Ist Sorbit das gleiche wie Fructose, bzw. ist nur ein Test notwendig um eine Unverträglichkeit nachzuweisen?
Auf Grund meiner Magenkrämpfe und Übelkeit (seit mehr als 1,5 Jahren) wurde ich mit Hilfe eines Bluttests auf Glutenunverträglichkeit getestet (in meiner Familie haben das viele und mein Vater schon seit Geburt). Der Test war Negativ - Gott sei Dank ! Und jetzt war ich bei einem spezialisten, mithilfe mehrerer Atemtests : Glukose, Fruktose und Laktose, sollte festgestellt werden was ich nicht vertrage. ALLE NEGATIV ! Laut der netten Dame hieß es bis 20ppm ist normal, ich hatte zwar 1 x 30 und 1 x 22 ppm aber mein Arzt meinte es wär negativ. Er würde gerne mit einer Magen-Darm-Spiegelung noch warten und ich solle doch ein Paar Monate versuchen meine Magensäure möglichst gering zu halten, da die eventuell einen bereits entzündeten Magen (wovon wusste er nicht) immer stark reizen würde. Er sagte ich soll nicht rauchen, Kaffee trinken, Sachen essen wir Fruchtgummi und Sorbit vermeiden weil das darin enthalten ist. Jetzt habe ich gegooled um zu schauen was ich nicht essen sollte, dabei ist mir aufgefallen, dass es für Sorbitunverträglichkeit anscheinend einen extra Test gibt - ist das richtig? Oder ist das durch den Fruktosetest schon ausgeschlossen ? Und warum soll ich das jetzt meiden wo er doch denkt es könnte ein entzündeter Magen sein ? Ist es möglich, dass ich kein Sorbit vertrage ?
2 Antworten
Oh je, hier scheint mir aber sehr viel durcheinander zu
gehen!
1. Eine Gluten-Unverträglichkeit (Sensitivität) kann man nicht mit einem Bluttest nachweisen. Ich denke, du meinst hier eine Zöliakie. Gut, dass du diese nicht hast! Eine Sensitivität bedeutet, dass einem Gluten in nennenswerten Mengen nicht bekäme und man Verdauungsprobleme bekäme. Bei einer Zöliakie (das ist eine Autoimmunerkrankung) richtet sich das Immunsystem gegen die eigenen Darmschleimhautzellen und schädigt und zerstört diese, sobald man kleinste Mengen Gluten isst.
2. Beim Wasserstoff-Atemtest sind Werte über 12 über dem Basalwert signifikant. D.H. wenn dein Basalwert (Nüchternwert) z.B. 8 ppm war, weisen Werte über 20 auf eine Unverträglichkeit gegenüber dem getesteten Zucker (Laktose, Fruktose, Sorbit, etc.) hin. Da bei Nüchternwerten höher als 20 (besser sogar 10) die Testlösung gar nicht erst getrunken und weitergemessen werden sollte, verstehe ich die Aussage, dass 30 oder 22 in Ordnung sein sollen.
3. Bei einem gereizten Magen ist es richtig, dass du Säurelocker meiden solltest. Rauche nicht, trinke keinen Kaffee und Alkohol, iss leichte Kost und abends nicht zu spät – das sind schon mal einige von vielen anderen probaten Möglichkeiten.
4. Sorbit ist nicht dasselbe wie Fruktose. Fruktose ist Fruchtzucker und Sorbit ein Zuckeralkohol (weitere Zuckeralkohole sind Xylit, Mannit und Erythrit). Diese führen bei übermäßigem Verzehr immer zu Verdauungsproblemen, auch, wenn keine Unverträglichkeit vorliegt. Somit solltest du diese immer meiden. Wenn du Probleme mit Fruktose hast, ist es aber immer angeraten, die Finger von Zuckeralkoholen zu lassen, weil diese auf dem gleichen Wege verstoffwechselt werden wie der Furchtzucker.
5. Aus meiner Sicht ist es nicht sinnvoll, einen Sorbit-Atemtest zu machen – und schon gar nicht in der Praxis, deren Vorgehensweise mir nicht so wirklich professionell erscheint. Führe einmal für 1-2 Wochen ein Ernährungs- und Symptomtagebuch, dann wirst du wahrscheinlich schon einige Zusammenhänge mit bestimmten Lebensmitteln herstellen können. Einen kostenlosen Vordruck dafür kannst du im Downloadbereich auf meiner Website finden.
Hab oben natürlich den sinn vergessen - ich habe gefragt ob er nicht meine zotten ansehen muss und er meinte anhand der Blutwerte sieht man schon, dass es das nicht wäre
Die Werte allein reichen nicht - man müsste auch die Zeiten wissen, wann diese Werte erhoben wurden (also beispielsweise bei 0 Minuten 0ppm, bei 30 Min 5ppm, bei 60 Min 30ppm, etc - oder?) In diesem Falle wäre eine Fruktosemalabsorption (Unverträglichkeit) gegeben. Wäre der Anstieg innerhalb der erten 20-60 Minuten aufgetreten, spräche dies für eine Dünndarmfehlbesiedelung. Am besten lässt du dich von jemand beraten, der sich auf diese Problematik spezialisiert hat - das geht nicht über ein anonymes Internet-Forum!
Und die Blutwerte, die auf eine Zöliakie hinweisen würden, wären die Zöliakie-Antikörper. Die sind aber nur aussagekräftig, wenn du in dieser Zeit auch wirklich glutenhaltig gegessen hast - sonst nicht!
Sorbit ist ein Zuckeraustauschstoff, eine Unverträglichkeit wird mit dem gleichen H2-Exhalationstest diagnostiziert wie eine Fructose- oder Glucose-Unverträglichkeit. Aber auch wenn man keine Sorbit-Unverträglichkeit hat, kann es ab einer gewissen Menge zu Durchfall und Blähungen führen.
Danke schonmal für die ausführliche Antwort !
Also mein Vater hat Zöliaki und meine Mutter darf aufjedenfall auch kein Gluten weil es ihre zotten zerstört aber es ist nicht das gleiche sondern weitgehender...
Meine Werte bei Laktose und Glukose waren durchgehend 0, Fruktose begann mit 0 (Nüchterwert), dann 5, dann 30, 22, 19, 19 und immer weniger wieder... er meinte dennoch meine Übelkeit danach und die Magenschmerzen, die bei dem Gespräch wieder fast weg waren, könnten von dem Zuckerwasser kommen (bei den anderen tests war mir auch etw schlecht obwohl die Werte Komplett 0 waren)Und eben dass ich das diese "diät" erstmal versuchen soll...
Ein ernährungstagebuch habe ich bereits 2 x geführt und konnte nichts rausfinden ... eventuell gekochte Eier meiden aber sonst nichts ... aber diese sachen sind ja überall drinn und wenn es einem fast jeden tag irgendwann schlecht geht ist das schwer zu wissen
Meinen Sie dass die Werte für eine Fructoseintolleranz sprechen?