Ist es normal, dass man in der 6. Klasse so schlecht Deutsch schreiben kann?
Hab aus Joke am Freitag mit einer "Freundin", im Unterricht ein paar Plakate "angeschaut", also nach Rechtschreibfehlern gesucht. Da waren echt viele, vorallem war die Groß- und Kleinschreibung richtig schlecht und die sind schon in der 6. Klasse, nach den Sommerferien in der 7. Ein Plakat war ganz schlimm, aber ich denke da eher, dass die Person LRS oder so hat. Und bevor mir einer kommt mit "Blablabla, Ausländer", die Namen der Kinder waren, zumindest laut den Namen hinten, Deutsche. Im Übrigen ist das bei uns in der fast 10. Klasse (!), auch so, dass irgendwie nicht jeder Groß- und Kleinschreibung beherrscht, oder auch Zeichensetzung. Und bei uns in der Klasse kommt original jeder aus Europa und spricht gutes Deutsch. Also warum ist das jetzt so? Ist das normal? Kommt das von den Coronajahren, zumindest bei den fast 7. Klässlern?
Vielleicht muss man das in der Klasse auch in der 7. noch nicht perfekt können, aber ich weiß nicht, kommt mir seltsam vor😅
3 Antworten
Das ist sehr schlimm, dass heutige Kiddies nicht mehr auf die Rechtschreibung achten können und das wegen dem Handynutzung und Autokorrektur. In der Arbeit habe ich auch einige Rechtschreibfehlern entdeckt und den habe ich lange gebraucht um zu verstehen, was der Kunde überhaupt haben will. Auch bei einigen Kollegen wurde durch Rechtschreibfehler falsches repariert, wo Kunden sich beschwert hat, dass die mal Deutschen einstellen soll, wenn die schon nicht hinbekommt vernünftig zu dokumentieren in der Rechnung
Das ist ja noch harmlos, aber hier gibts so ein Sonntagsjournal, herausgegeben von der hiesigen Tageszeitung, da sind manchmal Fehler im Satzaufbau, dass ich den Satz erst beim dritten mal lesen verstehe, dabei sind das doch Leute die dauernd lange Artikel schreiben, und die haben ja auch noch Word Rechtschreibprüfung und eine ganze Redaktion mit dabei?
Als Tourist bin ich es ja mittlerweile gewohnt, dass selbst im europäischen Ausland kaum noch jemand Deutsch oder gar Englisch spricht, also muss ich mich in der Landessprache verständigen, notfalls nehme ich eben schnell mal google translate über Handy in Anspruch, aber wir versuchen es doch zumindest.
Es kommt enorm auf die Klasse und das Niveau, aber auch auf den Lehrer an - und Deutsch ist ein Dauerthema, schon bei uns gab es Anfang der 2000er bis in die Oberstufe viele Probleme mit der Rechtschreibung und der Grammatik - und in meiner Klasse waren fast nur Schüler aus deutschen Familien, ich war einer von wenigen "Ausländern" und hatte mit dem Thema nie Probleme, so viel dazu. Bei uns daheim wurde aber auch sehr auf Sprache geachtet und ich hatte in der Grundschule sehr gute Deutschlehrer, die auf den Grundwortschatz Wert legten, wir schrieben etliche Diktate und Übungen pro Jahr, jeder hatte Zeit zum Lernen. Selbst ein leistungsschwacher Schüler kam gut mit in Deutsch, er schrieb zwar langsam und nicht schön, aber fehlerfrei. Es war gut!
Im Übrigen ist das bei uns in der fast 10. Klasse (!), auch so, dass irgendwie nicht jeder Groß- und Kleinschreibung beherrscht, oder auch Zeichensetzung. Und bei uns in der Klasse kommt original jeder aus Europa und spricht gutes Deutsch. Also warum ist das jetzt so? Ist das normal?
Wahrscheinlich ja - wir waren ja damals die Jahrgänge mit der Pisa-Studie und so, das war erschreckend, auch der Grundwortschatz war oft lückenhaft - die Aufsätze waren wirklich schlecht, die Diktate bis in die zehnte Klasse hatten auch miserable Durchschnitte, teilweise 3,5 und schlechter. Es hagelte Fünfen.
Man musste es aber auch auf die Lehrer der ersten Schuljahre und die "Basisarbeit" bezogen sehen: Mein bester Freund und ich stammten etwa als einzige der Realschulklasse aus der "B-Klasse" der Grundschule und hatten beide nie Probleme in Deutsch (und in der Grundschule gute Lehrer), diejenigen aber, die aus der damaligen "A-Klasse" der Grundschule kamen (das war der Löwenanteil dieser Klasse), machten bis in die Oberstufe eklatante Fehler und hatten auch mit der Handschrift zu kämpfen, konnten nur schlecht mit Füller und Kuli umgehen, selbst wenn sie in anderen Fächern gut gewesen sind - es war auffällig. Die aus der "C-Klasse" der Grundschule waren wiederum deutlich besser.