Ist "sich blind vertrauen" ableistisch?

1 Antwort

In solchen Fällen muss man immer mit Ironie rechnen. Dann meint der Betreffende nicht wirklich Ableismus, sondern unterstellt, es gäbe bestimmt Leute, die e so nennen würden.

Denn im Grunde ist bei dieser Redewendung ja "blind" ja oft ein Lob, auch wenn es sich auf den bezieht, dem man blind vertraut.

Ein einfaches Beispiel: Auf einen wahren Freund kann man blind vertrauen, so wie Old Shatterhand und Winnetou einander. Beide sind ja so scharfsinnig, wie es das in Wirklichkeit nicht gibt. Aber als Freunde vertrauen sie sich "blind".

Aber natürlich kann man die Redewendung trotzdem für unangemessen halten. So, wie jemand sich ärgern kann, wenn man davon spricht, jemand sei für jede gefühlsmäßige Ansprache taub. Da wird 'taub' tatsächlich zum Ausdruck für ein Defizit, während es an sich nur eine Eigenschaft wie viele ist, auch wenn sie für Menschen, die ganz der Musik leben wie etwa Beethoven und Smetana einen extremen Verlust darstellt.