Kann die Aussage dass Gott existiert durch (empirische) Beweise widerlegt werden?

9 Antworten

Eine Nichtexistenz kann niemals durch empirische Beweise belegt werden.

Wenn ich dir sage ich habe in der Wiese 3 Ostereier versteckt, wie willst du beweisen dass sie dort nicht sind. Auch wenn du die ganze Wiese umgraben solltest, kann es immer noch sein dass du sie nicht gefunden hast.

Man kann eine Nichtexistenz nur logisch beweisen. Wenn ich dir zum Beispiel 3 Eier zeige und sage diese 3 Eier in der Wiese zu verstecken, du aber siehst dass ich die Eier in die Hosentasche stecke, kannst du diese Eier aus meiner Tasche holen und so logisch beweisen dass sie nicht in der Wiese liegen können.

Um es wieder auf Gott zu beziehen: Gott hat dieselbe Existenzgrundlage wie der Weihnachtsmann.

Es gibt keinerlei wissenschaftliche Beweise für ihre Existenz. Es gibt Geschichten und Mythen, sowie "Erfahrungsberichte" über sie. Ihre Nichtexistenz kann nicht empirisch bewiesen werden (da das grundsätzlich unmöglich ist) und jeder Versuch sie logisch zu widerlegen kann mit der Übernatürlichkeits-Ausrede negiert werden. Macht zwar keinen Sinn, ist aber ein beliebtes Mittel der Verteidigung gegen Verstand und Logik.

Aus diesen Gründen ist in einer Existenzfrage immer nur die Existenz zu beweisen, niemals die Nichtexistenz. Solange eine Existenz nicht eindeutig bewiesen ist, ist nicht von ihr auszugehen und niemand muss eine Verneinung der Existenzbehauptung näher begründen oder beweisen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen
Canyoudoit  26.03.2020, 18:32

Dann genannte Prinzip im letzen absatz, ist genauso gegenteilig anwendbar, wenn es nicht wiederlegt werden kann, ist nicht davon auszugehen, dass es nicht exestiert

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Andrastor  26.03.2020, 18:37
@Canyoudoit

Genau das ist nicht der Fall. Du hast meinen Beitrag offensichtlich nicht verstanden.

Die empirische Widerlegung einer Existenz ist unmöglich.

Die empirische Belegung einer Existenz ist möglich.

Daher ist immer nur die Existenz zu beweisen, niemals das Gegenteil. Bis ein Beweis erbracht wurde, ist also nicht von der Existenz auszugehen.

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Canyoudoit  26.03.2020, 18:41
@Andrastor

Nun das verstehe ich sehrwohl, jedoch basiert der religiöse Glaube unter anderem darauf

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Andrastor  26.03.2020, 18:43
@Canyoudoit

Hat damit nichts zu tun. Es geht hier nicht um Glauben sondern Logik und Beweisbarkeit.

Wenn jemand behauptet es gäbe Gott, dann ist diese Person in der Beweispflicht. Nicht die Person die behauptet es gibt keinen Gott, denn eine Nichtexistenz kann nicht bewiesen werden.

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Canyoudoit  26.03.2020, 18:45
@Andrastor

Da stimme ich voll und ganz zu

Nur mir fällt es schwer den Glauben von diesen genannten Dingen zu trennen.

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Andrastor  26.03.2020, 18:54
@Canyoudoit

Das ist einer der vielen Problempunkte des Glaubens.

Aber vielleicht hilft es dir wenn du deinen/den Glauben in Relation stellst. Wenn es dir schwer fällt diese Dinge von deinem Glauben an Gott zu trennen, dann stell dir einfach vor jemand glaubt anstatt an Gott an den Weihnachtsmann und konfrontiert dich mit derselben Problematik.

So nimmst du die Position des Atheisten ein da du nicht an den Weihnachtsmann glaubst und kannst deine eigenen Argumente und Aussagen über Gott aus einer anderen Sicht betrachten.

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Canyoudoit  26.03.2020, 18:58
@Andrastor

Ich würde dies keineswegs als Problempunkt bezeichnen, da meiner Meinung nach jeder an das glauben kann, was er möchte. Mich würde es interessieren was du unter einer der vielen Problempunkte meinst und diese näher erläuterst.

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Andrastor  26.03.2020, 19:15
@Canyoudoit

Es ist ein Problempunkt da der Glaube den Zugang zur Vernunft erschwert, bzw. gänzlich blockiert.

Das hast du oben schön demonstriert: Du gibst zwar an die Logik hinter meiner Ausführung zu verstehen, aber aufgrund des Glaubens verdrehst du die letzte Aussage meiner Ausführungen und widersprichst damit der Logik.

Das ist eine ähnliche Einstellung wie: Ich glaube der und verstehe die Wissenschaft und Logik, aber in Bezug auf den Inhalt meines Glaubens haben beide keine Gültigkeit.

Glaube macht also ignorant.

Ein weiterer Problempunkt ist das Glaube manipulierbar macht. Das zeigt uns die Geschichte immer wieder eindrucksvoll. Letztes Jahr hat ein Prediger seine gläubigen AnhängerInnen davon überzeugt zu glauben sie wären unverwundbar... sie haben um das zu beweisen eine gefährliche Chemikalie (ich denke es wahr Rohrreiniger oder ein ähnliches starkes Putzmittel) getrunken und sind daran gestorben.

Die AnhängerInnen haben sich vom Prediger manipulieren lassen.

Des Weiteren macht Glaube, zumindest viele Glaubensrichtungen, überheblich.

