Ist es in dem eigenen Buch erlaubt die Bedeutung von bestehenden Worten zu ändern?

7 Antworten

Es gibt kein Gesetz dagegen.

Aber niemand wird es verstehen. Da jeder Leser die für ihn vertraute Begrifflichkeit annimmt.

Wenn du schon was Neues erfinden musst, dann bitte auch richtig - mit unbekannten/neu erfunden Begrifflichkeiten und nicht Umdeutungen von Bekanntem.

Niemand versteht Eichhörnchen, wenn du Wurst sagst. Sowas macht es nicht nur verwirrend, sondern komplett unverständlich.

sprache dient der kommunikation und ist daher von allgemeingültigen vereinbarungen abhängig, was einzelne wörter bedeuten.

wenn du neue tatbestände beschreiben willst, solltest du dazu auch neue wortschöpfungen erfinden, am besten klänge, die den sinn intuitiv durch klangähnlichkeit zu bereits bestehenden wörtern erahnen lassen.

wenn z.b. auf einer ebene alle gleich aussehen, dann sollte das im namen bereits erkennbar sein, z.b. die gleichheitsebene oder die iso-sphäre o.ä.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Du kannst es theoretisch machen. Allerdings musst du damit leben, dass der Leser dem, wenn es Überhand nimmt, ggf. nicht mehr folgen kann. Wenn Tisch 'Sofa', Stuhl 'Tisch' und Mord 'Umarmung' ist, dann kann sich das dem Leser ggf. ein paar Mal aus dem Zusammenhang erschließen aber irgendwann wird man vermutlich an den Punkt kommen (insbesondere wenn man sowas übertreibt), dass der Leser das Buch zur Seite wirft und sich denkt 'ich versteh kein Wort mehr'.

Wenn du lediglich ein einzelnes Wort umdefinierst, dann wird es aber vermutlich noch gehen.

Du kannst alles in Deinem Buch. Ob Deine Leser folgen können, ist eine andere Geschichte.

Natürlich kann man als Autor auch Worte neu definieren - wenn man diese Neudefinition auch entsprechend erklärt und in die Story einbaut.

Lies mal "1984" oder "Uhrwerk Orange". Beide Romane enthalten massive sprachliche Umgestaltungen.