Islam: warum sind Hunde nicht erlaubt?

14 Antworten

Hallo,

Hunde gelten im Islam als unrein – ihre Haltung wird daher abgelehnt. Das "unrein" bezieht sich aber nicht auf "schmutzig" ...

So steht es in den Ausführungen des Propheten. Im Koran, den Allah seinen
Gläubigen gegeben hat, stehen viele sehr positive Dinge über Hunde. Es wird
sogar als richtig angesehen, das zu essen, was der gut trainierte Hund fängt
und seinem Herrn als Speise bringt.....macht das Sinn, wenn sein Speichel
angeblich als unrein betrachtet wird?

Du findest Stellen im Koran, in denen gute Gläubige mit ihren Hunden im Haus
schlafen. Eine Stelle, wo beschrieben steht, Hunde gehören nicht ins Haus,
suchst du jedoch vergeblich. Hunde sind natürliche Begleiter der Menschen. Dies ist auch im Koran nicht anders.

Die Vorurteile und die Ablehnung gegen Hunde beruhen auf einigen
missverstandenen und falsch ausgelegten Hadithen (das sind die Aussagen
und Berichte des Propheten Mohammed innerhalb des Korans) und den daraus
entstandenen Traditionen.

(Mohammed war übrigens Katzenliebhaber und wie viele Katzenliebhaber, hatte er scheinbar etwas gegen Hunde.)

Die Sichtweise einer Religion ist immer eine sehr subjektive Sache -
da muss jeder selbst wissen, ob er absolut "wortgläubig" ist oder aber
manche Ge-
und Verbote auch nach ihrem Sinn in der heutigen Zeit hinterfragt.

Um die Entstehung und die Tradition dieser Ge- und Verbote einmal zu erläutern:

Es gab in grauer Vorzeit noch keinerlei Massenkommunikationsmittel.
Wollte ich meine Bevölkerung z.B. vor tödlichen Gefahren schützen, dann
gab es nur ein Mittel, die Masse sicher zu erreichen: man musste es über
die Religion machen, denn diese wurde von allen praktiziert und
verbreitet:

Warum also gelten Hunde "unrein" und der Speichel "giftig"?

Die Antwort ist ganz simpel: Die TOLLWUT, die damals gang und gäbe
war - verbreitet sich durch den Speichel des Hundes bei einem Biss.
Beste Lösung: man erkläre Hunde als unrein und den Speichel als giftig
(was ja auch im Hinblick auf diese Krankheit absolut richtig ist) - also
in damaligen Zeiten ebenso einfach wie effektiv.

Ebenso simpel ist die Erklärung, warum kein Schweinefleisch gegessen
wird. Weil Schweine eine für den Menschen häufig tödliche Krankheit (=
Trichinen) trugen, gegen die es damals keine Behandlung gab - beste
Lösung also: Verbot des Verzehrs - einfach und absolut effektiv.

Und wenn man sich anschaut, welche verheerenden Wirkungen der
(übermäßige) Alkoholgenuss mit sich bringt und wie viele Menschen ihn
trotzdem übermäßig konsumieren - ja, dann würde ich auch hingehen, und
einfach den gesamten Alkoholgenuss verbieten (per Religion) - einfach
und absolut effektiv.

Heute ist man klüger und weiß um naturwissenschaftliche Zusammenhänge.

Und bevor die positiven Aussagen im Koran in Zweifel gezogen werden:

"Während ein Mann unterwegs war, spürte er starken Durst. Er
kletterte in einen Wasserbrunnen hinab und trank daraus. Als er wieder
draußen war, sah er einen Hund, dessen Zunge heraushing und vor starkem
Durst den Sand fraß. Der Mann sagte zu sich: »Der Hund wurde vom starken
Durst genauso befallen wie ich.« Er füllte dann seinen Schuh mit
Wasser, hielt diesen mit seinem Mund fest, kletterte hinauf und tränkte
den Hund damit da dankte ihm Allah dafür und vergab ihm (seine Sünden)."
(Hadith sahih bei Buchari, dtsch. Ausg., Nr.2363)

Hunde haben sogar das Recht, ins Paradies zu kommen. In der
Siebenschläferlegende (18 Al-Khaf) bewacht ein Hund namens Kitmir den
Schlaf der Siebenschläfer (die sieben Heiligen, die in einer Höhle
Schutz suchen). Dieser Hund wurde dafür mit dem Einlass ins Paradies
belohnt.

