Ist bi zu sein wirklich immer eine Phase?
Hey!
Ich bin w12, fast 13, und ich hab mich in den letzten Monaten sehr sehr oft gefragt, ob ich vielleicht bi sein könnte.
Bisher war ich hauptsächlich in Jungs verliebt, aber jetzt gibt es da dieses eine Mädchen an das ich die ganze Zeit denken muss...
Im Moment könnte ich mir genauso gut vorstellen, mit einem Mädchen zusammen zu sein, wie mit einem Jungen.
Allerdings habe ich viele Erwachsene schon sagen gehört, dass viele Teenager nur verwirrt sind und deswegen sagen würden, sie wären bi bzw dass es nur eine Phase wäre und man am Ende doch entweder Homo oder Hetero werden würde. Aber stimmt das wirklich? Und gibt es nicht auch Menschen, die ihr ganzes Leben bi bleiben?
13 Antworten
Nein, natürlich stimmt das nicht!
Bi sein ist in den allermeisten Fällen keine phase. Tatsächlich gibt es solche angeblichen Phasen auch gar nicht wirklich. Wenn du glaubst, bi zu sein und dir damit sicher bist, dann ist das gut und richtig so. Lass dir bitte von niemandem einreden, dass du dich irgendwie "entscheiden" müsstest. Bisexualität ist eine reale und normale sexuelle Orientierung wie jede andere auch.
Dann ist das bei einer guten Freundin (30) von mir und dem Kumpel (fast 70) meines Vaters aber eine lange Phase.
Bei manches ist es eine Phase, bei anderen bleibt es ein Leben lang und wieder andere bleiben es, aber verdrängen es.
Eine Großtante (mittlerweile 96) meint mal vor einigen Jahren, jede Frau habe doch ständig auch Sexträume mit anderen Frauen oder man fantasiere als jüngere Frau, wenn man heiße Frauen in der Umkleide sieht, das sei normal. Aber nein, sie ist nicht bi, Leuten die bi- oder homosexuell sind sind verwirrt und gehörten in die Psychiatrie. Wir haben die Diskussion, dass das bei hetero Frauen eben nicht normal ist und wir sowas nicht haben, irgendwann aufgegeben. Das Thema kam über eine lesbisch Verwandte auf, die als die Großtante es erfuhr, als krank und eklig betitelt wurde. Sie ist einfach zu verbohrt in den alten Ansichten, um sich selbst eingestehen zu wollen, wer sie ist. Dass das nicht krank sei und sie selbst bi, würde ja ihr damals erlerntes Bild einer "guten Frau" zerstören. In ihren Augen ist sie weiter hetero, "wie es sich gehört".
Von daher gebe ich gerade bei Aussagen Älterer nichts darauf, wenn sie sagen damals gab es nicht so viele bi- oder homosexuelle. Denn selbst die, die es sich selbst eingestanden, haben aus Sorge vor der Reaktion anderer und lange auch rechtlichen Strafen (Homosexualität war in Deutschland bis 1994 strafbar) sehr oft geschwiegen.
Nein, das stimmt meistens nicht wirklich. Entweder bist du bi oder du bist es nicht. Also klar, es gibt Leute die finden später heraus, dass sie vielleicht doch nur auf das gleiche Geschlecht stehen, aber das sind nicht alle. Du solltest einfach weiter machen wie immer und mit der Zeit wirst du herausfinden, welche Sexualität du hast
Natürlich kann das Neugierde sein, aber was ist so schlimm daran? Wenn man jemanden mag, ist das so, egal welches Geschlecht.
Grundsätzlich ist es egal was du magst. Hauptsache du bist glücklich. Das ist das wichtigste.
Kann aber auch echt nur eine Phase zum austesten sein, weil einem ja mittlerweile ständig eingetrichtert wird, dass das normal ist.
Watte ab irgendwann wirst du es rausfinden