Ist Kernfusion die Energiequelle der Zukunft?

4 Antworten

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Kernfusion hat großes Potential, aber ist nicht ohne Probleme. Ein übliches Missverständnis ist z.B. dass Kernfusion keinen radioaktiven Abfall verursachen würde. Doch durchaus, nur halt sehr viel weniger und weniger aktives Material als bei der Kernspaltung.

Auch wird seit langer Zeit an Kernfusion geforscht und seit Jarhzehnten steht man immer, so zumindest die populärwissenschaftliche Literatur, kurz vor dem Durchbruch und es ist immer nur noch eine Frage der Zeit bis der Durchbruch kommt. Tatsächlich gab es Fortschritte, aber bis zu einer wirtschaftlichen Anwendbarkeit fehlt es noch weit.

gonzo1233  24.04.2024, 22:15

Wie wird bitte die Temperatur aus dem 340 Millionen Grad heißen und sehr dünnen Plasmafaden ausgeleitet?
Wird eine Dampfturbine nachgeschaltet um einen Generator anzutreiben?
Wie viele Megawatt sind heute schon möglich?

Danke für deine Einschätzung.

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Nein, da es sich gezeigt hat, wie wichtig dezentrale Energiequellen sind.

Antwort eines Leiters des in Bau befindlichen Forschungsreaktors ITER:

Eine betriebswirtschaftliche Fusion liegt immer 20 Jahre in der Zukunft.

..... naja, ineffizient ist schon etwas übertrieben, es gab bisher noch keine positive Energiebilanz bei den ganzen Anlagen...

Es wäre eine Energiequelle die fast unerschöpflich wäre, die Sonne hat raus wie es geht, wir werden wohl noch länger brauchen....

es ist nicht absehbar.

mfe

PS: https://mfe.webhop.me/?s=kernfusion
da gibt's einiges dazu...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Franz1957  29.12.2023, 13:03

Fast unerschöpflich – wie meinst Du das?

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Franz1957  29.12.2023, 17:32
@ManFromEarth

Ja, gewöhnlicher Wasserstoff, das Isotop 1H (Protium), das ist der Brennstoffvorrat für die Fixsterne. Die sind damit für Milliarden Jahre versorgt. Werbepsychologisch verständlich ist daher, dass auch beim Thema künstliche Kernfusion immer auf die Stichwörter "Wasserstoff" und "Sonne" verwiesen und so suggeriert wird, es handle sich um eine Energieressource für kosmische Zeiträume. Aber wird denn irgendein Fusionsreaktor tatsächlich mit dem Brennstoff der Sonne arbeiten?

Nein. Bei ITER, DEMO, und allen mir bekannten Reaktorprojekten, sollen stattdessen 2H und 3H als Brennstoffe dienen (Deuterium und Tritium, schwerer und überschwerer Wasserstoff). Deren Fusion ist nämlich für einen technischen Prozess ergiebig genug. Der in der Sonne ablaufende Prozess mit 1H ist es nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernfusion#Mögliche_Einsatzstoffe_und_Reaktionen

Was die Brennstoffvorräte angeht, kann von Unerschöpflichkeit nicht einmal annähernd die Rede sein. Zwar kommt Deuterium im Meerwasser in großen Mengen vor, aber das Tritium ist äußerst selten. Es kommt in der Natur auf der Erde so gut wie gar nicht vor und muss, um es für die Kernfusion zu nutzen, künstlich hergestellt werden.

Derzeit wird Tritium in bestimmten Typen von Kernspaltungsreaktoren hergestellt. Für die Kernfusion will man den benötigten Nachschub an Tritium brüten, indem man im Blanket des Fusionsreaktors Lithium mit Neutronen bestrahlt. Da die bei der Fusion freiwerdenden Neutronen dafür nicht ausreichen, müssen noch Beryllium und Blei als Neutronenvervielfacher hinzugenommen werden. Das heißt: Es sind die Vorräte an Lithium, Blei und Beryllium, die, falls es denn überhaupt klappt, den Zeithorizont der künstlichen Kernfusion bestimmen.

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