Ist das nicht seltsam, wir haben das tollste (und vermutlich teuerste) Brot...?

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Ist doch klar: Gesundheit kommt mehr vom Essen (und anderen Dingen) als von Arztbesuchen.

Das mit den Gesundheitskosten ist wirklich verblüffend. Ich bin mal über eine Statistik der Arztbesuche in verschiedenen Ländern gestoßen. Die Unterschiede sind gravierend. In Deutschland gehen die Menschen im Schnitt fast viermal so oft zum Arzt wie in Schweden. Woran liegt das? Absoluter Spitzenreiter in der Zahl der Arztbesuche war allerdings Südkorea - weit vor Deutschland.

Die Zahl der Arztbesuche ist natürlich nur ein kleiner Teil der Gesundheitskosten. Ich vermute aber, dass nicht selten übertherapiert wird. Das beginnt bei Zahnspangen, deren Nutzen zweifelhaft ist und endet nicht bei Knie-OPs. MRTs sind heute so üblich geworden wie Blutdruckmessen, und auch hier ist der Nutzen oft zweifelhaft.

Kleines anekdotischen Beispiel: ich hatte Schmerzen in den Füßen, so dass ich kaum laufen konnte. Ich ging zum Orthopäden, der ließ ein MRT machen. Diagnose Fersensporn, eine OP stand im Raum. Dann war ich aus anderem Grund bei meiner Hausärztin. Sie empfahl mir einen Fußroller (Holzmassagegerät). Und siehe, nach drei Tagen waren die Schmerzen weg, und sind nie wiedergekommen! Was, wenn ich operiert worden wäre? Das hätte der Beginn eines langen Patientenlebens sein können - mit den entsprechenden Kosten.

Am Mittelmeer kannst du auch im Winter draußen sein. Da macht es Spaß, sich mit Freunden zu treffen oder sich auch im Alter sportlich zu betätigen.

Wie willst du dich denn hier im Regen oder bei Eisglätte draußen beschäftigen? Hier sitzen die alten Leute den ganzen Tag vor dem Fernseher und diese Immobilität macht sie immobil und alt.

Die Lebensmittelpreise steigen inzwischen rasant. Der Markt ist bereinigt, es gehen keine weiteren Lebensmittelketten pleite. Jetzt sind wir in der Phase, in der die Preise nur noch eine Richtung kennen. In ein paar Jahren werden wir uns noch sehr wundern, wie teuer alles geworden ist.

Die Deutschen haben kein besonderes Interesse an gutem Essen.

Essen muss billig sein. Wenn man etwas polemisch ist würde man sagen: Wir sind effizient, humorlos und interessieren uns nicht für Gutes- das lenkt uns nur von unserer Effizienz ab.

Deutsche geben rund 15% ihrer Konsumausgaben für Nahrung, Getränke und Tabakwaren aus. Ein Wert der von 61% in 1850 sank auf 44% in 1950 und seit 2000 ungefähr bei 15% stagniert.

Bild zum Beitrag

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75719/umfrage/ausgaben-fuer-nahrungsmittel-in-deutschland-seit-1900/

Um einen Vergleich bei Lebensmitteln zu schaffen. Der Anteil nur für Lebensmittel liegt in Deutschland bei 10,59%
Frankreich 13,17
Italien 16,88
Griechenland 17,09

https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/Tabellen/Basistabelle_KonsumN.html

Es gibt verschiedene Faktoren die bestimmen wie viel vom Einkommen für Nahrung ausgegeben wird. Reiche Länder tendieren dazu weniger auszugeben als arme Länder, weil die Preise für Nahrung nicht wahnsinnig unterschiedlich sind, die Menge an Kalorien die ein Mensch braucht aber schon. Doch eine Tatsache über die meditarenan Länder ist, die Menschen in diesen Ländern genießen ihr Leben mehr.

In Frankreich in einem Supermarkt, kauft der Vater mit seinem Sohn vor mir eine Dose Kaviar. Das sind keine reichen Leute und es war keine reiche Stadt. Der Franzose isst eben gern was leckeres.

