Ist eine Rücktrittbremse beim Fahrrad verschleißärmer?

7 Antworten

  1. Durch die Hinterrad-Bremse übertägst du eh kaum mehr als 15 bis 20 % der Brems-Energie, so dass sie (im Vergleich zur Vorderrad-Bremse) erheblich weniger Verschleiss hat. Eine geschlossene (gekapselte) Naben-Bremse sollte dann noch weniger Verschleiss haben, da sie ja gegen eine offene Felgen- oder Scheibenbremse nicht dem Einfluss von Verdrecken unterworfen ist; das solte die häufigste Form von Verschess sein. Im Vergleich zu Auto-Scheibenbremsen werden die offenen Pendants am Fahhrad ja nicht primär durch Temperatur belastet, weswegen sie da meist offen (Scheibenbremsen) sind.

Gehört verboten, da schlecht zu dosieren, im Notfall wegen Pedalstellung evtl. nicht optimale Krafteinbringung. Vorderradbremse bremst stärker, daher wird rund 2/3 der Bremskapazität verschenkt. Im Notfall kann das dein Leben kosten. Wer nur mit Rücktritt bremst, sollte keinesfalls scheller als Schrittgeschwindigkeit fahren! Besonders auf "schwierigen" Untergründen mit Rücktritt keine gute Bremsung möglich (Sand, Schnee etc.) Gibt es übrigens nahezu nur in Deutschland. In Niederlanden gibt es keine Hollandräder mit Rücktritt (vielleicht heute etwas öfter, weil deutsche importiert werden, aber sehr selten). In D muss ein Rad "Rücktritt" haben. Guter Tipp: Davon Abstand nehmen! Zwei Gute Handbremsen sind die einzige Lebensversicherung des Radlers. Ich kann sagen, dass sie mir mind. 1x das Leben gerettet haben.

Als ich mal langsam (durch bremsen) einen Waldweg heruntergefahren bin (Höhenunterschied <50 m) habe ich ob der Hitzeentwicklung auf der Felge doch erschrocken.

Bremst man sowas per Rücktritt, wird konzentriert sich die Hitze auf kleinsten Raum und das Fett in der Nabe wird flüssig und sucht sich irgendwann den Weg nach draußen.

Für langsam gefahrene Stadträder mag der Rücktritt ausreichen, wenn es auf Leistung ankommt, ist alles andere besser (Felge, Scheibe, sogar Trommelbremsen).

Und von der Bedienung her ist eine per Handhebel bediente Bremse immer schneller - bis man beim Treten "Umgeschaltet" hat, steht man per Handbremse oft schon.

Ein Rücktritt ist nicht verschließfrei - KANN man die Bremse überhaupt warten? Ich erinnere mich noch dunkel, daß die irgendwann "giftig" werden: Undosierbar - zuerst bremst es gar nicht und dann blockiert das Rad urplötzlich. Dazu mußte man aber immer stärker "draufsteigen".

Ich empfehle, ohne Rücktritt!

Ich hatte letzthin mal das Vergnügen. Grosser Nachteil dabei ist, das du keine Kraft auf die Bremse bringst, wenn die Pedale gerade oben oder unten sind. Dann musst du noch eine viertel Umdrehung machen, bis du bremsen kannst. Und du kannst nicht wie sonst das Pedal nach vorne oben bringe, damit du mehr Kraft zum Anfahren hast. Da musst du dann schon mal das Rad hochheben und mit dem Fuss das Pedal in die richtige Stellung bringen. Mir persönlich sind die Feldgenbremsen oder die etwas teureren, dafür aber haltbareren Scheibenbremsen lieber.

Es gibt sicher nichts wartungsfreundlicheres als eine Nabenschaltung mit Rücktrittbremse. Das ist halt eher was fürs Flachland, nichts fürs Gebirge!


urlauber  01.03.2008, 00:48

http://www.rohloff.de/de/startseite/index.html

da gibt es auch getriebenaben die sogar alpentauglich sind.

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cptmetal  15.08.2012, 13:25
@urlauber

die rohloff-nabe wird ausschließlich OHNE rücktrittbremse angeboten, weil der hersteller rücktrittbremsen als unsicher ansieht.

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