Ist unser Leben schon vorbestimmt?

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Unser Leben ist einerseit über die "karmische Bandbreite" (quasi Hypothek aus den Vorleben) vorbestimmt, andererseits haben wir einen freien Willen, mit dem wir unser Schicksal beeinflussen können.

Beispiel:

Du kannst mit deinem freien Willen innerhalb deiner sozialen Schicht bestimmen, ob du diese oder jene Arbeitsstelle annehmen willst oder nicht. Du kannst aber mit dem freien Willen nicht sagen: "In 5 Jahren will ich Bundeskanzler sein". Denn wenn die karmischen Voraussetzungen für diese Berufung nicht da sind, ist es für dich eine Unmöglichkeit, Bundeskanzler zu werden.

So ist das mit der Vorbestimmtheit und dem freien Willen. - Also ein "Sowohl-als-auch-Prinzip".

Zu gerne wird von den Herrschenden die Vorbestimmtheit des Lebens verbreitet, damit möglichst Wenige über die Veränderbarkeit der Welt sich sorgen und darüber nachdenken. Diese Welt ist aber änderungsbedürftig und änderungsfähig. Wenn sich die Menschen über die Ursachen der Missstände klar werden und sich auf grundlegende notwendige Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse einigen, dann können sie die Welt verändern. Das ist sehr schwer, denn zunächst gilt es die Erfahrungen der Geschichte zu analysieren, die Gegebenheiten der Naturgesetze und der Gesellschaft in der Realtität zu prüfen und obendrein noch auf Ziele sich zu einigen, die von der Mehrheit getragen werden, auf gemeinsame Ideale. Dennoch wird man nie alles richtig machen und alle Ideale verwirklichen. Es wird immer ein Prozess sein, der stets in Bewegung ist. Aber es ist machbar und notwendig und fängt schon beim Nachdenken über die Vorbestimmtheit des Lebens an.

Wichtig ist ein gesunder Glaube, was keineswegs mit der Art Glaube verankert ist, den wir mit Religion, Jesus und der Kirche in Verbindung bringen (mit der schon mal gar nicht).

Wenn Du Dir etwas wünschst und dran glaubst, dass Du es bekommen kannst, so unwahrscheinlich es erstmal klingt, dann kannst Du kraft dieser Gedanken die Dinge, die Gegebenheiten so lenken, dass sie letztlich dazu führen.

Ich kenne in der Familie meiner Ex-Schwägerin niemanden außer ihrer Schwester, den ich je über etwas Anderes habe reden hören als über Krankheiten und das Kranksein, ganz besonders ihre Mutter. Bei jedem Geburtstag hatten sie und ihre Familie irgendeine Krankheit am Wickel, über die sich ausgelassen wurde, über deren Symptome nachgedacht/gesprochen wurde, über deren Ausbrechen, ihren Verlauf, die Chancen der Heilbarkeit und und und.

Ständig schienen ihre Gedanken um Krankheit zu kreisen - dann kam die Diabetes, der Schlaganfall und schließlich nach un nach der gesamte körperliche Verfall.


Denkst Du "ich werde schon nicht krank werden", dann kannst Du drauf warten, dass Du es wirst, weil sich unser Denken nur auf den Begriff als solchen konzentriert. Also stellen wir um und denken einfach "mir wird es gut gehen, ich werde gesund sein und gesund bleiben."

Schicksal gibt es also durchaus, aber niemand Geringeres als wir selbst lenken es, mit Allem, was wir denken, worüber wir nachdenken. Ich habe es früher auch für kompletten Stuss gehalten und als mir eine Freundin davon erzählte und mir ein Buch empfahl, das ich mir dann auch kaufte und es studierte, machte ich einen Versuch - erst das Negative ausloten, dann die Kehrtwendung ins Positive ausreizen.

Ich fahre von meiner Mutter zu mir nach Hause abends mit zwei Bussen, deren Fahrer es gewöhnlich nicht für nötig halten, aufeinander zu warten. Das Problem in dieser Fahrtrichtung ist, dass der erste Bus laut Plan zu knapp am Startort losfährt, um den Anschluss zu erreichen. Ich sagte mir dann einige Male

"was soll 's, der ist eh wieder weg. Fährste 'nen Bogen und steigst woanders in den Bus der Gegenrichtung um!"

