Je höher der KB-Anteil desto schärfer ist das Foto?

7 Antworten

Nö, das hat mit der Schärfe rein garnichts zu tun.

Die Größe des Fotos hat damit zu tun, wie groß das Foto (Pixelmaße) ist, wieviele Farben es hat (Bittiefe) und wie stark es komprimiert ist. Fotos mit höherer Megapixelzahl sind generell größer als kleine Internetbildchen. Aber ein stark komprimiertes großes Bild kann auch kleiner sein als ein kleineres unkomprimiertes Bild.

Und wenn du ein Bild irgendwo auf Social Media hochlädst wird es kleiner gerechnet und stärker komprimiert. Deswegen ist es dann auch kleiner, wenn du es wieder runterlädst.

Nein, es kommt auf die Sensorgröße und die Qualität der Optik an.

Ein xx Megapixel Bild eines Smartphone-Zwergsensors wird niemals nicht die Qualität und Schärfe eines Bildes einer Vollformat-, oder Mittelformatkamera mit der halben Auflösung erreichen.

So wie du es schreibst ist es nicht richtig. Schärfe ist erstmal von Kamera und Objektiv abhängig und die Bildgröße unterscheidet sich auch je nach Inhalt. Z. B. hat ein schwarz / weiss Foto eine viel kleinere Datenmenge, ist aber nicht unschärfer als in Farbe. Auch kommts drauf an welches Bildformat....JPG, PNG z. B. gibts auch große Unterschiede bei der Datengröße.

verreisterNutzer  02.09.2023, 07:56

Das komische ist, ich habe es in einem sozialen Netzwerk hochgeladen und dann wieder runtergeladen und jetzt hat es eine andere KB Anzahl. Woran liegt das?

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SirKermit  02.09.2023, 08:17
@verreisterNutzer

Einige Netzwerke können oder wollen nicht so viel Speicher zur Verfügung stellen und verkleinern ein Bild, um eine geringere Datenmenge zu erreichen.

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Jein - diese Aussage stimmte irgendwann Mal unter bestimmte Voraussetzungen.

Die ersten digitalen Spiegelreflexkameras waren so teuer wie ein Neuwagen und hatten 1,5 bzw. 6 Megapixel. Das entspricht einer Auflösung von 1012x1524 Pixel (Kodak DCS 420) bzw. 2036x3060 (Kodak DCS 460).

Diese sehr teuren Kameras wurden primär von Fotojournalisten gekauft - für diese war es ein großer Zeitvorteil Fotos direkt fertig aus der Kamera zu bekommen und nicht erst Filme entwickeln und dann Bilder ausbelichten zu müssen.

Außerdem konnte man Fotos aus dem Ausland digital übertragen und musste nicht Bilder mit Overnight-Kurieren teuer versenden!

Diese Bilder waren primär für den Druck gedacht und bei einem Qualitativ hochwertigen Druck sollte man ca. 100 Pixel pro Centimeter haben. Damit konnte man Bilder eine DCS420 auf ca. 10x15cm Größe gut drucken, alles darüber wurde dann von der Qualität immer schlechter, je größer man druckte.

Die DCS460 schaffte mit der viel höheren Auflösung immerhin 20x30cm und reichte damit selbst für das Titelbild einer Zeitung ohne Qualitätsverlust.

Daher stammt die Aussage, dass mehr Megapixel eine bessere Qualität liefern!

Heute haben Kameras allerdings 16-50 Megapixel und sehr teure Mittelformatkameras haben sogar über 100 Megapixel.

Nimmst du eine Einsteiger-Systemkamera die 24 MPix hat, entspricht dies ca. 4000x6000 Pixel und du kannst hochwertige Drucke mit bis zu 40x60cm machen. Das sollte eigentlich für den Normaluser mehr als reichen. Ich selber habe ein paar Drucke meiner 24MPix DSLR auch in 60x90 cm auf Leinwand anfertigen lassen und diese sehen noch immer sehr gut aus!

Die Kamera ist quasi nichts weiter als der "Halter" und das "Bedienteil" des Sensors und der Sensor ist quasi nichts weiter als anno dazumal der Film...

Licht muss erst mal durch das Objektiv und wird dann vom Objektiv auf das Aufnahmemedium (Sensor oder Film) fokussiert. Was das Objektiv beschädigt (chromatische Aberration, Unschärfe, etc.) kann vom Sensor nicht mehr behoben werden. Das heißt die "beste" Kamera kann auch nur das Auszeichnen und Abspeichern was das Objektiv liefert.

Manche Dinge wie Verzerrungen oder CAs kann man mit Software nachträglich wieder entfernen aber andere Dinge wie Unschärfe sind sehr schwer zu beheben.

Daher sind Objektive für die Bildqualität deutlich wichtiger als die Kamera selber!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
SirKermit  02.09.2023, 09:41
Außerdem konnte man Fotos aus dem Ausland digital übertragen und musste nicht Bilder mit Overnight-Kurieren teuer versenden!

Dazu als Ergänzung, da gerade Zeitungen schon recht früh Bilder ohne Kuriere transportieren konnten. Allerdings mussten sie dennoch entwickelt werden.

Aus https://www.spiegel.de/geschichte/kalenderblatt-17-10-1906-a-948472.html

Aber nicht nur bei der Polizei fand die Bildtelegraphie Verwendung, sondern auch in der Meteorologie, beim Militär und vor allem bei den Zeitungen. Wie Korn berichtet, war die französische Zeitschrift "L'Illustration" die erste, die die neuen Möglichkeiten nutzte. Schon ab Herbst 1907 übertrug das Blatt regelmäßig Bilder zwischen Berlin und Paris und zwischen Paris und London.
In einem 1923 veröffentlichten Buch erinnert sich Arthur Korn: "Die Bedeutung der Bildtelegraphie für die Berichterstattung der illustrierten Presse wurde erkannt, und es interessierten sich bald auch verschiedene andere illustrierte Zeitungen für das Verfahren, so im besonderen der ?Daily Mirror? in London, der in London und Manchester je eine bildtelegraphische Station errichtete.
Fast jedes Morgenblatt brachte in der Folge ein telegraphisch übertragenes Bild." Zu den Pionieren bei der Nutzung der Bildtelegraphie gehörten ferner der "Berliner Lokal-Anzeiger", die Zeitung "Politiken" in Kopenhagen sowie die Zeitung "Dagens Nyheter" in Stockholm.

(Verfettung von mir)

Es geht auch ohne Digitaltechnik und ohne Kuriere, das vergessen viele Menschen in der heutigen Zeit.

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Mark Berger  02.09.2023, 10:40
@SirKermit

Da hast du recht - ich hatte es mal gehört aber auch nicht mehr daran gedacht... Ging aber auch nicht von überall. Wie weit waren die Geräte verbreitet und wo konnte man damals sowas absenden?

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SirKermit  02.09.2023, 11:19
@Mark Berger

Sooo alt bin ich nun auch wieder nicht, dass ich das aus eigener Erfahrung wüsste. ;-)

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