Ist es NIE sinnlos oder umsonst, eine Ausbildung oder ein Studium zu machen?

7 Antworten

Ein Studium/Eine Ausbildung, das/die man einmal angefangen hat, sollte man m.E. zu Ende bringen und sich auch Mühe geben, einen möglichst guten Abschluss zu erreichen, zumindest dann, wenn man schon mehr als die Hälfte der Studien- bzw. Ausbildungszeit hinter sich hat. Man kann nie wissen, wozu dieser Abschluss noch einmal nützlich ist.

Stellt man bei einer Ausbildung allerdings schon am Anfang fest, dass man sich falsche Vorstellungen von dem betreffenden Beruf oder Berufszweig gemacht hat, sollte man nach einer nicht allzu langen Zeit des Nachdenkens aussteigen und umsatteln, vor allem, wenn man merkt, dass diese Ausbildung eine Einbahnstraße nur zu einem Ziel ist und man in anderen Berufen, die für einen in Frage kommen, nicht oder kaum von dieser Ausbildung profitiert.

Bei einem wissenschaftlichen Studium an der Uni sehe ich das etwas anders. Bei einem geisteswissenschaftlichen Studium z.B. lässt sich doch oft noch gar nicht sagen, was der Betreffende später beruflich machen wird. Man studiert das Fach oder die Fächer, die einen interessieren, und oft zeichnet sich erst im Laufe des Hauptstudiums eine mögliche Richtung ab, eine Richtung, aber noch kein Beruf. Aus mir ist jedenfalls etwas anderes geworden als das, was man vielleicht aufgrund der Studienfächer angenommen hätte. Manchmal gehen plötzlich Türen auf, an die man vorher gar nicht gedacht hat. - Natürlich sollte man schnellstmöglich wechseln, wenn man merkt, dass man sich im ganzen Studium vergaloppiert hat. Handelt es sich jedoch nur um Teilgebiete, für die man sich nicht so sehr interessiert und/oder die einem nicht so liegen, dann heißt's meiner Meinung nach: Zähne zusammenbeißen und durch!

Ich würde sagen: Nein, es ist nie sinnlos.

Selbst wenn du dann später nicht in dem Bereich arbeiten solltest, hast du z.B. Denken gelernt und/oder Kenntnisse erlangt, die dir keiner mehr nehmen kann und die deinen Horizont erweitern und es dir ermöglichen, differenzierter auf und in die Welt zu sehen.

Ich z.B. bin Psychologin, habe aber nur zehn Jahre in dem Beruf gearbeitet, dennoch bin ich unheimlich froh, meine Kenntnisse und Erfahrungen zu haben. Sie verändern meinen Umgang mit der Welt, sie erweitern und bereichern mich.

Das stimmt, aber im Endeffekt bringt es höchstens ein paar Pluspunkte im Lebenslauf, wenn du sonst nichts damit anfängst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – persönlicher Werdegang und Erfahrungen anderer

Es ist nicht sinnlos und die Zeiten, wo man einen Beruf gelernt hat und vielleicht danach noch 40 Jahre bei der gleichen Firma gearbeitet hat, sind längst vorbei.

Es gibt 20.359 Studiengänge und 327 anerkannte Ausbildungen in Deutschland. Leider schwer, bei dem Angebot direkt das Richtige für sich selber zu finden.

Über einen Berufsabschluss zu verfügen ist besser, als ungelernt zu sein, zumindest in der heutigen Zeit.

govotte 
Fragesteller
 29.09.2021, 19:39

Macht es Sinn, soziale Arbeit zu studieren und nach dem Bachelor für einige Jahre beruflich was anderes zu machen? Nimmt mich dann noch ein Arbeitgeber im sozialen Bereich, wenn ich wieder "einsteigen" möchte?

0
PepiamStart  29.09.2021, 19:42
@govotte

Du, eine Freundin von mir hat soziale Arbeit studiert und die Jobangebote, die die bekommt, sind teilweise lächerlich, was die Bezahlung angeht. Sie war auch 6 Jahre im öffentlichen Dienst und hat danach auch wieder eine Stelle im sozialen Bereich gefunden. Das ist sehr sinnvolle wichtige Arbeit, aber wenn du den Fokus mehr auf das Finanzielle legst, dann muss du dir das gut überlegen. Man kann sich natürlich später auch immer noch weiterbilden, Sozialmanagement etc.

1
govotte 
Fragesteller
 29.09.2021, 19:43
@PepiamStart

Wie hoch sind denn ungefähr die Gehälter (Brutto)?

0
PepiamStart  29.09.2021, 19:44
@govotte

Die hat im ÖD 3900 EUR bekommen und jetzt wird ihr 2900 - 3100 EUR angeboten.

1

Klar ist es besser wie nichts.

Wenn man aber gerade noch am Anfang des Studiums/Ausbildung ist, finde ich es sinnvoller sich direkt was anderes zu suchen.

Ist man fast am Ende, ist es natürlich Sinnlos das kurz bevor es endet abzubrechen.