Existiert Gott? Können wir Existenz Gottes beweisen?

16 Antworten

Thomas von Aquin hat die bekannten Fünf Wege zur Erkenntnis Gottes formuliert. Natürlich können diese hier zwar nicht dargestellt, wohl aber angedeutet werden.

Der erste ist der kausale Gottesbeweis: Alles was ist, muss eine Ursache für seine Existenz haben. Am Ende muss aber dann eine selbst nicht mehr verursachte Ursache stehen. Schon Aristoteles hatte von dem „ersten unbewegten Bewegenden“ gesprochen.

Auch die Tatsache, dass Welt und Mensch sinnvoll eingerichtet und der Vervollkommnung fähig sind, lässt auf ein intelligentes Wesen schließen, das an oberster Stelle stehend Plan und Ziel vorzugeben vermag.

Eine moderne Variante: Die physikalischen Naturkonstanten sind dergestalt miteinander in Harmonie und aufeinander abgestimmt, dass Leben entstehen konnte. Würden diese Konstanten nur um geringe Promille abweichen, wäre Leben unmöglich.

Auf diesen oder ähnlichen Wegen vermag man in der Tat - eine grundsätzliche Offenheit des Denkens einmal vorausgesetzt -, die Existenz Gottes einsichtig zu machen.

Eigentlich dürfte es gar nicht so schwierig sein, von dem ebenso naiven wie arroganten Standpunkt dieses „Ich glaube nur, was ich sehe“ loszukommen, wenn man bedenkt, wie wenig wir allein von der materiellen Welt kennen und wissen. Von da aus kann man sehr wohl zu der Einsicht gelangen, dass es Dimensionen der Wirklichkeit gibt, zu denen die bloße Vernunft keinen Zugang gewährt.

https://www.welt.de/wissenschaft/article2279384/Kann-man-mit-Vernunft-Gottes-Existenz-beweisen.html


earnest  15.02.2020, 20:35

Das sind alles nur Scheinbeweise. Aber wer sie für "Beweise" hält,...

Heute würde man sagen: "Epic Fail, Thomas".

Ubald  15.02.2020, 23:31
@earnest

Ja, scheinbar existiert er gar nicht, aber nur scheinbar.

earnest  16.02.2020, 06:30
@Ubald

Doch, Thomas existierte.

Ansonsten: Anscheinend liegst du falsch.

earnest  16.02.2020, 13:50
@Ubald

Freut mich, dass wir uns auf Thomas als zumindest Einen, der existierte, einigen konnten.

Wenn es Gott gibt und Niemand seine Existenz beweisen kann, dann gibt es Ihn Trotzdem; wenn es Gott nicht gibt und das Niemand beweisen kann, dann gibt es Ihn nicht. - Und das Alles ist unabhängig davon, was oder wie Irgendjemand darüber denkt.

Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, was aber nicht bedeutet, dass es keinen Gott gibt. Ich glaube vor allem aufgrund von persönlichen Erfahrungen an Gott und Jesus Christus. Ich habe Jesus kennengelernt und in meinem Leben erfahren, er hat mein Leben verändert. Für mich ist z.B. auch die Authentizität und erfüllte Prophetie der Bibel ein Grund, an Gott zu glauben. Hier mehr dazu: http://www.dasjahrderbibel.de/Bibel/ErfuellteProphetie.htm

Es heißt nicht umsonst "Glaube". Meine Erfahrungen zeigen mir, dass Gott existiert.

Zweimal Nein. Aber wer an einen Gott glaubt, der sollte es auch tun.

Es finden sich keinerlei Beweise für die Existenz eines Gottes. Mehr noch: Keinerlei Anzeichen sprechen für die Existenz eines Gottes, und eine Fülle von Anzeichen und Beweisen sprechen dafür, dass Götter lediglich menschlichen Köpfen entsprungen sind. Es besteht kein plausibler Grund für den Glauben an einen Gott. Konkrete Gottesbilder sind ohnehin auszuschließen, da diese meist mit der nachweislich falschen BEhauptung einhergehen, der Mensch sei die "Krone der Schöpfung".

Hier mal ein kleiner Auszug aus der unendlich langen Liste von Anzeichen, die belegen, dass Götter dem Bereich der Mythologie zuzuordnen sind:

