Ist eine Statistik ein Fakt?
oder ist sie ein Fake?
"Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast."
8 Antworten
Wenn Statistiken gefälscht wurden stellen sie nun mal keine Faktenlage dar.
Du kannst 5000 Google Bewertungen haben die im Durchschnitt 3, 2 ergeben.
Nimmst du die ganzen 0 bis 2 Sterne Bewertungen raus, auch wenn es tausend Bewertungen weniger wären, stehst du deutlich besser dar, auch wenn es nicht der Faktenlage entspricht.
Fragt man hundert Leute einer Partei wen sie wählen würden, käme ein sehr gutes pro dieser Partei raus. Stellt man es aber so dar: "Wir haben hundert Bürger befragt wen sie wählen würden ...", wäre auch das keine authentische Statistik.
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten Statistiken falsch darzustellen.
Wenn man es jedoch richtig machen will, kommt man den Tatsachen auch näher.
LG -B.
Naja, eine Statistik, wie man sie bei Destatis, Bundesamt für Statistik nachlesen kann, ist Fakt, denn dafür arbeiten ja Experten, um das zu erfassen.
Aber natürlich kann eine Statistik auch fake sein, vor allem wenn sie in Social Media publiziert wird.
Ein Fakt in einer Statistik ist zunächst einmal der Wert jedes einzelnen Subjektes der Statistik, sei es die Antwort eines Befragten auf eine Frage, sei es der Umsatz eines Unternehmens im letzten Jahr, sei es die Haarfarbe oder die Körpergröße oder die Abiturnote eines Schülers. In einer Stichprobe sind meist viele Subjekte erfasst, über die dann eine Statistik (MW, Varianz, Häufigkeit, ...) gemacht wird. Hier wird es schon schwieriger, z.B. ob für alle Subjekte die Erfassung unter den gleichen Bedingungen stattfand. Aber im Prinzip ist dann diese Statistik ein Fakt, der in DIESER Stichprobe Realität ist.
Aber in der Regel will man mit den Ergebnissen einer Stichprobe auf die Realität in einer größeren Grundgesamtheit schließen. Da muss man schon sehr genau drauf achten, dass die Stichprobe in Bezug auf relevante Parameter die Grundgesamtheit gut repräsentiert (z.B. gleiches Geschlechterverhältnis in Grundgesamtheit und Stichprobe). Da sind ansonsten unbe- und gar be-absichtigten Fälschungen Tür und Tor geöffnet. Hinzu kommt, dass man auch in einer gut repräsentativen Stichprobe mit einer geringen Wahrscheinlichkeit deutlich andere Ergebnisse als in der Grundgesamtheit bekommen kann. Das nennt man die Fehlerwahrscheinlichkeit, für die man, wenn man sie klein halten will, entsprechend größere Stichproben planen muss.
Wenn man z.B. 2 unterschiedliche Aussagen bekommt wie x% und y% der Deutschen blablabla, sollte man überprüfen, wie unterschiedlich beide Aussagen zustande gekommen sind.
Auch Begrifflichkeiten könnten Probleme bereiten, Unklarheiten erweisen. "Im Mittel" könnten arithmetischer Mittelwert oder Median sein etc.
Alles in allem kann man Statistiken m.E. nur mit äußerster Vorsicht als Fakt bezeichnen.
Die ist erstmal eine Aussage. Wie alle Aussagen kann man sie kritisch betrachten, ihren Nutzwert und ihre Beschränkungen beurteilen. Mitunter beruht die Aussage auf Fälschung. Gelegentlich erhellt sie Sachverhalte auf ungewöhnlich hilfreiche Weise oder liefert wertvolle Informationen.
Die Menschen haben geradezu eine "Sucht" nach statistischen Beweisen. Darum gibt es auch so viele zweifelhafte Statistiken.
Darf ich eine zum Besten geben? In einer Aussage stand die Behauptung, dass es statistisch "bewiesen" wäre, dass Männer über 60 weniger Prostata-Probleme hätten, wenn sie im Monat 21 x abspritzen. Meine Frau hat nur gelacht.
Statistik an - gesunden Menschenverstand aus. War selber bei der Erstellung von Statistiken in einer Bundesbehorde beteiligt und sowas vertrauen diese Leute einfach blind. Armes Deutschland