Ist schmökern ein regional geprägtes Wort?

3 Antworten

Ich denke, das ist eher ein norddeutsches Wort - aber das weiß ich nicht sicher. Vielleicht wird es auch in Süddeutschland benutzt?

Ich benutze einige norddeutsche und plattdeutsche Wörter sehr gerne. Auch aus völlig unterschiedlichen Themengebieten. Darunter sowas wie "sutje" und "jieperig" und "Tüften" (kommt aus dem Plattdeutschen, nicht nur aus dem Herr-der-Ringe). Schnacken tue ich auch gerne mal. Und es gibt Wörter, da weiß ich die "normalen" Begriffe nicht mal wirklich. Keine Ahnung wie der "Pömpel" anderswo heiß...

Zum Teil benutze ich auch Wörter aus dem Ruhrpott gerne.

Vermutlich benutze ich sehr sehr viele Wörter auch, ohne das mir auffallen, dass sie regionaler Herkunft/Prägung sind.

Mir fällt es nur dann auf, wenn mich irgendwer nicht versteht - daher weiß ich, dass ich unbewusst oft sowas wie sutje (sutsche ausgesprochen) sage, weil mich die Leute im Ruhrpott oder im Rheinland dann nämlich nur verwirrt anschauen, aber nicht die einzig sinnvolle Reaktion darauf zeigen, nämlich das ganze sutje (gemütlich, ruhig, nicht hastig!) angehen zu lassen.

AshaGorn0 
Fragesteller
 19.08.2019, 15:26

Ich vermute auch, dass es norddeutsch ist. Keine Ahnung, wie weit verbreitet es überhaupt ist. Schnacken kenne ich auch. Ansonsten brauche ich für platt aber einen Dolmetscher :) ich höre es aber sehr gerne. Auch Leute aus dem Ruhrpott. Aber die Wörter verstehe ich zum Teil nicht. Nur so was wie jeck. Danke für deine Antwort.

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guitschee  19.08.2019, 15:27
@AshaGorn0

Jeck ist eher rheinländisch, würde ich behaupten - also nichts aus'm Pott :-D.

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guitschee  19.08.2019, 15:32
@AshaGorn0

Okay, nur als Tipp: sag das weder im Rheinland noch im Ruhrpott, wenn du da an die falschen Leute gerätst....

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Das Verb schmökern ist im ganzen deutschsprachigen Raum umgangssprachlich und ein Grenzfall zum Standarddeutsch.

Standarddeutsch: interessiert in einem Lesestoff blättern

"Seinen Ursprung hat das Verb schmökern in dem Substantiv Schmöker, dessen Wortherkunft im DudenHerkunftswörterbuch (Band 7, 2007, S. 730) gefasst wird als umgangssprachlich »ursprünglich studentensprachliche Bezeichnung für ein altes, minderwertiges Buch«, die zuerst im 18. Jahrhundert als Schmöker, Schmöcher, Schmaucher auftritt. »Sie gehört zum niederdeutschen Wort smöken rauchen (schmauchen)« und meint eigentlich wohl ein altes Buch, das der Student zum »Schmauchen benutzte, indem er sich einen Fidibus [= einen Papierstreifen] herausriss, um die Pfeife anzustecken«. Insofern ist der Antwortvorschlag D) schlechte Bücher verbrennen, der richtige, auch wenn das nur seitenweise geschieht. Unter dem Stichwort Schmöker findet sich im Grimm‘schen Wörterbuch (Band 9, 1899, S. 1105) die Eintragung: »verächtlich für ein altes buch; übertragung des niederd. smöker, schmaucher, tabakraucher auf ein verräuchertes druckwerk, wol zunächst in studentischen kreisen«.

Die beiden Herkunftsbelege gehen also in dieselbe Richtung, nämlich das »Schmauchen/Schmökern mit herausgerissenen und verbrannten Buchseiten«."

gfds.de/herkunft-von-schmoekern

Englisch: to smoke = rauchen.

Woher ich das weiß:Recherche

Der Duden sagt :

Schmöker, norddeutsch = Raucher.

Umgangsprache: spannendes, aber wenig anspruchsvolles Buch.

schmökern = viel lesen, vor allem Unterhaltungsliteratur.

In Bezug auf das Lesen dürfte das Wort also NICHT nur regional verbreitet zu sein.