Ist es sinnvoll Kartoffeln vor dem Kochen zu Salzen obwohl die Kartoffel selbst das Salz nicht aufnimmt?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nee das ist nicht sinnvoll, aber es schmeckt besser :P

Geschälte Kartoffeln kocht man in Salzwasser --> Salzkartoffeln

Ungeschälte in ungesalzenem Wasser --> Pellkartoffeln

Es gibt noch Salzkrustenkartoffeln, die werden in stark gesalzenem Wasser ungeschält gekocht, so lang bis das Wasser verdampft ist.

Und Pommes salzt man nach der Zubereitung ...

Pürree stellt man aus Salzkartoffeln her, und gibt ggf. noch Salz nach.

Bratkartoffeln aus Pellkartoffeln schneiden und beim Braten salzen.

Kartoffelsalat wird ebenso aus Pellkartoffeln gemacht und bei der Salatzubereitung mit Salz versehen.

Ofenkartoffeln gehen angekocht mit Schale in den Ofen und gesalzen wird ebenso hernach.

Kartoffelpuffer bekommen das salz mit in die Massegerühert.

Mehr fällt mir nicht ein

Das Salz bewirkt, dass die Kartoffeln nicht zu stark quellen.

Ein wenig landet schon in den Außenschichten der Kartoffeln. Kann man rausschmecken.

Ich nehme übrigens statt Salz Brühwürfel. Schmeckt noch viel besser!

Es ist egal, ob Du die K. vorher salzt oder Salz ins Kochwasser gibst. Am besten ist es, wenn Du einen "Dampfkochtopf" einsetzt. Die K. kommen dann mit dem Wasser nicht in Berührung. Die wertvollen der Bestandteile der K. werden nicht ausgeschwemmt, dadurch brauchst Du auch nicht zu salzen. Der Kochprozess verkürzt sich, durch den Dampfdruck im Topfinneren. Das gilt auch für Gemüse, Fleisch und Fisch. Ausserdem kannst Du K. und Gemüse gleichzeitig in zwei Ebenen kochen und sparst Energie.

Ja, ist sinnvoll, weil Chemie, Thema "wässrige Lösungen" ^^. Ohne Salz im Kochwasser wird eine geschälte Kartoffel ihre eigenen Elektrolyte, und damit das, was sie über die Kalorien hinaus gesund und schmackhaft macht, an das Wasser abgeben (im Wesentlichen wie beim Tee). Mit Salz im Wasser passiert das nicht, weil das Wasser diese Stoffe schlechter aufnimmt (dadurch, dass die Wassermoleküle an die Kochsalzbestandteile gebunden sind)... Und bei uns kommt immer noch Kümmel dazu. Und sie nehmen den Geschmack (ein bisschen) an.

LG

RolfWien 
Fragesteller
 19.05.2014, 08:11

Habe hier mal den Beitrag von FAQsimile eingefügt den er hier in Gutefragenet am 05.11.2011 - 23:51 geschrieben hatte Hoffe er ist mir deshalb nicht Böse

Also hier der Beitrag von FAQsimile: Hello,

Kartoffel und Lebewesen bestehen aus Zellen. Das bleibt auch eine zeitlang so, auch, wenn sie tot sind. Diese Zellen haben Wände und Zwischenräume, wie Häuser, zwischen denen die Feuerwehr einen engen Aktionsweg hat. Dann kommt die Osmose ins Spiel: Die sorgt dafür, daß in den Zellen und in den Zwischenräumen nach Möglichkeit (!) ein Gleichgewicht der gelösten Teile, oder gegebenenfalls des pH-Wertes, innen und außen im jeweiligen Lösungsmittel besteht. Dieser Ausgleich kann sehr erfrischend und aufbauend für die Zellen sein, aber auch Energie in Form von Wärme oder Inhaltsstoffen fordern.

Die Zelle sollte möglichst klug handeln können: Wenn ich 0,9% benötigte Salz-Teile in Wasser mische, ist das okay. Wenn ich aber dauernd 0,9% unbenötigte- oder Gift-Teile zuführe, hat die Zelle zwar wenig Arbeit mit deren Zuführung, aber es ist folgender Unterschied: Bin ich Läufer und (ge-) brauche nach dem Lauf Kalium und Magnesium für die Muskelfunktion gegen Krämpfe, so hilft mir eine isotonische Kochsalzlösung nicht wirklich, da nur die Mischungsmenge, nicht aber die Qualität aufgefüllt wird.

Nun zu Deiner Kartoffel: Das Salzwasser ist außen stärker konzentriert, als in der Kartoffel. Die Kartoffel ist mit den Zellen wie Winterklamotten oder ein Stadion aufgebaut: Ich habe viele Maschen, Reihen und Ränge nebeneinander und umeinander. Wenn jetzt fiese Typen in die Klamotten schneiden oder im Stadion Randale außen/ oben ausbricht, muß ausgeglichen werden, damit es innen weiter funktionieren kann. Das bindet Kräfte.

Bei der Kartoffel sind zuerst die Außenschichten betroffen: Sie geben bis zur eigenen "Austrocknung" Wasser an die viel zu starke Salzlösung nach außen ab. Diese Salzlösung bleibt aber stark. Die zweit-nächste Außenschicht gibt ihr Wasser "solidarisch" an die erste Außenschicht ab, um mit ihr ein Niveau zu erreichen und trocknet auch aus. Die erste Schicht nimmt das "solidarische Geschenk" an, leitet es aber sofort weiter an die viel zu starke Außenlösung. Energie entweicht nach außen.

Die Kartoffel-Außenschichten müssen nun "überlegen", ob sie es mit nützlichem oder untauglichen Salz der Lösung zu tun haben. Das zehrt zusätzlich. Die Kartoffeln leiten somit selbst-benötigtes Wasser von innen nach außen und teilweise wenige Spuren des Salzes von außen nach innen. Schließlich vertrocknet die Kartoffel soweit, wie die zerstörten Zellen - ähnlich Trümmerfeldern in einem Erdbebengebiet, den Wassertransport versperren.

Kartoffeln sind nicht nur doof, sondern sozial: Wenn eine Kartoffel in der Erde von Schädlingen angekanabbert wird, so sendet sie Botenstoffe über die gemeinsame Verbindung der Wurzelknole und durch das Erdreich und meldet ihren Kumpels, während sie stirbt: "Macht euch ungenießbar!" Deshalb kann es sein, daß befallene Bereiche auch für den Menschen nicht schmecken, obwohl dort kein Ungeziefer gebissen hat.

Wenn es zu einem Unfall mit Wasserstoff-Peroxid in Chemie oder im Friseursalon kommt (Haut- oder Schleimhautkontakt), einfach zur Spülung noch rohe Kartoffelscheiben drauflegen. Die Kartoffel hat Inhaltsstoffe/ Enzyme, die diese Chemikalie aufspalten und entschärfen, bis der Doktor kommt. LG

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