Jeden Tag zum Pferd?

10 Antworten

ich bin jeden Tag bei meinem Pferd. Es sei denn, ich kann wirklich nicht. Lange Arbeiten, etc... Aber meist fahre ich dann kurz morgens noch hin. Ich bin ein misstrauischer Mensch und überlasse mein Pferd ungerne anderen Menschen. Ich bilde mir dann immer ein, die übersehen was. Vor vier Wochen hatte mein Pferd eine Minikolik gehabt. Das hätte, außer mir, niemand gesehen, weil meine Stute kaum Symptome hatte. Aber meine rote Lampe flackerte halt.... und auf meine rote Lampe kann ich mich verlassen. Da es Samstag war, rief ich den Doc. Der kam, untersuchte das Pferd, meinte: eine sehr leichte Kolik. NIchts gefährliches. Er hat ihr aber eine Spritze gegeben und mir gesagt, ich solle spät Abends noch mal gucken. Er fragte mich dann aber: wie haben Sie das denn gemerkt? Keine Ahnung, aber wie gesagt, die inneren Lampen flackerten.

Von daher fühle ich mich unwohl, wenn ich mein Pferd nicht wenigstens einmal am Tag gesehen habe. Und wenn es nur ein kurzes Hufeschütteln ist.

Klar, wenn ich in Urlaub fahre oder wirklich krank bin, dann geht es nicht. Aber das kommt selten vor. Ich war auch schon um 22 Uhr kurz bei meinem Pferd.

Ich kenne allerdings eine frau, die generell nur dreimal in der Woche zu ihrem Pferd geht. Von der Haltung her kann sie sich das auch erlauben, aber ich frage mich dann immer: wozu hat man dann ein Pferd?

Je nach Haltung. Wenn das Pferd in einem professionellen Stall in Vollpension steht, und entweder großzügige Bewegungsmöglichkeiten oder Beritt/ Reitbeteiligungen hat, kann es auch mal nen Tag ohne seinen Besitzer auskommen. Aber viele Leute müssen zumindest am Wochenende sogar mehrmals hin, weil Heunetze stopfen oder Koppeldienst nicht angeboten wird, geschweige denn Behandlungen, Medikamentengabe oder Verbandswechsel falls nötig.

Da mein Pferd momentan Medikamente braucht bin ich jeden Tag da, ansonsten bin ich fünf bis sechs Mal die Woche da wenn ich kann. Da wir ein selbstversorgerstall sind muss ich fünf fütterungs Dienste die Woche übernehmen. Viermal die Woche muss ich selber äppeln und Heu auffüllen. Wir können das Heu immer rationsweise in große gartenabfallsäcke, die dann zu der Fütterungszeit gefüttert werden, damit immer was da ist und nicht jeder immer was auffüllen muss. Insgesamt bin ich dann meistens zweieinhalb bis drei Stunden auf dem Hof. Da ich momentan nebenbei studiere habe ich eine Reitbeteiligung die unter der Woche auch zwei bis dreimal da ist. Das war eigentlich gedacht dass wenn ich studiere und pendeln muss dass ich dann tagsüber keine Zeit habe und sie das macht. Wegen Corona bin ich aber zu Hause und habe Online-Studium und bin selber dort. Da sie aber sehr zuverlässig ist kommt sie trotzdem damit falls Corona endlich vorbei ist ich nicht eine neue suchen muss. Aufgrund einer Erkrankung darf mein Pferd nicht mehr auf die Wiese bzw auf die Koppel und steht in einem Offenstall Paddock.

Es kommt immer auf den Typ Stall an in dem du stehst. In einer Vollpension kannst du auch ein paar Tage nicht kommen, weil dein Pferd von den Pferdepflegern auf die Koppel gebracht, gefüttert, gemistet wird usw. Wenn du in einem Selbstversorger Stall stehst, fallen dir natürlich deutlich mehr Aufgaben zu wie misten oder Heunetzte stopfen. Dann musst du Ersatz finden, wenn du ein paar Tage nicht zum Stall kannst.

Für dein Pferd ist es oftmals natürlich am besten wenn es täglich bewegt wird, auch wenn es nur ein kurzes Spazierengehen ist. Wenn du im Urlaub bist, können im Optimalfall andere Einsteller dein Pferd longieren oder ggf. auch reiten, damit es trotzdem bewegt wird. Ansonsten ist es denke ich ok wenn du auch mal nur 5 Tage die Woche zu deinem Pferd gehst, wenn es unabhängig von dir genug Bewegung zum Beispiel im Offenstall bekommt.

Die Monatskosten varrieren ganz stark von deinem gewählten Stall. Selbstversorgerställe kosten je nach Region so 100-200€ und die teureren Vollpensionen schätze ich auf 400-600€. Grob würde ich ca 300-400€ sagen. Und dann kosten natürlich Hufschmied, Sattler, Zahnarzt, Impfung, Versicherungen usw. auch noch Geld. Zusätzlich noch Reitstunden und evtl. Beritt und Rücklagen für den Tierarzt. Insgesamt ca 500-600€ im Monat. Es ist wichtig, dass es nicht im Geldbeutel schmerzt auch mal viel mehr auszugeben, da vielleicht doch ein neuer Sattel her muss, das Pferd einen neuen Beschlag braucht, plötzlich lahmt oder oder oder.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit 2008 Erfahrung mit Pferden | Seit 2019 Reitbeteiligung

Nee muss man nicht. Es muss nur eine Grundversorgung gewährleistet werden. Dafür gibt es vernünftige Reitställe, die Pferde auch mal versorgen und bewegen, wenn nötig, um deren Besitzern genügend Freiraum zu bieten. Hier zahlt es sich oft aus einen vernünftigen Stall fürs Pferd zu wählen, nichts ist schlimmer als zu müssen und nicht zu können. So mancher Selbstversorger hat den Beinbruch sehr bereut.

Kosten kann niemand seriös beantworten:

Jeder Landstrich hat seine eigene Preisstruktur, jedes Niveau des Stalles hat ein anderes Preisgefüge. So kann günstig alles auch mal um die 400 Euro kosten aber auch eben 1400 Euro und teuer ist oft schon 750 Euro und bei 4000 Euro

Je Artgerechter die Haltungsform um so weniger muss man sich ums Pferd kümmern, so lange eine gewisse Grundversorgung besteht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut
Dahika  09.07.2021, 14:32

4000 Euro im Monat? Dann erwarte ich aber auch einem Lakai in Livree, der mir auf dem Parkplatz die Autotür öffnet und mich mit einem Glas Schampus (keinen Sekt) begrüßt.

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StRiW  09.07.2021, 16:25
@Dahika

Na oder einfach echtes All Inclusive ein Rundum-Sorglos-Paket

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