Ist egoistisches Handeln moralisch vertretbar?

4 Antworten

Ja. Nimm nichts, gib nichts und erwarte nichts, und du wirst ein friedliches Leben führen. Aus irgendeinem k-drama habe ich das Zitat, dennoch finde ich es passend. Ich denke, man sollte egoistisch sein, denn nur so kann man mehr Leuten helfen. Angenommen du wirst reich, dann kannst du mehr Leuten helfen, als wenn du ein geringeres Einkommen hast. Doch dafür musst du erstmal egoistisch sein.

Mein Therapeut sagte mir erst heute, dass ich einfach mal meinen weg gehen soll, für 6 Monate und dann kann ich immer noch entscheiden, ob es der Weg ist, den ich verfolgen will. Mach es einfach, später kannst du ja immer noch zurückkehren oder weiter gehen.

Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Das kommt auf den Einzelfall drauf an.

Wenn es um positiven Egoismus geht, schon. Mit Egoismus wird meist eher negatives Verhalten verbunden. Jedoch gibt es auch den positiven Egoismus, der dafür sorgt, dass ich mir keinen Schaden zufüge.

Moral ist immer subjektiv.

oopexpert  10.11.2020, 04:39

Wenn das so wäre, dann kann man auch die Taten der Nazis rechtfertigen.

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fressfeind  10.11.2020, 11:04
@oopexpert

WEIL Moral subjektiv ist, muss gar nichts gerechtfertigt werden.

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oopexpert  10.11.2020, 19:38
@fressfeind

DU behauptest Moral sein subjektiv... Was interessiert mich dann DEINE Moral, wenn ich als die mir nächste Alternative MEINE Moral habe???? Damit ist der gesellschaftliche Aspekt sowieso komplett raus...

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fressfeind  10.11.2020, 20:55
@oopexpert

Meine Moral muss dich nicht interessieren. In der Natur sind nur diejenigen erfolgreich, die den Anderen antun, was sie selbst nicht erleben wollen. Die zivilisierte Gesellschaft funktioniert nur, weil sie menschengemachte Gesetze herrschen lässt, die Richtig und Falsch in ihr etablieren.

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oopexpert  10.11.2020, 21:11
@fressfeind

Du hast versucht eben selber einmal die "Goldene Regel" zu formulieren, welche im Prinzip die Bauernregel unter den Prinzipien ist:

"In der Natur sind nur diejenigen erfolgreich, die den Anderen antun, was sie selbst nicht erleben wollen."

Und genau solche Prinzipien und bessere haben wir schon identifiziert:

  • Utilitarismus
  • Konsequentialismus
  • Kategorischer Imperativ

Die Gesetze konvergieren gegen diese moralischen Prinzipien. Sie werden angepasst, wenn die Gesellschaft bereit ist, die neuesten Erkenntnisse zu akzeptieren bzw durchzusetzen. Nur aus dem Grund hat das zum Beispiel so lange gedauert, bis das letzte Gesetz gegen Homosexualität "fiel". Denn Homosexualität war NIE unmoralisch. Der Gesetzgeber hat dies aber erst in den 90ern korrigiert.

Moral ist nicht subjektiv. Es ist die Evaluation von Prinzipien, die insbesondere die situative Fairness gegenüber allen an der Situation beteiligten Personen berücksichtigt und daraus Handlung ableitet.

Natürlich gibt es Hindernisse diese Prinzipien zu evaluieren. Intransparenz, fehlende logische Schlussfähigkeiten oder Unwissenheit zum Beispiel.

Letzendlich evaluiert jeder zu seinen Fähigkeiten. Und wenn zum Beispiel jemand einen anderen ohne rechtfertigenden Grund umbringt, weil er diese Fähigkeiten nicht hat, kommt dieser Mensch auch nicht ins Gefängnis, sondern in die Klapse. Dieser Mensch konnte nicht unmoralisch handeln, weil er nicht zur Evaluation der o.g. Prinzpien imstande war.

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fressfeind  10.11.2020, 21:56
@oopexpert

"Denn Homosexualität war NIE unmoralisch."

Sagst du. Dir wird aber nicht jeder Mensch dabei zustimmen. Weil "unmoralisch" eben nicht für alle dasselbe ist.

"Und wenn zum Beispiel jemand einen anderen ohne rechtfertigenden Grund umbringt, weil er diese Fähigkeiten nicht hat, kommt dieser Mensch auch nicht ins Gefängnis, sondern in die Klapse. Dieser Mensch konnte nicht unmoralisch handeln, weil er nicht zur Evaluation der o.g. Prinzpien imstande war."

Mal abgesehen davon, dass der ohne psychiatrische Diagnose sehr wohl im Knast landet, wäre seine Tat für IHN nicht unmoralisch und demzufolge müsste für diese auch keinen rechtfertigenden Grund angeben, der sowieso nicht zwangsläufig für ALLE rechtfertigen würde, was er getan hat.

Denn Moral ist subjektiv.

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oopexpert  10.11.2020, 23:35
@fressfeind

"Denn Homosexualität war NIE unmoralisch." Sagst du.

*kopfschüttel

Es gibt nicht einen Hinweis darauf, dass die Sexualität eines anderen einen selber irgendetwas angeht. Deshalb KANN ES NICHT UNMORALISCH SEIN.

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fressfeind  11.11.2020, 01:39
@oopexpert

Und was geht es dich an, wenn am anderen Ende der Welt ein Mensch ermordet wird?

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fressfeind  11.11.2020, 13:08
@oopexpert

"Es gibt nicht einen Hinweis darauf, dass die Sexualität eines anderen einen selber irgendetwas angeht. Deshalb KANN ES NICHT UNMORALISCH SEIN."

Ein Mord am anderen Ende der Welt geht dich auch nichts an und könnte deiner "Logik" zufolge ebenfalls nicht unmoralisch sein...

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oopexpert  10.11.2020, 04:43

Und wenn das so wäre, würde Moral auch nicht existieren, sie sich dann nicht sinnvoll abgrenzen kann von Unmoral.

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fressfeind  10.11.2020, 11:10
@oopexpert

Jeder Mensch kann die für ihn sinnvolle Abgrenzung ziehen, indem er selbst entscheidet, was er moralisch vertreten kann und was nicht.

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