Ist der Islam die friedlichste Religion die es gibt?

Die meisten muslimischen Menschen halte ich zwar für ebenso friedlich, wie mich selber, aber ich würde eine Religion, in der von der weit überwiegenden Anzahl der Gläubigen immer noch an eine buchstäbliche Hölle geglaubt wird, in der Menschen bestraft werden, niemals als wirklich friedlich bezeichnen.

Das wäre für mich ein Widerspruch.

Gewalt und Aggression liegt in der DNS des Menschen und damit auch in der soziokulturellen Konstruktion einer Religion. Anders formuliert, eine durch und durch friedliche Religion wäre historisch betrachtet längst von der historischen Bühne verschwunden.

Jede religiöse Überzeugung prallt auf die "echte" Welt. Das nötigt irgendwann zur Entscheidung. Diese Nötigung geht mit Kämpfen einher: davor, währenddessen, aber auch danach. Von daher finde ich es nicht hilfreich, Religionen nach ihrer Friedfertigkeit zu klassifizieren.

Solange es im Islam keine Einheit gibt und die verschiedenen Konfessionen und Auslegungen dazu dienen, gegeneinander zu sein, - wie soll da Frieden entstehen?

So lang das Verlassen des Islam mit dem Tod bestraft wird - und die gesamte nichtislamische Welt als "das Haus des Krieges" bezeichnet wird, mit der es keinen dauerhaften Frieden sondern nur zeitlich begrenzten Waffenstillstand gibt - so lang sehe ich diese Religion nicht als Friedlich an.

Ein paar Splittergruppen sind zwar friedlich - aber die stellen die absolute Minderheit und werden vom "restlichen Islam" nicht als Islam akzeptiert. So z.B. der "Euro-Islam" in dem das Kopftuch keine Pflicht ist, Männer und Frauen zusammen beten, es sogar weibliche Vorbeter gibt, dessen Konzil und Zentralrat dazu aufrufen bestimmte Koranverse nicht auszuführen, die Fatwas und entsprechende Sunna ablehnen, usw.