Ist Mitleid eine Schwäche?
Hey Leute 👋🏼
Mich würde mal interessieren, ob das Gefühl des Mitleids, eine Schwäche ist, und wie ihr damit umgeht.
Ich habe irgendwie das Gefühl wegen dieser Haltung ausgenutzt zu werden. Speziell wenn es um Ungerechtigkeiten geht, habe ich manchmal zu starke Gefühle, die mich scheitern lassen. Wie kann man da am besten lernen mit umzugehen?
Ich danke euch für eure Hilfe und bin für jeden Tipp sehr dankbar!!
Ich danke euch allen für eure warmherzigen Worte!! Ich mag hier gar keine Antwort als hilfreichste auswählen, da sie alle den Kern der Wahrheit beibehalten. Nochmals vielen Dank an alle!! 💕
7 Antworten
Wie alles im Leben kann Mitleid eine Stärke und eine Schwäche sein.
Ohne Dich jetzt näher zu kennen, mächte ich behaupten, dass Du eher eine starke Empathie hast. Du bist ein mütfühlender Mensch.
Ich möchte Dir hierfür mal ein beispiel aus meinem Leben geben:
Ich bin ausgebildeter Sanitäter und habe in 20 Jahren selbst Erste Hilfe unterrichtet und weiss ganz genau, was man - ohne die Möglichkeiten und der Ausstattung eines Rettungswagens - anstellen kann, um Menschen zu helfen.
Ich kan zum einem Unfall hinzu auf der Autobahn. LKW-Fahrer deutlich sichtbar eingeklemmt, konnte sich nicht rühren. Als erstes habe ich natürlich den Notruf gewählt und die Lage geschildert. Aber - obwohl ich in Sachen Hilfe ein Profi war - konnte ich kaum den Notruf absetzen, so sehr hat mich das Mitgefühl mit diesem Menschen getroffen - vollkommen unvorbereitet. und obwohl ich meinem Helfernachwuchs immer wieder die 5 W-Fragen (Wo passsiert, Was passiert, Weiviele Betroffene, Welche Verletzung, Warten auf Rückfragen) gepredigt habe, konnte ich mich dan nicht mehr daran erinnern, weil mir die Tränen gelaufen sind.
Ich habe diesen Fahrer dann noch betreut, bis der Rettungswagen kam, seine leichten Wundern versorgt und für ihn in seiner Spedition angerufen. Da hab eich dann wieder funktioniert.
Das war auch kein Mitleid, sondern Empathie - ein mitfühlen. In dem Fall hat mich das behindert, keine Frage.
Aber ich lerne seitdem kontinuierlich, damit umzugehen. ich lerne jeden Tag, wie ich diese Empathie nutzen kann zu meinem Wohl und zu dem meines Gegenübers.
Ich verwandle dadurch eine Schwäche in meine Stärke.
Und das kannst Du auch!
Setzen den leuten, welche Dich ausnutzen klare Grenzen "Bis hierhin und nicht weiter".
Lerne NEIN zu sagen - auch wenn es nicht leicht ist und Du vielleicht Leute vor den Kopf stößt.
Versuche Dich selbst wahrzunehmen - und vor allem versuche zu erkunden, wann Dich diese Gefühle besonders stark treffen (man nennt dies "triggern").
Wenn Du Deine triggerpunkte kennst, kannst Du diese entweder vermeiden, oder Dich ganz bewusst damit auseinander setzen.
Übrigens: Ein Psychologe oder Psychotherapeut kann Dir dabei helfen, diesen teil Deines selbst zu erkunden.
Und so wirst Du Deine Schwäche zwar nicht los - aber so machst Du diese zu Deiner Stärke!
Ja. Ist ne Schwäche. Zumindest wenn man ungefiltert mit jedem Mitleid hat - und nich nur mit den Menschen die einem wichtig sind. Sollte man ablegen und filtern lernen.
Mitleid ist in erster Linie ein Zeichen von Empathie und Einfühlungsvermögen und nichts Schlechtes. Es gibt allerdings Leute die sich das ganz gern zu Nutze machen und da sollte man aufpassen.
Versuch es nicht zu sehr an dich heran zu lassen das es dir schaden kann. In den meisten Fällen möchten die Betroffenen gar kein Mitleid da es nichts besser macht sondern sie möchten Verständnis. Bleib sachlich und versuche gute Tipps zu geben dann solltest du auf der sicheren Seite sein :)
Mitleid kann auch eine Stärke sein und zu einer maßgeblichen Überlebenshilfe werden.
Wenn man Mitleid empfindet und jemandem hilft, dann wird dieser späterhin eher geneigt sein, zu helfen, wenn man selbst in Not ist, als jemand, an dem man achtlos vorbeigegangen ist.
Doch es ist ein großer Unterschied, ob man wirklich Mitleid empfindet oder nur aus Berechnung agiert, denn auch solche, denen man hilft, bekommen recht genau mit, aus welchen Motiven ihnen geholfen wird.
Du bist so gepolt, wie du nunmal bist. Du kannst daran nur bedingt etwas ändern.
Probiere dir also klarzumachen, wofür du einstehst, was dir wichtig ist.
Und mache dir klar, dass das Leben voller Ungerechtigkeiten ist, dass Leute auch oftmals selbstverschuldet sind.