Ich war auf einer Schulung in Frankreich und die Kollegen gingen mit uns jeden Tag 90 Minuten Mittagspause machen (obwohl sie, genau wie wir, nur 45 hatten). Jeden Tag ein anderes, hervorragendes Restaurant: Jedes davon war besser als 90% von allen in denen ich je in Deutschland war. Am dritten Tag sagte ich: "Ist voll nett, dass ihr uns ausführt, aber ihr müsst das nicht für uns machen." Und unser Gastgeber guckte mich an: "Für euch?" Die gehen jeden Tag so Mittagessen!

Als ich in Frankreich kein Dessert wollte, schaute mich der Kellner an, als hätte ich gerade etwas unflätiges über seine Mutter gesagt.

Gutes Essen ist in diesen Ländern wichtiger als bei uns.

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Ich bin nicht gut genug in Länderkunde um das mit Gewissheit zu sagen, doch wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen wir geben dafür mehr für unsere Autos aus.

 - (Gesundheit, Deutschland, Kultur)

Das sind ja 2 Themen:

Gutes Brot ist nicht billig. Billig ist nicht preiswert.

Aber es gibt genug billiges Brot beim Discounter. Darum stimmt das kaum mit dem "teursten Brot"

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Dass unser Gesundheitssystem zu teuer ist, ist leider ein Fakt. Offenbar traut sich die Politik nicht an eine wirkliche Reform, dazu müsste man sich mit zu vielen Institutionen und Wählern anlegen. Weil auch sinnvolle Einsparungen lassen sich nicht machen ohne dass jemand Nachteile hat.

  • Wegfall von Leistungen der gesetzlichen Versorgung wie in der Schweiz, wo Zahnärztlich Versorgung fast ausschliesslich selbst bezahlt wird.
  • Schliessung von Krankenhäusern, und Reduzierung der Bettenzahl: in die Richtung geht Lauterbach ja, aber natürlich jammert jeder Lokalpolitiker wenn "sein" Krankenhaus wegfällt.
  • Digitalisierung, wir reden nur, bei der Krankenakte geht es dann nur darum dass man auch widersprechen kann und Datenschutz. Man könnte das Personal sowohl Pflege wie Ärzte und Verwaltung wesentlich effektiver machen und hätte mehr Zeit für Patienten. KI Einsatz wäre heute schon möglich.
  • Hausärztliche Versorgung. Heute sind die Hausärzte Dienstleister die Überweisungen schreiben, Rezepte ausstellen, weil die Krankenkassen das so vorgeben. Verdienen aber am wenigsten, so ist es kein Wunder dass es immer weniger Hausarztpraxen gibt. Man müsste die Hausärzte erstens besser bezahlen und zweitens von der Bürokratie entlasten. Siehe Digitalisierung
  • Und was auch heftige Diskussionen auslösen würde: auf OPs und teure Chemotherapien verzichten wenn dadurch kein Leben gerettet wird, sondern nur Sterben verlängert. Oder weils es nichts bringt wie die Orthopädische OPs bei adipösen Patienten, Transplatationen für Raucher oder Alkoholiker, wenn abzusehen dass sie ihre Sucht nicht im Griff haben. Ebenso die jahrelange Beatmung von Wachkomapatienten (Nein! nach 3 Monaten wacht keiner mehr auf und geht wieder arbeiten).

https://www.vdek.com/magazin/ausgaben/2024-04/gesundheitswesen-deutschland-europa-vergleich.html

https://www.wko.at/statistik/eu/europa-gesundheitswesen.pdf

P.S. glaube nur der Statistik die du selber gefälscht hast

Was heisst KKP ? Nicht die tatsächlichen Ausgaben, sondern nach Kaufkraftparität. Dann sehen hohe Kosten in einem Land mit hohen Lebenshaltungskosten, und auch hohen Löhnen, hohen Einkommen niedriger aus die als absoluten Zahlen. So werden reiche Länder wie Schweiz als günstiger dargestellt, obwohl sie tatsächlich mehr ausgeben.