Jugendzimmer im Keller mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit
Hallo, ich habe in meinem Zimmer eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und leider auch schon Schimmelbildung. Ich bräuchte ein paar Tipps, was ich dagegen machen könnte.
Ich habe auch schon Tipps, die andere bekommen haben oder mir gegeben wurden, angewandt – ohne Erfolg. Unter anderem lange Lüften; dafür sorgen, dass die Luft zirkuliert; ... Ein Umzug oder anderes Zimmer ist leider nicht möglich.
Tut mir leid für den langen Text, aber das könnte vielleicht auch noch wichtig sein: Die Luftfeuchtigkeit in meinem Zimmer liegt eigentlich immer bei über 70% und bei dem regnerischen Wetter momentan sogar bei über 80% - bei einer Zimmertemperatur von 19,5°C. Mein Zimmer ist im Keller. In allen anderen Kellerräumen haben wir aber nicht so großen Probleme wegen der Luftfeuchtigkeit. Diese sind aber auch nicht bewohnt. In meinem Zimmer befindet sich ein eher normal großes Fenster (ich glaube so 80x120). Das Zimmer ist etwa 16-17m² groß und hat eine Höhe von 2,50m.
Der Termometer und Feuchtigkeitsmesser steht auf einer Höhe von 1.60m.
Wir haben im ganzen Haus eine Lüftung. Diese macht es möglich, dass in den restlichen Räumen eigentlich nie gelüftet werden muss. In meinem Zimmer war sie zuerst auf Zuluft gestellt, nun auf Abluft, was aber keinen großen Unterschied macht.
Da die Lüftung unseres Hauses in meinem Zimmer nichts nützt, versuche ich jeden Tag über einen längeren Zeitraum zu lüften. Das mache ich aber oft nur, wenn die Luftfeuchtigkeit draußen deutlich niedriger ist. Während des lüften sinkt die Luftfeuchtigkeit nach etwa einer Stunde oft bis auf 50%. Sobald das Fenster wieder geschlossen ist, liegt die Luftfeuchtigkeit nach 5-10Minuten wieder bei 70%.
Auf der Rückseite meines Kleiderschrankes bildet sich Schimmel, obwohl der Schrank etwa 10cm von der Innenwand entfernt steht und ich dahinter einen kleinen Lüfter für die Luftzirkulation aufgestellt habe. Außerdem sieht man auch schon unter meinem Schreibtisch helle, gelbliche Schimmelspuren. Mein Schreibtisch steht an der Außenwand gegenüber von meinem Schrank und unter dem Fenster. An der 2. Außenwand habe ich eine andere Tapete, dort sieht man keine Schimmelspuren, obwohl auch dort Gegenstände direkt an der Wand stehen. Könnte es also auch an der Art der Wand/Tapete liegen? Alle anderen drei Wände sind mit Raufaser-Tapeten tapeziert und weiß angestrichen.
Vielleicht ist noch wichtig, dass ich eine Bodenheizung habe.
Ich hoffe mir kann jemand helfen. Danke im Voraus!
13 Antworten
Hallo,
erdberührte Räume sind ein Sonderfall. Hier kommen mehrere Anforderungen zusammen, die selbst Fachleute vor ein Problem stellen. Denn niemand kann (auch mit Hygrometer und Thermometer nicht) beurteilen, wann wieviel gelüftet werden muß und ob die Außenluft momentan entfeuchtet oder sogar die Feuchte erhöht. Die Außenluft zu beurteilen ist schwierig, die Regeln mit "außen kälter" oder "Test mit Flasche, an der es kondensiert" und Lüftungsempfehlungen haben sich bei näherer Untersuchung als unzureichend herausgestellt (Note 4-5, also nicht völlig falsch, aber zu viel falsch). Hier braucht es eine passende Technik. Baufirmen und Bauämter verwenden immer mehr sogenannte Feuchte-Controller (z.B. von enwilec, im Internet zu finden), die die ganze Veränderlichkeit (zeitlich) und Unterschiede (örtlich) und die ganze Feuchtephysik beherrschen. So ist auch meine Erfahrung.
Viel Erfolg!
Danke für die Antwort!
Solange das Fenster offen ist, sinken die Temperatur und die Feuchtigkeit in meinem Raum. Leider steigt sie aber, sobald das Fenster wieder geschlossen ist, sofort wieder. Danke für den Tipp mit demFeuchte-Controller.
dafür gibt es luftentfeuchter in jedem elektronikladen zu kaufen. allerdings sollte mal analysieren woher die luftfeuchtigkeit kommt. wenn das haus recht alt ist könnte es an der bausubstanz liegen
3)
Nun weiter im Text.
