Ist es verboten im Judentum und Christentum sich Gott bildlich vorzustellen?

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Im Christentum schon- steht in den 10 geboten

Im Judentum (altes Testament) ist es (vermutlich) auch so geregelt.

Generell darf man sich den Gott bei allen monotheistischen Religionen net vorstellen.


akamee  10.05.2011, 23:10

Kommt vermutlich daher, dass all diese Religionen die gleichen Wurzeln haben.

brettpit  11.05.2011, 09:02
@akamee

..kommt daher dass dieser Gott Jahwe/Jehova- der Gott Abrahams -Isaaks u Jakobs 

 

  1. ..die kompletten 10 Gebote selber veranlasst hat
  2. ..und darüber hinaus geboten hat -das zweite (wie *minar* sagt    besonders zu berücksichtigen..

 

Anmerkung der Red. Die Katholiken haben dies bald auch erkannt beim ausschmücken ihrer Dome und Basiliken im Mittelalter- somit haben sie dies obige Gebot bis ca Jahr 1960 gestrichen. Dann das 10 Gebot geteilt -so daß es halt wie 10 Gebote aussah. Ich besitzeselbst  noch einen Kathechismus wo dies so drinnesteht

Nutrition 
Beitragsersteller
 10.05.2011, 23:09

Hallo Minar338!
Danke zunächst für deine Antwort.
In welchem Gebot steht das genau ?

Minar338  10.05.2011, 23:12
@Nutrition

Im zweiten:

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

(da gibt es noch andere Varianten: evangelisch+ katholisch)

Ja, es ist eine Soll-Bestimmung. Du sollst dir kein Bild machen von Gott. Dieses Verbot kommt aus der jüdischen Tradition und wurde so in die Nachfolgereligionen Christentum und Islam übernommen.

Natürlich ist Sprache Menschenwerk und besudelt auch jedes absolute Gotteswort mit Interpretationsspielraum. Menschenwort ist kein absolutes Wort, sondern immer relativ. Im Christentum ist die wörtliche Auslegung sehr schnell ad Acta gelegt worden. Da Gott als Wesenheit unvorstellbar ist, kann man von ihm auch symbolisch gemeinte Bilder malen, die ihn den Analphabeten nahebringen. Die Ausmalungen christlicher Kirchen waren jahrhundertelang die "Bibel des kleinen Mannes". Der Islam als klar definierte Buchreligion hat einen anderen Weg gewählt, nämlich mit der Verbreitung des Buches auch die Verbreitung der Schrift. So nutzen auch Angehörige ursprünglich nichtarabischer Völker heute noch diese Schrift zumindest im klerikalen Bereich. Leider verhindert das Verbot materieller Bildnisse im Islam nicht die Vorstellungen von Allah in den Köpfen. Zumindest kann aber Gott nicht wie in Europa üblich als eine Art Himmelskaiser mit Rauschebart dargestellt werden um damit eine patriarchalische Familienstruktur über Jahrhunderte zu zementieren. Trotzdem hat in vielen Gegenden der muslimischen Welt die gleiche Entrechtung der Frauen und Andersgläubiger statt gefunden, wie sie in der christlichen Welt mit ihrem Erbe altrömischer Barbarei stattfand. In sofern sind beide Religionen an der Erschaffung einer besseren Gesellschaft gescheitert. Im Christentum haben römischer Dünkel in Abwechslung mit Fundamentalismus, in der muslimischen Welt oft altes Stammesrecht durch fragliche Koranauslegungen eine finstere und böse Version eines Gottesstaates zementiert. Wenn Gott sich das näher angucken würde, er würde sich mit Grausen abwenden.

Aus meinem christlichen Glaubensverständnis heraus ist es nicht verboten, sich Gott bildlich vorzustellen.

Allein durch die Anwesenheit Jesus Christus - Gottes Sohn - auf dieser Erde in Menschengestalt, hat schon jeder Mensch eine 'bildliche' Vorstellung von Gott, die meistens der eines Menschen gleicht. - Wer an Gott denkt, kann sich dagegen gar nicht wehren, sich gelegentlich vom Sohn und vom Vater ein 'Bild' zu machen, denn der Mensch lebt auch von der Vorstellung.

