Ist es angebracht, spontan "ich bin stolz auf Dich" zu seinem Gegenüber zu sagen, oder gehört sich das bestimmten Personen gegenüber nicht?
Kann man seinen Stolz jedem gegenüber ausdrücken, oder passt das nur bei Personen, zu denen man eine enge Bindung hat (Kind, Enkel, Eltern, enge Freunde, Nichten, Neffen etc.).
Klingt es herablassend, wenn man seinem Chef, den man duzt, sagt, dass man stolz auf ihn ist? Sagt man so etwas zu Nachbarn, zu befreundeten Eltern, fremden Kindern...
Gehört Augenhöhe zum Ausdrücken von Stolz dazu oder eine gewisse Hierarchie oder Verbundenheit?
Passt es, in der Hierarchie von unten nach oben zu loben oder Fremden gegenüber Stolz für eine Leistung zu äußern?
Kann man überhaupt Stolz für andere außer das eigene Kind, Enkel etc empfinden oder funktioniert das Gefühl nur innerhalb bestimmter Strukturen?
Passt es, zu einer Verkäuferin, die etwas Besonderes geleistet hat, zu einem Polizisten... zu sagen "ich bin stolz auf Sie".
Oder erregt das Abwehr nach dem Motto, so eng sind wir nicht, dass Du ein derartiges Gefühl äußern solltest?
9 Antworten
"Ich bin stolz auf Dich" hört sich für mich so an, als hätte ich etwas mit dem Verdienst des Anderen zu tun und ich frage mich, ob ich mich damit nicht ein wenig über den Anderen stelle.
In meinen Augen das bessere Lob wäre "Du kannst stolz auf Deine Leistung sein"- das kann ich auch einem mir nicht so nahestehenden Menschen sagen, ohne dass dies missverständlich wäre.
Alles Gute!
ich denke jeder freut sich wenn er so etwas hört aber an deiner stelle würde ich es nur an freunde und familie richten da es irgendwie komisch ist das zu anderen leuten denen man nicht so nahe steht zu sagen 😅aber es gibt ja eine menge andere möglichkeiten denen seinen respekt zu zeigen und auf die würde ich dann eher zurückgreifen
Woher kommt dieses Gefühl, dass es komisch rüber kommt?
Der Satz "Ich bin stolz auf dich" ist auch oftmals abwertend zu sehen, weil er vielfach so verwendet wird. Es kommt auch drauf an, wie man es sagt und ob es überhaupt passt.
Dem Chef gegenüber oder auch einem Polizisten gegenüber würde ich es nicht sagen. Die deutsche Sprache hat genügend andere Wörter dafür.
Es ist eher die Stimmlage, die dieses Gefühl erzeugt und nicht die Psychologie.
Aber warum könnte es so aufgefasst werden? Ich empfinde es auch als grenzwertig, bekomme aber nicht zu packen, was genau störend wirkt.
Die Frage kann genau so wenig beantwortet werden, wie das "Warum?" bei einem jungen Menschen der Verstorben ist!
Wenn jemand zu mir sagt "Ich bin stolz auf dich", höre und sehe ich, wie es gemeint ist. Sagt es mein Mann, freue ich mich. Sagt es mein Kind, freue ich mich auch. Sagt es mein Kollege, der seit Jahren auf meinem Job scharf ist, weiß ich, wie es gemeint ist.
Und wenn ich "Ich bin stolz auf dich" zu meinem Mann und zu meinem Kind sage, dann wissen sowohl die, wie auch ich, das ich es ehrlich meine. Sage ich aber zu einem Polizisten, der mich gerade angehalten hat "Ich bin stolz auf sie" (noch mit passendem Unterton) dann weiß er, wie auch ich, dass er mit am A... vorbei geht und das es eine Ironie ist.
Es kommt eben darauf an wie und wann man es sagt.
Es wundert mich, dass du das trotz (angeblichen) Psychologiestudium nicht weißt...
Das ist das Problem. Du scheinst zu glauben, dass alle Fragen hier gestellt werden, weil der Fragesteller etwas nicht weiß. Dass es Fragen philisophischer Natur gibt oder Meinungsumfragen, die zur Diskussion anregen, scheint dir nicht geläufig zu sein. Glaubst du, dass Moderatoren oder Reporter in Interviews ihre Fragen stellen, weil sie selbst unwissend und dumm sind, oder weil das Frage-Antwort Spiel de Unterhaltung und Weiterbildung dient.
Wie kommst Du eigentlich dazu, zu behaupten, dass man mit einem Psychologiestudium automatisch allwissend ist und nichts mehr dazulernen oder die Meinung anderer nicht in Erfahrung bringen darf? Bist Du immer so arrogant und überheblich und sprichst anderen die Intelligenz ab??
Guck mal an...nun habe ICH ein Trigger-Wort gefunden...erkläre mal, warum DU nun so abgehst...😊
Weil ich Schwarz-Weiß-Denken gepaart mit Mutmaßungen in Diskussionen fehl am Platze und störend finde. Es verschließt im Vorfeld den Blick für das Tatsächliche.
Ach so...du hältst Vorurteile und drumrum quatschen also für sinnvoller...nun ja, dann...
Das ist eine interessante Frage! Ich bin generell kein Fan des Satzes "Ich bin stolz auf dich". Für mich hat es etwas von oben herab
Die Menschen und ihr Ausdruck und Temperament sind verschieden. Manche geniessen bzw. leben das Leben in vollen Zügen, andere sind angepasst, wollen jeden Fehler vermeiden.
Rosenmary würde ein solches Lob sicher auch der Chef "verzeihen" oder sich mit ihr freuen und lachen.
Es ist nicht Hierarchie, es ist wohlwollend. Nur selten trifft man Leute, die ein warmes offenes Herz zeigen.
Es ist ein spontaner Ausdruck/Ausruf der Freude, gleichzeitig ein Lob und Kompliment.
zu einem vorgesetzten würde ich es nicht sagen, klar es ist nicht schlimm, aber es kann seltsam rüber kommen.
Grundsätzlich sagt man das eher zu einer Person die man einigermaßen gut kennt, in erster Linie Familienmitglieder oder Verwandte, eher wird das von " hierarchischoben nach unten" gesagt
also zb der vater zum sohn, oder in der Arbeit der Chef zum Mitarbeiter oder der Lehrer zum Schüler.
umgekehrt wirkt es komisch da es nicht üblich ist einen vorgesetzten zu "beurteilen".
aber wie gesagt, es ist ja eh nett gemeint und wird wohl kaum ein problem darstellen.
wenn eine frau das zu einem polizisten sagt wirkt das in meinen augen so als würde sie ihn anflirten probieren , wäre ein gar nicht mal so untauglicher versuch
grundsätzlich kommen ernst gemeinte aussagen wie "ich bin stolz auf dich" oder "ich glaueb an dich" meist sehr gut an.
Woher kommt es, dass etwas Positives negativ aufgefasst werden kann? Welcher psychologische Mechanismus erzeugt dieses Gefühl?