Ob und wann die Innenfeuchte zu hoch ist, kann man leider nicht am Hygrometer sehen. Denn im Sommer ist für einen normalen, nicht-erdberührten Raum eine hohe Luftfeuchte harmlos, im Winter ist eine niedrige Luftfeuchte schonein Risiko.
Wann die Innenfeuchte zu hoch istund wann die Aussenluft effektiv trockener oder feuchter ist als dieInnenluft, dies sehen wir nicht am Hygrometer. Man braucht dazuspezielle Messgeräte wie die enwilec Feuchte-Controller, diezudem noch die Luftfeuchte regeln können, oder man lüftetnach dessen Anzeige per Hand, aber eben dann passend.
Richtig lüften wurde schon oftbeschrieben, das wissen die meisten. Aber den Bedarf an passendemLüften kann der Mensch nicht erkennen.
Die elektrischen Methoden (Osmoseusw.) können sinnvoll sein, wenn es ein bauliches Problem ist.Wenn das Problem aber aus der Luft kommt, dann muss die Luft ingeeigneter Art geregelt werden, dann sind bauliche Maßnahmenoder Osmose usw. nicht das Richtige.
Nun schicke ich das mal ab.
Erstens mal, gerade im Keller ist RICHTIG lüften wichtig: im Sommer wenig und hauptsächlich nachts, oder morgens wenn es kühl ist. Der Hygrometer zeigt dir die relative Feuchte an, und nachdem warme Luft viel mehr Wasser aufnehmen kann als kühle, ist die absolute Feuchte trotzdem höher als bei kühlerer Luft mit mehr relativer Feuchte. Hier ein Link für ein Tool, mit dem du aus relativer Luftfeuchtigkeit und Temperatur die absolute Feuchte berechnen kannst. Wenn die ABSOLUTE Feuchte draußen kleiner ist als drinnen, dann reiß das Fenster auf, sonst lass sie zu. http://www.wetterochs.de/wetter/feuchte.html
Schau vielleicht, ob du einen Laser-Temperaturmesser besorgen oder ausborgen kannst und miss die Wandtemperatur an den Stellen, an denen du Schimmelprobleme hast. Du kannst dann mit dem Berechnungstool schauen, ob die Wandtemperatur unter dem Taupunkt für deine Luftfeuchtigkeit liegt, weil dann kondensiert die Luftfeuchtigkeit an der Wand aus und es ist klar wo der Schimmel her kommt. Wenn Laser nicht geht, dann eben normale Termometer möglichst dicht an die Wand.
Letzten Endes, wenn du die Feuchte auf normalem Weg nicht weg bekommst, organisiere dir einen Entfeuchter aus dem Baumarkt (ab ca 80 €, und zwar die mit Ventilator und Wassertank, nicht das Zeug mit dem Granulat, das ist Schrott) und lass den laufen so viel du kannst (ist ziemlich laut, also eher wenn du nicht im Zimmer bist).
Im Sommer lüfte ich auch fast nur morgens - solange es außen kühl und trocken ist. Im Winter lüfte ich häufiger - solange es draußen nicht feuchter ist.
Danke für den Tipp mit dem Link!
Der Tipp mit dem Laser-Temperaturmesser ist auch super, danke! Leider, weiß ich nicht, woher ich so einen herbekomme. Sind diese sehr teuer? Der normale Termometer zeigt an unterschiedlichen Stellen keine wirklichen Temperatur- oder Feuchtigkeitsunterschiede an.
Da muss ich wohl oder übel doch auf so einen elektrischen Entfeuchter zurückgreifen ..
4)
Nun wieder weiter.
Zu bestimmten Zeiten wird also die Aussenluft die Innenfeuchte erhöhen. Wenn man lüften muss und/oder durch Undichtigkeiten (Fugen, Fenster usw.) etwas Luft von aussen eindringt (wenn auch langsam, aber die Luft hat Zeit), dann wird man also mit anderen Mitteln entfeuchten. Hier helfen Luftentfeuchtungsgeräte, die aber nicht den integrierten Regler verwenden sollten, sondern so einen wie in den enwilecFeuchte-Controllern.
In den Zeiten, in welchen die Aussenluft effektiv trockener ist, kann man bedenkenlos auch länger lüften, und dies sollte man dann auch.
Das Beste ist, einen Regler wie den enwilec Feuchte-Controller zu verwenden. Er regelt die Zuluft (also das Lüften), man kann aber auch nach seiner Anzeige per Hand lüften.
Einen besseren Regler habe ichbisher nicht gefunden, er regelt die Feuchte in meinem Kellerraum seit 2 Jahren sehr gut. Daran angeschlossen ist ein Luftentfeuchtungsgerät, das bei Bedarf eingeschaltet wird.
Diesen Abschnitt schicke ich nunmal weg.