaren Abschluss) mit deutlich überdurchschnittlichen Leistungen. Du brauchst meistens einen bestimmten Notenschnitt um Master machen zu können und einen bestimmten Masterabschlussschnitt um promovieren zu dürfen, aber jeder hat im Prinzip die selben Chancen das zu machen. Man muss sich halt anstrengen im Studium und gut sein. Wenn Du gut genug bist, dann kannst Du schauen, ob Du einen Doktorandenstelle findest, die sind meistens rar und die Konkurrenz ist groß. Neben guten Noten sind also weitere Alleinstellungsmerkmale empfehlenswert. Diese Stellen sind meistens mit einem Projekt verbunden (Finanzierung kann dabei ganz unterschiedlich sein) und in diesem Rahmen beginnst Du an Deiner Promotion zu arbeiten.

Der exakte Ablauf der Promotion ist dann unterschiedlich je nach Uni und Institut. Meistens kannst Du grundsätzlich entweder kumulativ promovieren, das heißt Du musst eine bestimmte Anzahl von Artikeln in Fachzeitschriften bzw. deren Onlineplatformen veröffentlichen. Oder Du schreibst eine Monographie, das heißt einen einzelnen langen Text zum Abschluss Deiner Arbeit, typischerweise nach 3-4 Jahren. Wenn die Arbeit soweit gut genug ist, dann wird man zur Disputation zugelassen, meistens ein Vortrag über Dein Thema zu dem dann die Prüfer Fragen stellen (aber das kann ebenfalls ganz unterschiedlich ablaufen). Dann komt noch ein bisschen Bürokratie und schließlich bekommst Du ein Promotionszeugnis und darfst Deinen Titel führen.

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Fragesteller
 13.07.2020, 18:25

Sehr informativ, danke!

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Prinzipiell kannst Du in jedem Studiengang "einen Doktor machen" (= promovieren) - die einzige Voraussetzung ist, dass es ein universitärer Studiengang ist, Fachhochschulen besitzen kein Promotionsrecht!

Ob man tatsächlich nach Abschluss des Studiums promoviert hängt oft mit der Promotionsordnung der betreffenden Fakultät zusammen, die manchmal eine gewisse Abschlussnote als Voraussetzung verlangt. So haben in Jura oft nur die besten 15 % eines Jahrgangs überhaupt die Möglichkeit zu promovieren, wohingegen es in Chemie oder auch Medizin schon eher usus ist.

Nein, nicht jeder macht einen Doktor.

Kommt auf den Studiengang an. In manchen ist es Standard (Medizin z. B.), in anderen ist es etwas Besonderes.