ist vegan gesund?

21 Antworten

Wie viele Antworten hier schon sagen, kommt es immer drauf an. Aber das ist ja bei jeder Ernährung so. Man sollte immer auf seine Ernährung achten, egal welche "Besonderheiten" sie hat.

Ich denke bloß, eine vegane Ernährung zeigt ziemlich deutlich, wie unterschiedlich die Essensplanung sein kann. Bei einer Mischkost gehen viele vielleicht einfach davon aus, dass sie alle Nährstoffe erhalten, weil sie ja "alles" essen. Das Ding ist, ich denke, Mischköstler*innen* ernähren sich deshalb häufig viel einseitiger als Veganer*innen*.

(Seit ich überwiegend vegan esse, hab ich so viel neue Sachen gegessen und ausprobiert, das ist fast nicht mehr normal😂)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kann man pauschal nicht sagen. Kommt drauf an WIE man sich vegan ernährt: Einseitig und nur mit Fertigzeug/Ersatzprodukten ist es genauso ungesund wie eine gemischte Einseitige ernährung mit Fertigzeug. Isst man aber viel unverarbeitete Lebensmittel und achtet darauf das es abwechslungsreich und trotzdem ausgewogen ist, dann kann eine Vegane Ernährung genauso gesund sein wie eine Ernährung mit tierischen Produkten. Kommt eben wirklich immer drauf an WIE man es umsetzt.

Das einzige was man wirklich beachten muss ist, das man bei einer veganen Ernährung zwingend B12 supplementieren muss und das es mehr wissen braucht um sich ausgewogen zu ernähren. Mit einfach mal alles tierische weg lassen ist es nämlich bei weitem nicht getan. Man muss schon wissen was man in welcher Menge essen sollte um alle Nährstoffe zu sich zu nehmen usw.

Das kann man pauschal so nicht beantworten. Wenn deine Ernährung ausschließlich aus Chips, Oreo-Keksen und Fertigprodukten besteht, dann ist das sicherlich vegan, aber nicht gesund.

Prinzipell lässt sich aber dennoch sagen, dass sich viele vegane Personen vor der Umstellung mit ihrer Ernährung auseinandergesetzt haben und so einen guten Überblick davon haben, welche Nährstoffe sie zu sich führen sollten und wo sie darauf achten sollen. Beispielsweise gelten sowohl in der veganen als auch in der mischköstlichen Ernährung die Nährstoffe Eisen, Jod und Vitamin D als kritischer Nährstoff. Bei Jod und Vitamin D einfach deshalb, weil es in Deutschland schwer ist diesen Bedarf zu decken. Vielleicht ist das dieser Person vor der Umstellung nicht aufgefallen und er achtet nun vermehrt darauf, zusätzlich zu den neuen kritischen Nährstoffen, die sich quasi verlagert haben.

Was ebenfalls beobachtbar ist, ist dass z.B. vegane Personen seltener an Krebs und Diabtes erkranken. Auch wenn man es mit allen Personen vergleicht, die sonst auch gesund leben. Bestes Beispiel ist die Adventist-Health-Studies 2. Denn da wurde ersichtlich, dass die Veganer zu 16% weniger an Krebs erkranken als Mischköstler. Und bei Diabetes sogar zu 62%.Aber im Detail nochmal:

Adventisten sind eine homogene Gruppe die allesamt sehr gesundheitsbewusst leben (Sie rauchen nicht und trinken kein Alkohol usw.). Dadurch können gesundheitliche Ergebnisse präziser sein.

In der Studie wurden Veganer, Vegetarier, Pescovegetarier und Flexitarier (Semivegetarian) mit Fleischessern verglichen.

Diabetes traf bei den Veganern mit einem Wert von 0.38 am wenigsten auf.

Auch bei Diabetes unter Cross-sectional findings erzielten Veganer die besten Ergebnisse.

Bei allen Krebsarten hatten Veganer mit 0.84 die geringsten Werte.

