Ist der Utilitarismus eine sinnvolle Ethik?
6 Antworten
Im Prinzip ja, nur gibt es Probleme, bei denen Entscheidungsmöglichkeiten existieren, die bezüglich dem Utilitarismus nicht vergleichbar sind (z. B. das typische Dilemma mit der Weiche und dem Zug, wenn man den Nutzen für die Rettung eines Menschenlebens als unendlich definiert) und es entsprechend zu keiner sinnvollen Entscheidung kommen kann. Auch, wenn es nicht um Leben und Tod geht, ist es manchmal schwer den Nutzen verschiedener Ergebnisse zu evaluieren oder einen sinnvollen Einbezug der Erfolgswahrscheinlichkeit zu finden.
Wohl sinnvoller als Tugenethik und Deontolgie.
Aber leider lassen sich damit auch schlimme Dinge rechtfertigen.
Wenn du dieses Beispiel weiterführen kannst du sogar Sklaverei rechtfertigen.
Oder Sadismus, wenn genug Menschen Freude am Quälen eines Einzelnen haben.
"Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." (Immanuel Kant)
Dein Beispiel verstößt ganz gewiss gegen dieses Prinzip.
Kant ist so ziemlich das krasseste Gegenteil vom Utlilitarismus.
Du meinst also, dass es keine Maxime des Handelns/Willens gibt, welche gleichermaßen als allgemeines Gesetz gelten könne, die auch die Nützlichkeit für die Gemeinschaft maximiert?
Nein, alleine schon weil der Utlilitarismus jeden Fall einzeln beurteilt, kann es gar keine allgemeine Maxime geben. Wenn Utlilitarismus und kantsche Ethik das gleiche Produkt liefern, dann ist das höchstens Zufall, die Herleitungsweisein sind verschieden.
Du machst den Fehler bei moralischer Evaluation die Prinzipien für sich komplett isoliert zu sehen. Faktisch müssen aber alle Prinzipien berücksichtigt werden, um gute moralische Entscheidungen zu treffen.
Moral kann man nach Absicht, Durchführung und/oder Ergebnis beurteilen. Der kategorische Imperativ gibt dem einen Rahmen, der die Extreme aussondert. Probiere das doch einfach mal aus.
Klar. Sie wirkt aber nur im Zusammenspiel mit dem kategorischen Imperativ.
Es gibt auch Situationen, wo man einmal um die Ecke denken muss, damit man utilitaristische Moral korrekt anwendet. Denn Utilitarismus muss sich tatsächlich auchd em kategorischen Imperativ beugen um moralisch zu bleiben.
Nicht per se.
Bestimmte Dinge lassen sich nicht über ihren "Nutzen" definieren. Das ist eine zutiefst ökonomische philosophische Betrachtung, die zwischenmenschliche Werte überhaupt nicht erfassen und begreifen könnte.
Charles Dickens hat mit dieser Philosophie nicht zu Unrecht in seinen Werken abgerechnet.
LG
Vereinfacht gesagt ist er allgemein sinnvoll.Allerdings ist das Ganze etwas zu komplex für eine kurze ja oder nein Antwort.
Ja, zum Beispiel das Töten eines völlig gesunden Menschen, um Organe entnehmen zu können, mit denen man fünf Kranke retten kann.