Ist Sportunterricht mobbing?
Ich meine Schüler die Dick oder einfach ihre stäreken in zb. mathe haben werden ja total benachteiligt und zur show gestellt und bekommen „automatisch“ eine schlechte note
15 Antworten
Darüber lässt sich streiten, es gab auch schon Debatten über den Fortbestand der umstrittenen Bundesjugendspiele.
Ich empfand Sportunterricht in meiner Schulzeit (1997-2007) nicht als Mobbing, allenfalls die Fleischbeschau in der Schwimmhalle war unangenehm erst recht bei pubertierenden und johlenden Jungs. Auch das Geschrei in der Sporthalle war nicht schön, aber baulich bedingt bei dem hohen Korridor. Nah am Mobbing war lediglich der Schwimm-/Sportlehrer der fünften Klasse (2001/02), der Übungsleiter und Vorstandsmitglied des Sportvereins meiner Heimatstadt war und schon weit vor unserer Zeit den Ruf hatte, im Sportverein engagierte Kinder oder Kinder von sportlichen Eltern aus diesem Verein zu bevorzugen und andere zu benachteiligen (was er getan hat!) ... dass er seinen Lieblingen auch u.a. nachgewiesene sexuelle Übergriffe auf Mädchen nachgesehen und Mobbing seiner Lieblinge gegen andere Kinder lächelnd "gedeckt" hat, war ein anderes Thema.
Es gab bei uns 2004 mal eine Art Seminar, wo ein dickerer Junge körperliche Schikanierung im Sport gerügt hat - weil er einfach langsamer war und von den "Spitzensportlern" jedes Jahr beschimpft wurde, weil unsere Klasse bei der Bestenehrung der Klassen am Schuljahresende nie auf dem ersten Platz lag.. dafür hatte ich ehrlich gesagt, obwohl ich ein guter Fußballer war, Verständnis.
Man sollte aber als Lehrer davon absehen, jemandem eine Fünf oder eine Sechs im Sport zu geben - erst recht wenn der Rest des Zeugnisses gut bis sehr gut ist und jemand andere Stärken hat als Sport, aus welchem Grund auch immer.
Mobbing bedeutet, das jemand systemathisch durch physische oder physische Gewalt fertig gemacht wird. In der Regel hat der Täter außerdem eine übergeordnete Stellung zum Opfer (zum Beispiel durch eine Gruppe gegen eine Person, oder der Arbeitgeber gegen sein Arbeitnehmer).
Sportunterricht selbst ist aber kein Mobbing. Nur weil man sich mal seinen Schwächen stellen muss, ist das keine physische Gewalt. Erst wenn der Lehrer oder die Klasse anfängt die Person aufgrund der Unsportlichkeit einer Person anfängt, auf dieser rumzuhacken, diese zu beleidigen, etc. ist es mobbing. Dann "mobbt" aber nicht der Sportunterricht, sondern halt die Mitschüler oder der Lehrer.
Ich würde es jetzt nicht als Mobbing bezeichnen, zur Show wird man allerdings sehr wohl gestellt. Habe schon seit ich auf dem Gymnasium bin, immer eine 2 in Sport, egal wie ich mich anstrenge. Ich bin nicht dick, völlig im Normalgewicht. Sport zählt einfach nicht zu meinen Stärken.
Vor zwei Wochen mussten wir über einen hölzernen Kasten springen. Erstens bin ich etwas ängstlicher und brauche manchmal meine 2-3 Versuche bis ich alles gut einschätzen kann und zweitens bin ich ziemlich klein und muss daher auch höher springen, als der Rest. Natürlich habe ich den ersten Sprung versemmelt und bin wie ein nasser Sack am Kasten gehangen. Darüber wurde sich in der Klasse köstlich amüsiert.
Gerade Anfangs war ich immer sehr traurig und unzufrieden mit meiner Leistung. Mittlerweile mache mir nichts mehr daraus, was die anderen sagen.
Und ganz ehrlich: Wer wird in seinem späteren Leben schon nach der Sportnote gefragt?😹
Mobbing wird Sportunterricht nur dann, wenn es der Lehrer zulässt. Ein guter Sportlehrer wird versuchen, die Schüler zu motivieren und für ihre Bemühungen zu loben. Dumme Bemerkungen über ungenügende Leistungen wird er konsequent schnell unterbinden. Selbst gute Sportler haben keinen Bock auf 10 Strafrunden.
Das wäre im Mathematikunterricht genauso, wer der Lehrer Schüler für falsche Antworten vor allen Schülern bloßstellen würde und sich die anderen darüber lustig machen.
Es gibt in jeder Klasse welche, die unsportlich sind, aber auch unmusikalisch, künstlerisch talentfrei, naturwissenschaftlich unbegabt, eine mehr oder weniger ausgeprägte LRS haben. Da wäre wo jeder ein potentielles Mobbingopfer.
Könnte man so sagen, ja. Müsste angepasster auf die Menschen sein, dass man zBsp. unterschiedliche Optionen anbietet (Ausdauertraining bringt jemandem mit gute Konditionen und sehr dünnem nur semi, genauso wie Krafttraining nicht das erste bei dickeren Menschen sein sollte - soweit ich weiß..) und den Sport dann nicht benotet - was ist halt schon echt mies..