Ist das Leben eines Baptisten streng?
4 Antworten
Im allgemeinen kann man sagen, dass ein Baptist ein Mitglied einer Freikirche ist, welche die Gläubigentaufe und nicht die Säuglingstaufe praktiziert. Baptisten betonen die Maßgeblichkeit der Bibel auch für die äußere Ordnung und das Leben der Gemeinde. Bekehrung und Taufe sind Voraussetzungen für die Mitgliedschaft. Evangelisation wird als notwendig angesehen und möglichst viele Gemeindemitglieder sollten sich am Gemeindeleben beteiligen.
Was die "Strenge" der Baptistengemeinden betrifft: Hier gibt es Unterschiede. In Deutschland ist die größte Freikirche der "Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden" (BEFG), der hauptsächlich aus Baptistengemeinden besteht. Es gibt aber auch freie Baptistengemeinden, die in der Regel strenger als die Baptistengemeinden im BEFG sind (z. B. Ablehnung der Frauenordination). Das gilt auch für Aussiedler-Baptistengemeinden.
Interessant bei den Baptisten: Nicht die Taufe, sondern der persönliche Glaube an Jesus ist heilsentscheidend.
Da werden manche Christen im Dreieck springen :)
Wobei das bröselt
Da bröselt noch viel mehr, wenn man sich intensiver mit der Theologischen Hochschule Elstal (bei Berlin) beschäftigt. Das ist die theologische Ausbildungsstätte des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland. Ich war zwei mal dort. Man hat sich m. E. zu sehr der historisch-kritischen Forschung geöffnet, im Sinne von die Auseinandersetzung damit ist mir zu wenig kritisch. Ich vermute aber, dass das (auch) mit der staatlichen Anerkennung zu tun hat.
was kann ich mir darunter vorstellen?
In der evangelikalen Theologie gibt es auch eher liberale Theologen, welche die Forschungsergebnisse der historisch-kritischen Methode übernehmen. Da merkt man so gut wie keinen Unterschied mehr zur universitären Theologie. Andererseits gibt es aber auch evangelikal-fundamentalistische Theologen, welche die historisch-kritische Forschung grundsätzlich ablehnen. Ich versuche hier einen gesunden Mittelweg zu gehen: Die Fundis haben nicht in allem Unrecht, genauso haben die historisch-kritischen Theologen nicht in allem Unrecht. Ich stehe halt auch hier wieder zwischen Fronten und bekomme dann von allen eine auf den Deckel. :)
Wie mans nimmt. Es gibt sicher viele Baptisten, die legen die Bibel wörtlich aus und versuchen danach zu leben. Es gibt aber auch Baptistengemeinden, in denen ein recht freier Geist herrscht. Was sich aber sagen lässt, ist, dass die Verbundenheit mit der Gemeinde meist recht hoch ist.
Es kommt darauf an, in welcher Baptisten-Gemeinde er / sie aufwächst. Eher liberal oder eher konservativ. Das hängt auch mit dem Ursprung der Kirchgemeindemitglieder zusammen. Zum Beispiel Flüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion sind eher konservativ.
Je nachdem wird es als locker/schön oder hart/streng empfunden.
Für Jugendliche in der Pubertät dürfte es eher eine schwierige Zeit sein. Man möchte ja nicht so sein wie die Eltern und sucht Grenzen.
Bei den jungen Erwachsenen / den Erwachsenen allgemein, konnte ich als regelmässiger evangelisch-reformiereter Gast - was kaum einer wusste - eine lockere und gute Stimmung feststellen. Die Religion schien ihnen mehr Freude als Last zu sein. Das war in "meinen" evangelischen und den katholischen Kirchgemeinden viel weniger der Fall. Sicher ein Grund, weshalb ich so oft "fremd gegangen bin".
Ja, kein Alkohol 😂
Wobei das bröselt:
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https://www.baptisten-pfarrkirchen.de/assets/plugindata/poola/Taufe%20und%20Mitgliedschaft.pdf