Ist es Arbeitgebern tatsächlich egal, ob ihre Mitarbeiter kündigen?
Ich habe mal eine Ausbildung in einer Behörde gemacht. Empfand die Kollegen als unfreundlich und mein Ausbildungsleiter hat sich über jede Kleinigkeit beschwert. Er sagte mir, dass ich jederzeit kündigen kann, wenn ich die Mitarbeiter unfreundlich finde. Und genau das tat ich dann auch. Ich gab ihm die Hand, wünschte ihm ein schönes Wochenende und ging. Dann ließ ich mich krankschreiben und kündigte.
Ich habe schon oft gekündigt, weil ich mit den Mitarbeitern oder Vorgesetzten nicht klargekommen bin. Aus meiner persönlichen Sicht waren sie unerträglich.
Denkt ihr, dass es Arbeitgebern prinzipiell wirklich egal ist, ob ihre Mitarbeiter kündigen oder trifft es sie? Vor allem dann, wenn die Mitarbeiter mit einem Lächeln kündigen?
10 Antworten
Jede Kündigung ist mit zusätzlicher Arbeit verbunden, was alle Beteiligten eher nicht so toll finden. Allerdings geht's dabei eben weniger um den Verlust der konkreten Person, als vielmehr um all den Stress, den ein erneuter Stellenbesetzungsprozess mit sich bringt.
Damit es wirklich juckt, dass gerade du kündigst, musst du vorher schon überdurchschnittlich gute Leistungen und dem Unternehmen einen krassen Mehrwert gebracht haben. So sehr, dass es nicht nur um die Arbeit in der Stelle geht, die dann erst mal umgeschichtet wird und auch nicht nur um die Kosten, die mit der Neubesetzung zwingend einhergehen, sondern darüber hinaus eben all das KnowHow, die Einsatzbereitschaft und das Potential, was du noch für das Unternehmen hattest, oben drauf kommen und einen herben Verlust darstellen.
Das trifft allerdings in der Regel nicht auf Personen zu, die wiederholt mit Kolleg*innen nicht zurecht kamen und deshalb schon öfter den Job gewechselt haben. Das sind eher die Menschen, wo die Abgabe der Kündigung auch durchaus eine Portion Erleichterung bei Vorgesetzten und Kollegen hervorruft...
Ja, ich denke auch, dass sie froh waren, mich losgeworden zu sein. War aber auch froh darüber, dass ich dort nicht mehr arbeiten musste. Also für beide Parteien eine Win-Win-Situation.
Das kommt vermutlich sehr auf den Arbeitgeber an und auch auf den Beruf an. Ist der Arbeitgeber noch eine einzelne Person die Dich kennt, oder eine HR-Abteilung in einem Konzern. Ist dieser Chef empathisch? Übst Du einen Beruf aus der schwer zu erlernen ist, oder kann jeder Arbeitslose sofort die Lücke besetzen?
Du schreibst, das du schon oft gekündigst hast. Hast du dich mal selber gefragt, warum Kollegen auf dich unfreundlich reagieren? Meine ich nicht böse...aber es ist wichtig zu erkennen was die Ursache ist ..nur dann kannst du es ändern.
Nur zum teil kommt drauf an ob die Person effizient arbeitete oder nicht, bei der einen sorte ist es gut das die Person freiwillig geht.
Ein AG wird einen versierten, tüchtigen und sozial-verträglichen Mitarbeiter bei einer guten Auftragslage sehr vermissen. Im Falle einer entgegengesetzten Konstellation ist der AG froh über die Kündigung.
Mir ist bewusst, dass es an mir liegt. Da ich mich aber nicht ändern möchte, kündige ich.