Ist es für euch wichtiger, finanziell abgesichert oder glücklich zu sein?
Natürlich wäre beides ein Traum, aber ihr dürft euch nur für eins entscheiden
Soll mal spannend sein
Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen
15 Antworten
Denn wenn ich finanziell abgesichert wäre, wäre ich automatisch glücklicher.
Das heißt nicht, dass das so bleiben würde, aber die andere Option wäre, finanziell nicht abgesichert und traurig zu sein. Denn wer ist schon gerne finanziell nicht abgesichert? Wer das behauptet, weiß nicht, was es heißt, nicht finanziell abgesichert zu sein. Finanzielle Unsicherheit nagt an allem. Es schränkt einen ein. Jeden Tag. Es bestimmt die Hobbys, wohin man fährt, ob man übrhaupt irgendwo hinfährt und vieles mehr. Ich weiß das - Ich erlebe das jeden Tag an mir selbst. Finanzielle Unsicherheit macht auf Dauer unglücklich. Dich entscheiden zu müssen, ob du dir diesen Monat eine neue Hose leisten kannst, oder ob du das Geld nicht doch lieber für ein bisschen Essen ausgibst - Das macht man vielleicht für ein paar Monate mit, bevor man richtig frustriert wird.
Sobald mal irgendetwas passiert - und sei es auch nur, dass ein elektronisches Gerät im Haushalt den Geist aufgibt - ist Schicht im Schacht. Wie will man das bezahlen? Woher soll Geld zum Sparen kommen, wenn man finanziell so sehr am unteren Ende ist, dass man nicht einmal 5€ jeden Monat beiseitelegen kann?
Da jubelt niemand. Finanzielle Unsicherheit ist nichts als konstanter Stress. Stress macht auf Dauer unglücklich. Wer nicht finanziell abgesichert sein möchte, der denkt wohl auch, finanzielle Unsicherheit bedeutet, man "kann sich mal nicht den nächsten Urlaub leisten" oder man "fährt mal weniger mit dem Auto" oder man "käuft jetzt eben nur Eigenmarkenprodukte" oder "man geht mal nicht ins Kino, damit man sich stattdessen das gesparte Geld fürs neue Handy zusammenkratzen kann". Nein, es bedeutet, dass man wahrscheinlich das letzte mal vor über 10 Jahren irgendwo war, was man im entferntesten Sinne als Urlaub bezeichnen könnte, es bedeutet, dass man kein Auto besitzt, das man mal weniger fahren könnte (Und wehe, dem passiert was - Dann sitzt man aber da, so ohne finanzielle Sicherheit), es bedeutet, dass man immer die Eigenmarkenprodukte kaufen MUSS und dass man sich noch nicht einmal diese leisten kann (Die Inflation streut nur Salz in eine Wunde, die längst da ist und längst blutet), es bedeutet, dass man nie die Option hatte, ins Kino zu gehen und dass man das Geld sowieso für Lebensmittel ausgeben muss, weshalb man es nie zurücklegen kann für ein neues Handy, welches man dringend bräuchte, weil das Alte kaputt ist.
Finanzielle Unsicherheit bedeutet, gegen Monatsende die nächste Rechnung für den kommenden Monat zu machen und zu bemerken, dass das Geld hinten und vorne und links und rechts und oben und unten nicht reicht - Oft nicht einmal für das Nötigste. Es bedeutet, dass man sich wünscht, man gehört zu den Leuten, die sagen können, sie hätten gegen Ende des Monats kein Geld mehr, weil sich das für dich wie der Himmel auf Erden anhört. Das Geld ist erst am 20. weg und du konntest sogar noch eine Currywurst beim Imbiss reinquetschen? Purer Luxus.
Man kann mir glauben, wenn ich sage: Niemand mag es, arm zu sein. Niemand mag es, finanziell nicht abgesichert zu sein. Und sehr viele - nicht alle, aber viele - meiner Gründe für Trauer, könnten mit finanzieller Sicherheit gelöst werden. Oder sie wären damit zumindest wesentlich leichter zu ertragen.
Ich denke, viele Leute nehmen finanzielle Unsicherheit auf die leichte Schulter. Aber nein, es bedeutet wirklich Stress. Unsicherheit. Unsicherheit für die nahe und ferne Zukunft. Unsicherheit für deine eigene Zukunft.
Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
Ich denke um glücklich zu sein müsste ich auch finanziell abgesichert sein, ich habe ein recht starkes Bedürfnis nach Sicherheit.
Ich bin aber in die privilegierte Position hineingeboren worden, finanziell (zumindest für viele Jahre) schon komplett abgesichert zu sein. Da macht man sich dann natürlich mehr Gedanken ums "glücklich sein" im allgemeinen.
Eine Mischung aus beiden wäre ideal, allerdings wäre ich doch lieber Finanziell abgesichert als Glücklich zu sein.
Geld hat noch niemanden glücklich gemacht, eher ängstlich, das wieder zu verlieren und selbst in den schlimmsten Slums finden sich lachende, glückliche Menschen.
Unser Geldsystem ist eh eine Lüge und besteht aus reinem Buchgeld.
Was bringt es mir finanziell abgesichert zu sein, wenn ich unglücklich bin? Echte OGs sind beides nicht.