Betrachtet man die BMI-Werte, so hatten Veganer als einzige Gruppe ein Normalgewicht mit 23.6.

Bei All-cause mortality erzielten sie die zweitbesten Ergebnisse mit 0.85 (unter den Männern aber auch hier die besten Ergebnisse).

Quellen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4144107/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4191896/

Wobei letzteres in Bezug auf Ernährung weniger relevant ist. Denn die Gesundheit (und der daraus resultierende Faktor Mortalität) ist nicht nur von der Ernährung abhängig. Denn das sind ebenfalls Gründe, die in diese Statistik mit einfließen:

  • Umweltfaktoren
  • Vorsorge vor Naturkatastrophen (ist in Mortalität mit enthalten)
  • Körperliche Arbeit
  • Arbeitsschutz
  • Einkommen
  • Lebensstil
  • Krieg
  • Verkehr
  • Genetische Faktoren
  • Qualität der medizinischen Versorgung
  • Schutzimpfungen
  • Gesundheitliche Aufklärung
  • Hygienevorschriften
  • und weitere Ökologische, Sozioökonomische, politische, kulturelle und Medizinische Determinaten / Faktoren.

Wie gesagt: Bei den Nährstoffen gilt, dass Veganer sogar besser versorgt sind als der Durchschnitt, da sich Veganer mit ihrer Ernährung (vor der Umstellung) oft auseinandersetzen. Wie die DGE in einem Abstract durch Dr. Markus Keller mitgeteilt hat, ist folgendes interessant:

Veganer setzen viele Ernährungsempfehlungen besser um als die Allgemeinbevölkerung. Das gilt besonders für den Verzehr von Gemüse, Obst und Vollkornprodukten. Bei der Zufuhr der Hauptnährstoffe Protein, Fett und Kohlenhydrate liegen Veganer am nächsten an den DACH-Referenzwerten
Die Versorgung mit Jod und Vitamin D (in den sonnenarmen Monaten) ist wie auch in der Allgemeinbevölkerung oft unbefriedigend.
In der EPIC-Oxford-Studie zeigte sich ab einer Calciumzufuhr > 525 mg/d kein erhöhtes Frakturrisiko im Vergleich zu Vegetariern und Mischköstlern
Einige der kritischen Nährstoffe betreffen auch Teile der Allgemeinbevölkerung
Abgesehen von Vitamin B12 (Supplemente) kann bei allen kritischen Nährstoffen eine ausreichende Zufuhr durch eine vollwertige vegane Lebensmittelauswahl sichergestellt werden.
Veganer (und Vegetarier) sind mit einigen Nähr- und Inhaltsstoffen besser versorgt als die Allgemeinbevölkerung. Hierzu zählen Antioxidantien (ß-Carotin, Vitamin C und E), Vitamin B1, Folat, Biotin, Pantothensäure, Magnesium sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe
Bei Folat (ca. 80 %), Vitamin E (ca. 50 %), Vitamin C (ca. 30 %) und Magnesium (ca. 25 %) erreicht ein erheblicher Teil der Allgemeinbevölkerung nicht die Zufuhrempfehlungen
Fazit
Veganer sind mit vielen Nährstoffen und bioaktiven Substanzen besser versorgt als die Durchschnittsbevölkerung, sollten jedoch auf die ausreichende Zufuhr potentiell kritischer Nährstoffe (Vitamin B12!) achten.

https://www.dge.de/fileadmin/public/doc/pm/2015/js2015/Abstract-DGE-JS2015-Naehrstoffversorgung-vegane-Ernaehrung-Keller.pdf

Woher ich das weiß:Recherche

Vegan hat nichts mit gesund oder ungesund zu tun. Vegan heißt nur, dass man versucht Gewalt und Ausbeutung gegen Tiere zu vermeiden. "Die vegane Ernährung" gibt es sowieso nicht. Man kann sich sowohl vegan als auch mischköstlich sehr gesund und ausgewogen, aber auch sehr ungesund und unausgewogen ernähren.

