Kampfsportverein: Führungszeugnis und "Meldung bei Behörden" (?!) normal?
Hallo,
ich habe eine kurze Frage. Ich habe früher ein paar Jahre Kampfsport gemacht, ziehe bald um und habe dort Vereine gesucht (Wing Tsung, Krav Maga). Zu meiner Überraschung waren dort Bedingungsklauseln und Infos für Mitgliedschaft die mir absolut seltsam vorkommen, und von denen ich noch nie gehört habe.
Dass Kampfsportvereine, spezielle der "härteren Sportarten" (halt Krav Maga, im Gegensatz zu Judo zum Beispiel, das ich auch gemacht habe), öfters mal Führungszeugnisse wollen, weil sie nicht die Gruppe ausbilden wollen vor der man sich eigentlich schützen möchte (gewalttätige Kriminelle und Schläger) ist noch halbwegs üblich.
Dass die örtlichen Kampfsportvereine allerdings von der Behörde dazu aufgefordert wurden Führungszeugnisse verpflichtetend zu verlangen, sowie Infos über laufende Ermittlungen und Verfahren, und dann auch exakte Informationen über die Mitglieder regelmäßig bekommen, das ist mir völlig neu. Ich kann bei beim besten Willen nicht vorstellen, dass Groß- und Kleinstadt Ämter tatsächlich zu bestimmten Kampfsport-Vereinen gingen, und diese verpflichteten ihnen Mitgliedanträge, Kopien von Führungszeugnissen, und weiteren Selbstauskünften zu schicken, um dann den Antrag "abzuwinken" oder halt auch nicht. Wie gesagt, dass der Verein sich seine Mitglieder selbst aussuchen kann und niemanden annehmen muss, das ist klar. Aber dass sich örtlicher Ämter und Polizeibehörden aktiv in diesen Prozess einfügen und "das letzte Wort" haben, das erscheint mir einfach absurd?
Ich hab selbst Kampfsport gemacht, hab einige Freunde die selbst Trainer sind, und von solchen Sachen bisher nur von einigen Vereinen in Hessen gehört. "EINIGE" spricht ja auch für sich: Warum sollten sich die Behörden ausgerechnet bei paar ausgewählten Vereinen mit solchen Maßnahmen einschalten, bei allen anderen derselben Kampfsportart in der gleichen Stadt nicht?
Weiß hier jemand was es damit auf sich hat? Oder erzählen diese paar Vereine einfach nur Märchengeschichten, warum auch immer?
Ich kann mir einfach beim Besten Willen nicht vorstellen, dass die örtliche Polizei sich tatsächlich das Recht nimmt zu entscheiden wer beispielsweise Wing Tsun bei wenigen ausgewählten Vereinen "machen darf" (und bei allen anderen Vereinen ists egal), und dass Behörden Kopien aller unterlagen über Mitglieder wollen. Und wenn mir ein Verein schon vor der Mitgliedschaft Lügen auftischt, dann wäre ich halt an einer Mitgliedschaft eher weniger interessiert natürlich.
4 Antworten
Noch nie was mitbekommen in der Richtung, kann mir auch nicht vorstellen, dass hier eine Ordnungsbehörde Einfluss drauf hat und wenn würde mich als Betreiber der Schule erstmal die Rechtsgrundlage interessieren bevor ich sowas in mein Vertragswerk aufnehme.
Klingt wenn Behörde im Spiel stark nach Rechtsbeugung und Amtsmissbrauch (den es eigentlich nicht mehr gibt).
Ich habe nun zufällig auf anderem Weg die Antwort erhalten:
Der Grund dafür liegt wohl darin, dass bei den Übungen zum Entwaffnen auch Einweisungen zu Schusswaffen dazu gehören.
Das gibts wohl bei den meisten anderen Kampfsportarten- und Vereinen nicht.
Geschossen oder mit scharfen Waffen trainiert wird zwar trotzdem nicht natürlich, aber als Erklärung reichts vorerst (auch wenns bissl überflüssig ist soviel Trara um Training mit Plastikpistolen und theoretischen Erklärungen zu deren Gebrauch zu machen).
Offenbar gibts wohl auch Theorie mit normalen Waffen. Ich weiß nicht... ist natürlich trotzdem quatsch, da das ja auch nichts ist, was nicht jedes Kind im Internet finden könnte, aber ist zumindest in einer Richtung, bei der ich Ämtern den Unfug zutraue.
Wahrscheinlich handelt es sich tatsächlich nur um Märchen. Behörden dürfen gar keine persönlichen Auskünfte an Dritte (nicht Behörden) weitergeben. Damit würden sie sich strafbar machen, weil sie gegen den Datenschutz verstoßen.
Schätze, irgendjemand wollte sich wichtig machen, was er doch für eine gefährliche Kampfkunst trainiert ;-)
Ich habe noch nie ein Führungszeugnis gebraucht!
Und ich hab schon eine paar Sachen "durch": Judo, Ju-Jutsu, Karate (verschiedene) und Wing-Tsung. Auch in verschiedenen Städten.
Von solchen Regelungen habe ich noch nie was gehört.
Ne das ist verdammt unseriös weil es wird sogar manchmal Verbrechern angeboten so ein kurs zu besuchen um sich zu "entladen" und Disziplin zu lernen !
Wie gesagt, dass es gerade bei härteren Sportarten die wirklich nur der Verteidigung dienen und keinen Wettkampf-Aspekt haben teils sehr explizit vom Verein selbst ausgewählt wird, das ist normal. Kein seriöser Verein würde da einen Schläger oder Kriminellen nehmen.
Aber diese ganze Geschichte vonwegen "Kopien an die Ämter und Polizei schicken" und, dass diese das genehmigen müssten, das klingt für mich einfach nach Märchenstunde.
Ich versteh allerdings auch nicht welche Motivation ein Verein hätte sowas zu erfinden. Die können ja annehmen und ablehnen wen sie wollen, auch ohne solche Geschichten.
Die Erklärung ist wohl eher an den Haaren herbei gezogen worden....
An den Gummipistolen liegt es mit Sicherheit nicht.;-)