Ist ein Leitungsschutzschalter (LSS) vor/nach einem FI Schutzschalter sinnvoll bzw vorgeschrieben?
Hallo, habe mal hier so eine Frage und zwar: Ich muss derzeit für einen extra Raum im Keller ein neues Kabel verlegen und möchte dieses nun separat absichern. Jetzt habe ich noch ein Fi Schutzschalter gefunden. Kann ich diesen ohne Leitungsschutz nehmen oder ist ein Leitungsschutz vorgeschrieben?? Ob ich den LLS vor oder nach dem FI mache ist doch egal oder?
5 Antworten
Der Fehlerstromschutzschater (RCD) und der Leitungsschutzschalter haben verschiedenartige Schutzziele. Während der RCD auf Ströme überwacht, die über einen Isolationsfehler (oder eine Person) zum Erdpotential abfließen, überwacht der Leitungschutzschalter den Stromkreis auf Überlast oder Kurzschluß. Beide Geräte können das Schutzniveau des jeweils anderen nicht leisten, deshalb braucht man beide. Genauer gesagt, der Leitungsschutzschalter ist immer vorgeschrieben, der RCD nur im häuslichen Bereich oder bei Steckdosentromkreisen. Der RCD, den Sie gefunden haben, hat hoffentlich 30mA Fehlerstrom? Es gibt auch andere Auslöseströme, z.B. für Brandschutz. Die Reihenfolge ist nicht egal. Der Leitungsschutzschalter muß immer an den Anfang der Leitung, da sonst die Zuleitung mit dem RCD nicht gegen Kurzschluß geschützt wäre. Nur unter der Voraussetzung, daß die Leitung bereits durch einen anderen LSS ausreichend abgesichert ist, wäre auch die andere Reihenfolge zulässig.
Klar nix für ungut. :-)
In der Anfrage stand, daß er ein neues Kabel in den Raum verlegen will. Wo schließt erst das an? Hoffentlich an einem passend bemessenen Überlastorgan.
Das wäre dann die Vorsicherung. Eine weitere Vorsicherung im Raum selbst macht Imho nur dann Sinn, wenn er den Querschnitt verjüngen muß oder besonders empfindliches Equipment hat oder er zu den anderen Stromkreisen im Haus selektiv sein will.
Der 500mA-FI (Verzeihung: RCD :-) ) macht gar keinen Sinn, das wäre ein reiner Brandschutz-RCD der hier nicht benötigt wird und damit kann man auch keinen LSS absichern.
Zuerst kommt der Fi , da du ja auch mehrere Stromkreise über einen Fi schalten kannst. Im übrigen gibt es auch Schalter bei denen Fi und LSS in einem Gerät kombiniert sind.
Zuerst kommt der Fi
Das ist falsch! Warum?
Nun, es gibt Durchlauferhitzer mit Dreiecksschaltung und die haben keinen N. Was soll davor ein Fehlerstromschutzschalter? Natürlich kann man aber alle Leitungsschutzschalter, wenn Neutralleiter vorhanden, hinter einem "Fi" setzten. Wer aber eben viele Sicherungsautomaten hat, die ohne "Fi" laufen sollen oder nur ohne betrieben werden können, dann ist es sinnvoller, je nach Möglichkeiten im Sicherungskasten, einen Fi für den Badstromkreis hinter den Sicherungsautomaten zu setzen, vor allem wenn man L1, L2 und L3 fürs Bad hat.
Es kommt also immer auf das Gesamtpaket an.
Der RCD fungiert als Personen Schutz . Der LS schützt die Leitung vor zu großen Strömen. Brauchst also beides . Stromfluss : Zuleitung --RCD --LS -- Verbraucher ...
der Leitungsschutzschalter ist allemal vorgeschrieben. irgendwer muss ja den Spass versderben, bevor die Leitungen zu glühen beginnen, wenn 8 Heizlüfter, 2 Waschmaschinen und ein Elektroherd an der gleichen Leitung hängen...
der FI Schalter ist seit 2009 für alle stromkreise mit vom laien bedienbaren Steckdosen bis 20 Ampere im Innenbereich und bis 32 Ampere im Außenbereich vorgeschrieben. und sinnvoll natürlich auch....
ob der FI nun vor oder nach dem Leitungschutzschalter verbaut wird, das spielt dabei keine nennenswerte rolle...aus taktischen Gründen ist es allerdings oft vor dem LS besser, denn auf diese weise lässt er sich auch für weitere stromkreise (2. LS hinter dem FI parallel zum 1. angeschlossen) verwenden...
lg, Anna
Personenschutz geht vor Leitungsschutz, also erst der FI (heißt heute übrigens RCD), dann der Leitungsschutzschalter.
Es ist völlig egal wo der FI ist ob vor einer Sicherung oder nach einer Sicherung!
- Das ergibt sich aus der Reihenfolge nach VDE.
- Wie hört sich das denn an? "Rettet die Kabel, der Kerl an der Steckdose ist egal. Der sah sowieso schon immer sch...e aus!"
Ich habe ja nach der Norm gefragt. Welche VDE-Norm? Ich habe nicht nach moralischen Gesichtspunkten gefragt. ;-)
Der Grund meiner Frage ist der, daß nach DIN VDE 0100 Teil 540 Überstromschutz schon immer vorgeschrieben war, wogegen sich der RCD erst langsam in den Normen durchsetzt. Und obwohl es in den Industriebetrieben mindestens genauso gut aussehende Kerle gibt, ist für Maschinen nach DIN VDE 0113 zwar überall Überstromschutz, aber nur in Steckdosenstromkreisen RCDs vorgeschrieben. Die Aussage "Personenschutz vor Leitungsschutz" ist zwar moralisch edel, aber normativ falsch. Abgesehen davon kommen durch Leitungsbrände mehr Menschen ums Leben als durch direktes Berühren.
Nix für ungut. Aber ich habe die Frage so verstanden, dass das ganze nachträglich in einem Kellerraum installiert werden soll. Ich gehe also davon aus, dass Haupt- und Vorsicherung bereits vorhanden sind. Natürlich lässt sich auch die Vorsicherung noch durch einen RCD absichern. Somit ergibt sich für mich bei der Hausinstallation die Reihenfolge:
Hauptsicherung - RCD (500mA) - Vorsicherung - RCD (30mA) - LSS
Oder habe ich hier doch noch einen Denkfehler fabriziert? Ich lerne gerne dazu...