Veganer zeigen im Vergleich zum Durchschnittsbürger ein geringeres Risiko für Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes Typ 2. Wenn man sich aber nicht informiert wie eine gesunde vegane Ernährung aussehen muss und das auch praktisch umsetzt, hat man ein höheres Risiko von bestimmten Nährstoffen zuwenig zu bekommen. Das betrifft vor allem Vitamin B12, dass bei veganer Ernährung immer supplementiert werden sollte. Aber auch auf andere Nährstoffe sollte man achten, wie Vitmain D, Eisen, Zink, Selen, Calcium und Omega-3-Fettsäuren.

Es ist ohne weiteres möglich sich vegan sehr gesund zu ernähren, aber der wesentliche Vorteil einer veganen Lebensweise liegt in der Vermeidung von Tierleid. Wenn man zudem auf Art und Herkunft der Nahrungsmittel achtet, auch in einer besseren Ökobilanz.

Was aber tatsächlich stimmt ist, dass das Risiko für bestimmte Krankheiten im Alter wie Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes Typ 2 mit der Menge an tierischen Nahrungsmitteln zunimmt.

"Die Aufnahme von tierischen Proteinen ist mit einem höheren Sterberisiko verbunden als die von pflanzlichen Proteinen. Das ergaben nun zwei Langzeitstudien."

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2016-07/studie-pflanzliche-eiweisse-gesuender-als-tierische/

"Wie zahlreiche Studien gezeigt haben, ist eine hohe Hämeisenzufuhr aus Fleisch und Fleischprodukten mit verschiedenen Krankheiten assoziiert, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebserkrankungen."

https://www.diagnostisches-centrum.de/fach-infos/gemischtes-vermischtes/130-fachartikel/fachartikel-eisenstoffwechsel/1312-gesundheitsrisiko-haemeisen

"Experten warnen: Darum kann Milch das Krebsrisiko erhöhen"

https://www.merkur.de/leben/gesundheit/experten-warnen-darum-kann-milch-risiko-fuer-krebs-erhoehen-zr-9665493.html

"Wer häufig Eier verzehrt, der erhöht das Risiko tödlicher Herzkrankheiten, zeigt Studie"

https://www.merkur.de/leben/gesundheit/haeufig-eier-verzehrt-erhoeht-risiko-toedlicher-herzkrankheiten-zeigt-studie-zr-11869545.html


David  19.07.2020, 17:57

die altbekannten Studien 🤣

2

Jaein.

Viele sagen ja, ich sage nein.

Es dürfen druch die Ernährung halt keine Mängel entstehen,die Ernährungsform ist aber ansich nicht schlecht

Gruß DayX19

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre Kraftsport-Erfahrung (Training und Ernährung)

zw64z6zv46 
Fragesteller
 19.07.2020, 17:59

was ist mit b12?

0
David  19.07.2020, 18:01
@zw64z6zv46

ja das ist zum Beispiel ein Thema.

ich würde dir raten dich Vegetarisch zu ernähren.

Milchprodukte und Eier kannst du ja Bio kaufen.

2
HikoKuraiko  19.07.2020, 18:45
@David

Bio ist aber nicht zwangsläufig besser. Wenn ich überlege das im letzten Jahr fast nur Bioprodukte (und darunter waren auch Eier) zurück gerufen wurden wegen Schadstoffen drinnen, würde ich mir das noch mal überlegen. Auch ohne Bio kann man sich gesund ernähren, vor allem wenn es noch regional (bzw. direkt aus der nahen umgebung... Regional kann auch 200km entfernung heißen) ist. Nicht jeder kleine Landwirt mit Hofverkauf kann sich das Biosiegel leisten, aber deutlich bessere qualität liefern als Bioprodukte.

0
David  19.07.2020, 18:47
@HikoKuraiko

Bio meinte ich wegen der Tierhaltung,nicht weil es gesünder ist

0