Ist das bei einer Psychotherapie normal?
Ich hatte heute meinen ersten Termin bei einem Psychotherapeuten und in meinen Augen hat mir das heute rein gar nichts gebracht und ich brauch mal eure Meinung dazu.
Meine Mutter und ich sind zum Psychotherapeuten gegangen. Meine Mutter musste laut dem Arzt mitkommen. Eigentlich ist es doch so, dass man alleine mit dem Arzt redet, ohne die Eltern - oder? Naja, bei mir hat er einfach meine Mutter gefragt was bei mir los ist und meine Mutter hat einfach wie ein Wasserfall los geredet, ohne Pause. SIE hat ihm von meinen Problemen erzählt, aber nur die von denen sie auch etwas weiß und nicht von den Problemen, denen ich keinem erzähle. Die Sache ist halt, dass sie meinte, dass sie ehrlich sein will und hat dem Arzt dann von meinen Aggressionen erzählt, aber sie hat den Tag an dem ich mehrmals mit einem Suizidversuch gedroht habe, komplett tot geschwiegen. Jedenfalls habe ich jetzt das Gefühl, dass mein Psychotherapeut mich nicht, wegen dem was meine Mutter gesagt hat, ernst nehmen kann.
Erst am Ende hat mich der Therapeut gefragt ob ich noch etwas zu sagen habe und da hatte ich schon keine Lust mehr und hab einfach gesagt, dass ich gehen möchte und ich vermute auch, dass ich da schon ziemlich genervt und unfreundlich rüberkam. Ich habe jetzt einen Termin am 26. Mai und ich habe ehrlich gesagt keine Lust dort hinzugehen. Ich sehe den Sinn dahinter nichtmehr. Ich gehe doch nicht extra zu dem Arzt, damit ich mir anhören muss wie meine Mutter so tut, als würde sie meine Probleme kennen. Vor einpaar Stunden kam sie auch einfach zu mir und meinte, dass sie die Therapiestunde sehr befreiend fand und mich dann fragte, wie ich mich denn fühle. Ich habe ihr einfach gesagt das es mir nichts gebracht hat und ich da nichtmehr hin will, woraufhin sie sehr geschockt gewirkt hat.
Jetzt meine Fragen:
- Ist es normal, dass meine Mutter einfach ohne Pause los geredet hat?
- Wird das jetzt die ganzen Therapiestunden so weitergehen? Falls ja, was kann ich dagegen tun?
- Kann ich irgendwie mit der Therapie aufhören ohne das es komisch rüberkommt? Denn mir bringt es ja nichts, wenn ich dort nur hingehe um mir das Geschwafel meiner Mutter anzuhören.
Ich danke euch schonmal im Voraus und bitte spart euch einfach dumme oder verletzende Kommentare. :) Ich wünsche euch noch einen schönen Abend/Tag.
8 Antworten
Beim ersten Gespräch ist es normal, dass Deine Mutter mit in die Stunde kommt. Dass sie die ganze Zeit geredet hat, ist ja vielleicht Teil Deiner Probleme und der Therapeut will etwas von der Beziehung zwischen euch erfahren. Das hat er jetzt ganz sicher.
Ich gehe davon aus, dass die nächsten Stunden anders verlaufen. Gut wäre natürlich, wenn Du beim nächstenmal deutlich machst, dass Du darüber ärgerlich warst, wie es gelaufen war. Du könntest natürlich zusätzlich auch mit Deiner Mutter sprechen, warum es Dir so ging.
Also: Geduld, nicht gleich aufgeben!
Hey, also ich bin zur Zeit auch in Therapie, ich würd dir raten das du am Anfang direkt mal dem Therapeuten sagst das du auch mal was sagen willst (ich bin beim ersten gespräch meiner Mutter ständig ins Wort gefallen und hab auch gebeten ob sie mal raus gehen könnte als es um was ging was sie nicht wissen sollte.) Es ist ja auch DEINE Therapie und nicht die von deiner Mutter das sollte sie auch verstehen. Rede einfach mal mit ihr und/oder mit deinem Therapeuten, es hat ja auch einen Grund warum du in Therapie bist. Hoffe ich konnte helfen ☺️
Keine Sorge. Am Anfang muss man sich erst "kennenlernen" da hört er sich sicher beide Seiten zuerst mal an.
Zudem kannst du nicht erwarten dass dir nach der ersten Sitzung sofort geholfen ist. Therapeuten geben dir Tipps, wie man etwas erreichen kann. Helfen musst du dir schon selbst. Abwarten und Tee trinken.
Der erste Termin ist noch keine Therapie sondern nur eine Art „kennenlernen“. Die Therapeutin muss natürlich erstmal wissen was deine Probleme sind. Sie achtet beim ersten Gespräch nicht nur auf die Worte sondern auch auf die Art wie die Leute reden. Ihr wird bestimmt aufgefallen sein dass du kaum zu Wort gekommen bist
Das ist der Charakter Deiner Mutter.
Bei künftigen Therapiestunden sollte Deine Mutter weder mitgehen, noch beim Gespräch dabei sein.
Als Arzt oder Therapeut hätte ich Deine Mutter nach spätestens der Hälfte der Zeit hinaus geschickt.
Die ersten 5 Therapiestunden sind Probe, ob man einen Draht zueinander findet. Falls nicht, kannst Du abbrechen und Dir einen neuen Therapeuten suchen.