Ist Neid ein Zeichen von Bewunderung oder von Schwäche?

8 Antworten

Ich möchte vorab eine Lanze für alle menschlichen Emotionen brechen: Alle Gefühle sind evolutiv aufwendig optimiert und haben sich gebildet, weil sie Vorteile für den Menschen haben.

Auch Neid.

Neid zeigt uns vor allem: Das will ich auch haben oder können. Es zeigt also, da gibt es ein Bedürfnis, da fehlt was, da könnte ich besser werden, z.B. bezüglich Fähigkeiten, Fertigkeiten, Lebensweise, Lebenssituation, Möglichkeiten oder auch nur einfach Besitz von irgendwas.

Neid ist in diesem Sinne Antrieb, besser zu werden und eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu verfolgen.

Missgunst ist ein separates Gefühl, das mit Neid kombinieren kann, aber nicht muss. Man kann jemanden etwas missgönnen, ohne darauf neidisch zu sein, und ist sogar sehr oft auf etwas neidisch, ohne es zu missgönnen.

Konkret zu deiner Titelfrage: Neid richtet sich vorrangig auf uns selbst und nicht auf den anderen.

Bewunderung ist ein komplett anderes Gefühl, das in manchen Situationen zwar parallel auftreten kann, aber eigentlich ziemlich unabhängig ist. Man kann neidisch sein, ohne zu bewundern. Und man kann bewundern, ohne neidisch zu sein. In eher seltenen Fällen, kann man bewundern und neidisch sein. Ich glaube aber, so oft tritt die Kombination gar nicht auf.

Ich sehe in Neid weder Bewunderung noch Schwäche. Beides passt nicht wirklich. Neid ist vor allem ein "will ich auch" und als solches eher Antrieb.

Neid kann beides sein – sowohl ein Zeichen von Bewunderung als auch von Schwäche. Wenn man neidisch auf jemanden ist, weil man seine Erfolge oder Eigenschaften schätzt, kann das ein Antrieb sein, selbst mehr zu erreichen. Aber wenn Neid auf Unsicherheit oder Minderwertigkeit beruht, dann zeigt er eher Schwäche. Es kommt darauf an, wie man mit diesem Gefühl umgeht.

Neid ist ein Zeichen von Mangel, den man selbst verspürt. Wer einen Mangel leidet, der hat hier einen Schwachpunkt. Also ja, es ist ein Zeichen von Schwäche.

Mit Bewunderung oder gar Anerkennung hat Neid aus meiner Sicht nichts zu tun. Das Gefühl des Neids betrifft den Neider und nicht zwangsläufig die Fähigkeiten oder den Besitz des anderen. Es ist keine positive Bewertung. Allein die Tatsache, dass jemand auf jemanden neidisch ist, sagt nichts über die Güte des Neidobjekts aus. Am Ende steht bei allem ein Gefühl, nach dem wir alle letztlich streben: Glück. Dem Neider fehlt es an Glück und/oder Zufriedenheit, die der andere vermeintlich erreicht hat.

meiner Meinung nach von schwäche.

Jeder kann sich selbst bemitleiden, dass man weniger hat als andere.

Aber nicht jeder schafft es auf den eigenen Erfolg „zu achten“ unabhängig von Anderen und deren Erfolg

Von Angst und Schwäche, es selbst nie erreichen zu können was jener erreicht hat, und die Schwäche, das man den Gedanken hat es selbst nie schaffen zu können.

Hatte viele Neider, jetzt gibt es keinen mehr, der letzte war vor 3 Wochen, nen alter Kollege. Ich in meiner Karre, der in der Karre seiner Mutter, wo er noch Lebt, er schaut mich im Auto an als wäre ich ein Massenmörder.