Was passierte? Ich sah den anderen Bus gerade um die Ecke biegen, als wir auf den Platz fuhren, er hatte die davor Haltestelle also schon verlassen und ich würde ihn an der nächsten, wo ich nur aus- und in den anderen einzusteigen bräuchte, nicht mehr erreichen. Die Rücklichter sah ich dann noch von Weitem.

Für dieses Experiment von zwei Wochen Dauer nahm ich besagten Bogen in Kauf. Nach Ablauf dieser zwei Wochen stellte ich mein Denken nun komplett um und sagte mir schon, als ich in den ersten Bus einstieg

"heute schaffst du den Anschluss, der andere Bus wird warten müssen oder sogar erst noch angefahren kommen".

Die andere Buslinie, deren Wagen ich erreichen wollte, kommt vom Flughafen und die erste Linie passiert auf der Fahrt zum Anschlusspunkt regelmäßig zwei Straßen, die beim Queren kurz hintereinander liegen und an denen je eine Ampelanlage steht. Beide Anlagen sind untereinander in dieser Richtung ungünstig geschaltet, sodass der Bus an der zweiten Straße meistens eine gute halbe Minute stehen muss.

Er fuhr von der Haltestelle vor der ersten Ampel los, trat ordentlich auf 's Gas, ohne zu schnell zu fahren und schaffte auch die zweite Ampel. Auf dem Weg zum Anschlusspunkt kommt eine weitere Ampel, die für den Bus normalerweise fast eine Minute lang auf Rot steht - sie wurde gerade grün!

Am Anschlusspunkt angekommen wartete ich etwa drei Minuten auf den zweiten Bus. Der Fahrer war am ersten Abend ein guter Freund von mir und ich fragte, was denn los war.

"Ach frag nicht! Am Flughafen konnte sich so ein blöder Heini nicht vernünftig einordnen und den Rest kennste: Eine Ampel Rot und die anderen machen es ihr nach."

Was war passiert? Nicht Anderes, als dass ich durch mein Denken - übrigens "Wunschdenken", was viele als Zeitverschwendung abtun - die Umstände, die Gegebenheiten auf dem Weg beider Busse in die Hand genommen habe.

Auf der ersten Linie führte es lediglich dazu, dass der Fahrer es an jenem Abend eben etwas eilig hatte und die zweite Ampel schon bei Gelb überfuhr und dadurch auch an der dritten nicht stehen musste, weil das Zeitfenster der Fahrt auf dem Abschnitt nun verändert war. Auf dem Weg der zweiten Linie veranlasste es einen Autofahrer dazu, den Bus durch seine Unentschlossenheit an der Weiterfahrt zu hindern, wodurch die ebenfalls in ein anderes Zeitfenster geriet und ihm mehrere rote Ampeln und drei verlorene Minuten einbrachte.

Es waren immer geringfügig andere Umstände, die von da an dazu führten, dass dieser Anschluss auch für die nächsten zwei Wochen klappte und auch heute noch.

Wir lenken, was wir denken.

Jeder Mensch ist für sein Leben selbst verantwortlich, entweder macht man was draus oder eben nicht. Das hat nichts mit Schicksal zu tun. Fügung und Schicksal sind meiner Ansicht nach billige Ausreden für Menschen, die es aus welchen Gründen auch immer nicht hinbekommen haben, sich ihr Leben so zu gestalten, wie sie es möchten.

HarryHirsch78  12.08.2010, 11:22

Aber das alles kann man nur in einem gewissen Rahmen tun - denk mal an Krankheiten, Unfälle etc.

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Nein, ich glaube nicht, dass das vorbestimmt ist. Vieles kann man selbst beeinflussen und der Rest wird durch äußere Umstände (Zufälle) beeinflusst. An so etwas wie eine Bestimmung glaube ich nicht.