Ersatz Schmelzsicherungen durch Leitungsschutzschalter

4 Antworten

du meinst Sicherungsautomaten. Diese gibt es auch zum Einschrauben in deine alten Fassungen.

Ein kompletter "Schaltschrank", vorverkabelt mit Zählerbrücke usw. kostet bei einem 4-Parteienhaus knapp €1000. Für ein Einfamilienhaus wird so ein Kasten wesentlich billiger.

Das Problem ist weniger die Sicherungstafel, denn Schmelzsicherungen sind praktisch ideal, es gibt nichts besseres. Die Automaten dienen nur der Bequemlichkeit und ahmen das Verhalten der Schmelzsicherungen nur eingeschränkt nach. Geht es Dir nur um die Sicherungen, lass die drin!

Das eigentliche Problem sind die alten Leitungen und die damit verbundene Brandgefahr. Da helfen Automaten gar nicht! Und wenn Du die Leitungen ganz oder zum Teil erneuern lässt, dann rauchst Du sowiso einen neuen Kasten, der alte verliert seinen Bestandsschutz bei solchen Änderungen. Umgekehrt darf ein neuer Kasten nicht an zu alte/schlechte Verkabelung angeschlossen werden!

Es macht nur dann Sinn einen neuen Kasten zu setzen wenn die gesamte Elektrik saniert wird und/oder Du einen FI Schutzschalter haben willst.

catweasel66  24.07.2013, 20:37

also wie ich das gelesen habe ,soll bloß die unterverteilung geändert werden. somit sind die kosten wohl weit unter 1000 euro zu veranschlagen denk ich mal.

mich würde mal interessieren wo steht, daß man bestehende anlagen nicht auf einen neuen uv kasten auflegen darf........wäre mir brandneu.

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Commodore64  24.07.2013, 21:35
@catweasel66

Darf man schon. Aber bei so grundlegenden Änderungen erlischt der Bestandsschutz und damit dürfen die zu alte Leitungen nicht mehr an das Gesamtsystem angeschlossen werden!

Leitungen die noch dem aktuellen Standard entsprechen dürfen bleiben, aber in den 70ern wurde viel "gestrickt", da dürfte eine menge Zeugs sein, dass man heute nicht mehr "frisch" anschließen darf.

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Sorbas48  22.10.2013, 08:03
@Commodore64

So ein NONSENS!

In den allermeisten Fällen stellt es überhaupt kein Problem dar, wenn Schmelzsicherungen durch Leitungsschutzschalter (LS) ersetzte werden. Es fällt das NICHT unter grundlegende Änderungen, wenn die Anzahl der Stromkreise und der Nennstrom der Absicherungen nicht verändert werden. LS mit der Kennlinie B haben annähernd die gleiche Funktionalität wie träge Sicherungen bzw. Sicherungen der Geräteklasse gG.

Natürlich muss in jedem Fall der Elektriker vor Ort über die Qualität der bestehenden Leitungen entscheiden, aber es gibt kein globales Urteil, dass 40 Jahre alte Leitungen nicht sicher sind. Eine vor 5 Jahren errichtete Installation kann gegebenenfalls gefährlicher sein, wenn geschlampt wurde.

Bestandschutz wird vielfach falsch interpretiert. Die Kernfragen sind hier:

  • Wird die Anlage erweitert.

  • Entspricht die Anlage noch den Normen zum Zeitpunkt der Errichtung

  • Ändert sich die Nutzung der Anlage. (z. b. aus einem Abstellraum wird ein Bad)

Sie weitere Details dazu unter: http://www.bosy-online.de/Elektroinstallationen/Bestandschutz-E-Installationen-Altbau.pdf

Im gegebenen Beispiel auf Seite 3 wäre es sogar möglich, den oberen Teil der Zählertafel gegen ein Aufputzgehäuse mit z.B. 24 Teileinheiten auszutauschen und die alten Diazed-Sicherungen gegen Leitungsschutzschalter zu wechseln ohne dass der Bestandsschutz erlischt (vorbehältlich natürlich des tatsächlichen Zustandes der Verdrahtung).

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alphalambda 
Fragesteller
 25.07.2013, 08:55

Ich habe gelesen, dass bei Neuanlagen nur noch Leitungsschutzschalter verwendet werden dürfen. Außerdem hat ein Leitungschutzschalter 2 Sicherungstypen (Überlastung und Kurzschluss). Also erscheint mir das neue System besser. Einen FI habe ich bereits. 3 wären mir lieber. Ich habe ein Einfamilienhaus mit 17 Sicherungen.

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Commodore64  25.07.2013, 19:15
@alphalambda

Ich habe gelesen, dass bei Neuanlagen nur noch Leitungsschutzschalter verwendet werden dürfen.

Mit "Leitungsschutzschalter" ist eine normale Sicherung gemeint, die kann sowohl ein Automat als auch ein "Schraubstöpsel" sein (so nennt man die Schraubsicherungen). Gemeint ist, dass die bei zu viel entnommener Leistung abschalten, dass man die wieder einschalten kann ist nicht zwingend erforderlich, nur unheimlich praktisch.

Es ist heute noch üblich, starke festinstallierte Geräte wie Durchlauferhitzer (≥21kW) mit 3 Neozed Schraubstöpsel statt Automat anzuschließen.

Wären die Automaten vorgeschrieben würde das nicht als "Leitungsschutzschalter" bezeichnet werden sondern als "Leitungsschutzautomat".

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wenn es nur um eine reihenverteilung geht, dann liegen wir materialmässig bei etwa 200 bis 300 € wichtig ist, dass die neuen LS schalter den Anforderungen an die leitungen entsprechenn. am besten du nimmst 13er Sicherungen.

dass ein FI vorhanden ist, ist ein schieres Zeichen dafür dass Schutz und Nulleiter getrennt verlegt worden sind. das ist schon mal sehr gut...

ich würde sagen, wenn es nur darum geht, den verteiler neu zu machen bist du inclusive der arbeit mit 500 € locker dabei...

lg, Anna

ich würde dir dazu raten es zu machen, habe es bei mir auch gemacht.

hat den vorteil, daß man ne gefallene sicherung sofort wieder einlegen kann und nicht erst ersatzsicherungen suchen muß.

zu den kosten müßte man wissen ,wie groß deine jetzige verteilung ist und wieviele sicherungs elemente benötigt werden.

bei der gelegenheit hat man auch die möglichkeit ,die stromkreise wenn möglich neu aufzuteilen ,wenn mehrere auf einer sicherung laufen.

answeringNick  24.07.2013, 19:01

und am besten noch ein neuer RCD (FI-Schalter) mitn IΔN von 30ma

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