Christen zum Beispiel glauben dass sie im Zentrum der Aufmerksamkeit der beiden gewaltigsten Mächte der Schöpfung liegen würden und beide diese Mächte versuchen jeden einzelnen von ihnen dazu zu bringen auf ihre jeweilige Seite zu kommen. Dass das egozentrisch und sogar megalomanisch ist, muss ich ja nicht extra erläutern.

Um nur ein paar Punkte zu nennen. Die Liste ist weitaus länger.

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Canyoudoit  26.03.2020, 19:34
@Andrastor

Ich finde es tatsächlich schlimm ein zwei besipiele zu verallgemeinern, denn erstens habe ich so etwas noch nie gehört, dass wir menschen unverwundbar waren oder seien, das hat garnichts mit dem eigentlichen Glauben zu tun!!!

Des weiteren macht glauben zumindest nicht in meiner Sicht überheblich (bei mir genau das Gegenteil) und meiner Meinung nach soll jeder an das glauben, was er will denn heutzutage sollte jeder aufgeklärt sein und genug informationen zu allen möglichen Arten woran und wie man glauben kann, finden. Abgesehen davon ist es nicht böse gemeint jmd von seinem Glauben überzeugen zu wollen da die meisten nur das beste für den/die Jenigen bezwecken.

Ich finde surreal den Glauben aufgrund und basis von ausnahmen zu stützen, die somit nur die negativen sentences Glaubens zeigen.

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Andrastor  26.03.2020, 19:47
@Canyoudoit
das hat garnichts mit dem eigentlichen Glauben zu tun!!!

Doch das hat es, denn das Prinzip ist dasselbe. Die Menschen glaubten dass sie unverwundbar wären, was sie zu der Tat gebracht hat.

Christen glaubten im Recht zu sein, weshalb sie heilige Kriege gegen Muslime geführt haben. Katholiken glaubten die "richtige" Religion zu sein, weshalb sie Kriege gegen Protestanten geführt haben etc.etc.

und meiner Meinung nach soll jeder an das glauben, was er will

Da unterscheiden sich unsere Meinungen. Meiner Meinung nach sollte Glaube aussterben damit die Menschheit endlich erwachsen werden kann. Glaube den Vorzug über Information und Fakten zu geben, ist gefährlich, wie das oben genannte Beispiel zeigt.

ist es nicht böse gemeint

Das ist ein weiterer Problempunkt. Diesmal der Religionen. Religionen nutzen durch gezielte Manipulation die Güte der Menschen aus um sie dazu zu animieren die jeweilige Religion, den jeweiligen Glauben zu verbreiten.

die somit nur die negativen sentences Glaubens zeigen.

Es gibt jedoch bei genauerer Betrachtung nur negative Eigenschaften des Glaubens.

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**beweisen kann man nur, was man in der beobachtung und dem experiment messen, zählen und wiegen kann** (also nur materielles, dinge).

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alles immaterielle entzieht sich dem versuch, es beweisen zu können.

-gedanken sind da

-gefühle sind da

-willensimpulse sind da

**und trotzdem entziehen sie sich der beweisbarkeit. nur ihre physischen auswirkungen im körper sind beweisbar.

In Hinsicht auf Gott ist dies zwar (noch) nicht geschehen, in Hinsicht auf den Äther aber durchaus. Also ist es prinzipiell, wie beim Äther, durchaus möglich, die Nichtexistenz von etwas zu beweisen, sofern etwas irgendwie beweisbar ist, sei es in Hinsicht auf seine Existenz oder seine Nichtexistenz. So lange es daher keine Beweise gibt, ob Gott existiert oder nicht existiert, ist jeder frei, zu glauben, egal ob in Bezug auf dessen Existenz oder Nichtexistenz, aber ohne Beweise gibt es auch kein Wissen, sondern nur Glauben. Wer also behauptet, er oder sie wüsste, dass Gott existiert oder nicht existiert, lügt eindeutig, denn ohne Beweise gibt es kein Wissen.

Um aber auf den Kern der Frage einzugehen, ob die Aussage, dass Gott existiert, durch empirische Beweise widerlegt werden kann, würde ich dies mit einer Gegenfrage beantworten: Könnte man die Existenz eines Programmierers einer virtuellen Realität aus der Perspektive von ausschließlich innerhalb dieser virtuellen Realität widerlegen? denn genauso verhält es sich zwischen unserer Realität und Gott, denn wenn Gott das uns bekannte Universum erschaffen hat, muss Gott als Wesen außerhalb davon existieren, da dieser Gott das notwendige Wissen, um solch eine Realität erschaffen zu können, nicht vor dem Beginn der uns gegenwärtigen Schöpfung hätte erlangen können. Ist doch eigentlich logisch oder? Ein Programmierer muss ja auch vorher lernen, wie man eine virtuelle Realität programmiert, bevor dieser das erste Mal eine solche erstellt. Warum sollte dies bei Gott anders gewesen sein?

Wenn Gott, MATERIELL, existiert, kann man es auch beweisen, wenn er NICHT existiert, kann man das nicht beweisen, für ein Nichts, gibt es keinen Beweis. Da es noch niemand geschafft hat, seine Existenz zu beweisen, muss man davon ausgehen, dass er nicht existiert.

Deine Frage hat einen grundlegenden Fehler: Will man empirisch arbeiten muss man beweisen, dass es etwas gibt, nicht, dass es etwas nicht gibt. Letzteres ist nämlich schlicht und ergreifend unmöglich.