  • Wir wissen, dass unsere Welt ohne göttliche Hilfe entstehen konnte. Dazu zählt die Entwicklung des Universums, die Entstehung und Entwicklung der Erde sowie die Entwicklung des Lebens. Die Entstehung des Lebens ist noch nicht hinlänglich geklärt, jedoch stehen wir kurz davor, auch diese zu verstehen. Wer jetzt noch am Anfang seines Lebens steht, der wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Lösung diese Rätsels miterleben können. Soviel deutet sich bereits an: Ein Gott war auch hier nicht nötig.
  • Wir wissen bereits jetzt, mit unserem überaus begrenzten Blick in das Universum, von einigen Planeten, die zB im Bezug auf die Möglichkeit der Enstehung von Leben ähnliche Bedingungen erfüllen wie die Erde. Mit dem Start des James Webb Space Telescope wird die uns bekannte Zahl dieser Planeten vermutlich explodieren. Die Zustände auf der Erde sind also nicht wirklich besonders.
  • Wir wissen, dass die Entwicklung des Lebens nicht zielgerichtet war, sondern den jeweils zu gegebener Zeit vorherrschenden Umständen anpasste.
  • Wir wissen, dass der Mensch lediglich ein Trockennasenaffe ist, welcher sich, wie alle anderen Lebewesen auch, über Milliarden Jahre entwickelte. Er ist nachweislich nicht besser, wichtiger oder höher entwickelt als andere Lebewesen. Er ist also nicht die "Krone der Schöpfung", um die sich alles dreht.
  • Wir wissen, dass es NEBEN dem Menschen noch andere Hominidenarten gab, die ebenfalls über Sprache, Werkzeuge und Kultur verfügten. Sie waren NICHT unsere Vorfahren. Der Mensch ist also nicht einmal unter den Hominiden etwas Besonderes. Was war mit den anderen Hominiden los? Waren das fehlgeschlagene Entwürfe Gottes?
  • Zudem wissen wir wissen, dass es den Menschen nie gegeben hätte, wenn nicht eine globale Kathastrophe dem davor "regierenden" Leben größtenteils ein Ende gesetzt hätte. Zuvor entwickelte sich das Leben in eine gänzlich andere Richtung. Warum musste ein Gott derartige Umwege gehen?
  • Wir wissen, dass unsere heutigen Religionen zu einer Zeit entstanden, als man sich die Entstehung und Beschaffenheit unserer Welt noch nicht erklären konnte.
  • Wir wissen von sehr jungen Glaubensrichtungen, wie schnell sich aus quasi Nichts (bzw aus aus Unverständnis entstandenen Fehldeutungen des Erlebten) ein religiöser Glaube entwickeln kann (ein gutes Beispiel wäre hier der John Frum-Kult, der dem Jesus-Kult überaus ähnlich ist).
  • Wir wissen, dass alle angeblich "heiligen" Schriften von Fehlern übersäht sind. Fehler im Bereich der Logik, der Geographie, der Physik, der Astronomie, der Biologie und nicht zuletzt Fehler im Bereich der Geschichtswissenschaften.
  • Wir wissen, dass die Bibel eindeutig kein Geschichtsbuch ist.
  • Wir wissen, dass wir, sollte es ein reales Vorbild für die Jesus-Figur der Bibel gegeben haben, wir nichts über deren Leben, Taten und Aussagen wissen, da jegliche geschichtlichen Quellen fehlen.
  • Wir wissen, dass die religiösen Schriften von sehr zweifelhaften Regeln übersäht sind, welche mit unserem gewachsenen Verständnis von Ethik nicht in Einklang zu bringen sind. So werden in der Bibel beispielsweise aus unserer Sicht eindeutige Bagatelldelikte häufig auf sehr martialische Weise mit dem Tode bestraft (zB Steinigung ungehorsamer Kinder), ein zweifelhaftes Frauenbild vermittelt, Sklaverei befürwortet und absurde Regeln hinsichtlich der Sexualität aufgestellt (zB das Verbot von Homosexualität). Zudem haben wir es hier größtenteils mit einem martialischen Gott zu tun, der hier Kinder zerfleischen, und da schwangeren Frauen den Bauch aufschneiden lässt.
  • Wir wissen, dass unsere heutigen Götter (sowie eine Vielzahl religiöser Geschichten) umgeschrieben wurden, also auf älteren basieren, an die heute keiner mehr glaubt. Die Geschichte von Noah, oder die Auferstehung nach drei Tagen sind hier nur die prominentesten Beispiele von vielen. Von der Unmöglichkeit ihrer Historizität einmal ganz zu schweigen.
  • Wir wissen von der Entwicklungsgeschichte der Religionen, wie sie beispielsweise einander "befruchteten". Der christliche Gott selbst kam ja beispielsweise auch nicht aus dem Nichts. Jede Religion entstand aus einer oder mehrerer anderer Religionen. Der christliche Gott war einst Teil einer Gruppe von mehreren Göttern, ja er hatte sogar mal eine Frau.
  • Wir wissen, dass jeder Kulturkreis seine eigenen Götter hat/hatte. Bisher wurden in der menschlichen Geschichte zigtausende Götter angebetet, und im Hier und Jetzt weltweit über tausend Götter. Die Existenz von keinem von ihnen ist glaubhafter als die der anderen.
  • Wir wissen, dass der Mensch sehr gerne und häufig Geschichten erfindet. Und dass er dabei immer kreativer wird, sobald er merkt, daß er etwas davon hat.
  • Wir wissen, dass der Mensch gerne Antworten auf seine Fragen erhält. Woher also, in einer Zeit in der es an brauchbaren Methoden der Erkenntnisgewinnung haperte, nehmen, wenn nicht aus dem Reich der Phantasie?

Will man für die Existenz eines Gottes argumentieren, so steht man vor einer endlosen Liste logischer Probleme. Löst man eines, kommen drei neue auf. Und es funktioniert nicht, ohne dass man sich selbst an anderer Stelle widersprechen muss. Nimmt man den Gott jedoch raus aus der Gleichung, passen alle Puzzleteile zusammen.