Wichtig im Gebot - es ist übrigens kein Verbot (!) - ist allein Gott in keiner Darstellung, ob als Bild, oder Figur, Statue - anzubeten, oder zu verehren. Insofern ist auch nichts dagegen einzuwenden, dass in Kirchen Bilder oder Statuen, von Gott, von Jesus zu sehen sind. - Sie sollen lediglich die sinnesmäßige Aufmerksamkeit des Betrachters auf Gott lenken

Mit dem Hinweis auf den Begriff Gebot ist nicht gleich Verbot will ich sagen, daß Gebote  Zeichen, Anweisungen, Aufforderungen eines liebenden Gottes gegenüber seinen Geschöpfen sind. - Verbote, wie im Islam häufig anzutreffen, sind dagegen Anweisungen, Befehle eine 'herrschenden' Gottes gegenüber seinen Geschöpfen. Dies verdeutlicht das unterschiedliche Gottesverständnis von Christentum und Islam und erklärt zudem, warum Muslime so hysterisch auf jede Darstellung Gottes, oder des "fast gottgleichen Propheten" reagieren.

 


brettpit  11.05.2011, 12:16

du wählst mit deinen Äußerungen wohl den seichten Weg der heute mitverantworlich ist für leere Kirchen und desinteressierte Jugendliche Tenor= "MEIN christliches Verständnis" auslegen wie man gerade drauf ist.. Hauptsache es kommt bei Gleichgesinnten an...

Es steht geschrieben: Du sollst dir kein Gottesbild machen, keinerlei Abbild von etwas, was oben im Himmel, was unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist--- Ergo ist das machen (herstellen-zeichnen usw) verboten!! dies sich aber in Gedanken vorzustellen natürlich nicht.

Zu deinem Grammatik-Spielchen sei gesagt dass ein Gebot nicht mit dem Wort Verbot verglichen werden kann.

göttliche Gebote enthalten Anweisungen-Verbote-Maßstäbe und Richtlinien.

z.B. mussten männl. Juden nach dem Gebot 3x im Jahr nach Jerusalem

durften sich nach dem Gebot an Pfingsten freuen

mussten sie jeden Homosexuellen töten..

derprediger  11.05.2011, 15:34
@brettpit

Ich stehe zu meiner Aussage. - Den "seichten Weg" in Sachen Glauben gehe ich nicht, da ich mich eher zu  den Fundamentalisten in der christlichen Glaubensauslegung zähle. Also danebengeraten!

Die weiteren Gedankengänge, die hinter deinen Kommentaren stehen, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Deshalb schweige ich. Mögen Andere darüber urteilen.

Nach dem Verständnis von Juden, Christen und Moslems ist es nicht möglich Gott bildlich oder figürlich darzustellen. In den anderen Religionen wurden die Götter oder Göttinen mit den Gestirnen in Verbindung gebracht oder mit  Menschen oder mit Tieren dargstellt. Diese menschlichen Darstellungen wurden  von diesen drei Religionen entschieden abgelehnt.  Im Christentum zum Teil nicht immer konsequent eingehalten.

Wie immer lässt sich auch zu dem Punkt aus der Bibel herauslesen, was man will. Es kommt viel darauf an, welche Bibel du zu Grunde legst und wie du die dann auslegst. Ursprünglich war es wohl so, dass geboten war, sich keine Bilder zu machen.

 

Es wird übrigens von Religionswissenschaftlern auch vermutet, der Islam hat sich nicht eigenständig entwickelt, sondern ist die Weiterentwicklung der von Konstantin und Theodosius verbotenen Arianer. Das war eine bedeutende christliche Richtung, die Jesus nur als Mensch und nicht als Sohn Gottes verstanden hat. Das findet sich ja auch im Islam. Ebenso das ursprüngliche Verbot des Gottesbildes.  Der Koran wäre demnach ein umgedeuteter/umgeschriebener Art arianischer Katechismus o.ä.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pastafari

Noire  11.05.2011, 10:23

Es wird übrigens von Religionswissenschaftlern auch vermutet, der Islam hat sich nicht eigenständig entwickelt, sondern ist die Weiterentwicklung der von Konstantin und Theodosius verbotenen Arianer.

Das ist interessant, hast Du dazu eine Quelle?

Spaghettus  11.05.2011, 11:40
@Noire

Irgendwann hatte ich mal einen Artikel, der das anschaulich nahelegte. Dachte vom hpd, da finde ich aber nichts. Das meiste in dieser Richtung habe ich aber von .http://tinyurl.com/3sn8ncp