Die angesprochene Sache mit den Speisen, die ein Hund bringt:

"Sie fragen dich, was ihnen erlaubt sei. Sprich: "Alle guten Dinge sind euch
erlaubt; und was ihr die Jagdtiere gelehrt habt, indem ihr  sie zur Jagd
abrichtet und sie lehrt, was Allah euch gelehrt hat." Also esset von dem,
was sie für euch fangen, und sprecht Allahs Namen darüber aus. Und fürchtet
Allah; denn Allah ist schnell im Abrechnen. (5/4)

"Eine gute Tat an einem Tier ist so gut, als ob einem Menschen Gutes
getan wurde. Dagegen ist eine grausame Tat gegenüber einem Tier genau so
schlimm, als ob man gegenüber einem Menschen grausamwäre."  Buch 6,
Kap. 7, 8:178)

"Wer zu den Geschöpfen Gottes gütig ist, ist gütig zu sich selbst." Sure 24:41

"Kein Getier gibt es auf der Erde, keinen Vogel, der auf seinen zwei Schwingen
dahinfliegt, die nicht Gemeinschaften wären gleich euch. Nichts haben wir in
dem Buch ausgelassen. Zu ihrem Herrn sollen sie dann versammelt werden."

"Manche sagen: «(Sie waren ihrer) drei, ihr vierter war ihr Hund»,
und (andere) sagen: «(Sie waren) fünf, ihr sechster war ihr Hund», indem
sie herumraten im Dunkel, und (wieder andere) sagen: «(Sie waren)
sieben, ihr achter war ihr Hund.» Sprich: «Mein Herr kennt am besten 
ihre Zahl. Niemand weiß sie, außer einigen wenigen » So streite nicht 
über sie, es sei denn durch zwingendes Beweisen, und suche nicht Kunde
über sie bei irgendeinem von ihnen. 18:21

Bedeutet ja wohl, dass Hunde rein genug sind um Teil dieser heiligen Gruppe zu sein?

18.8. Du könntest sie für wach halten, aber sie schlafen; und Wir
ließen sie sich auf die rechte Seite und auf die linke Seite drehen,
während ihr Hund seine Vorderpfoten auf der Schwelle ausstreckte.
Hättest du sie so erblickt, hättest du gewiß vor ihnen die Flucht
ergriffen, und es hätte dir vor ihnen gegraut. (Hunde also im Haus, denn
die Schwelle gehört dazu)

Und noch eine Überlegung: Wenn Engel kein Haus betreten, wenn ein Hund sich darin befindet - gilt das für eine Moschee nicht?

bukhari Buch 4 Hadith 172

"Während der Lebzeiten des Gesandten, pflegten die Hunde in der Moschee
rumzulaufen und zu urinieren. dennoch haben sie nie Wasser darauf getan
..."

Dies alles nur als Erklärung – woran jeder glaubt und wie wortgläubig
jemand seine Religion nimmt, bleibt jedem selbst überlassen.

Nur ist es scheinbar häufig auch so, dass diese „Wortgläubigkeit“
nicht immer durchgehalten wird, denn merkwürdig ist es schon, dass im
Koran auch geregelt wird, dass Sex nur innerhalb der Ehe erlaubt ist, er
ansonsten ebenfalls haram ist - da dies den Männern nicht wirklich
"entgegenkommt" - wird das aber scheinbar nicht so eng gesehen.

Gutes Gelinen

Daniela

FehlerFrage  30.03.2017, 09:17

Schweinefleisch ist im Islam erlaubt unter bestimmen Kriterien, wie zum beispiel Hungernot.

Der Grund liegt aber hauptsächlich daran das Schweinefleisch nachhaltig Veränderungen im Körper verursachen (Hormone etc.)
Schon mal gefragt wieso junge Mädchen größere Brüste haben in immer jünger werdendem Alter?

Das gilt übrigens auch für die Massenschlachtung von Kühen etc. (Antibiotika)

Alle Tiere von ALLAH geschaffen sind mit Respekt zu behandeln & die Menschen sollen sich um genau diese sorgen & nur verzehren wenn die Not groß ist.

Dasselbe gilt für Hunde; sie dürfen sogar unter vielen Kriterien gehalten werden (die die sie brauchen) 

Es wird lediglich der egozentrische Besitz von lebendigen Tieren vereitelt, wo ich ehrlich gesagt 100% zustimmen muss(!)

Menschen wollen besitzen, Menschen sind gierig.

& ich könnte dir aus dem Steh heraus 100 Menschen auflisten die einen Hund besitzen bei denen du dir echt denkst- warum?

Wieso schneiden die Menschen den Katzen die Krallen ab?

Wieso schneiden die Menschen den Vögeln die Flügelspitzen ab?

Jemals eine Katze/ Vogel gesehen ohne? 

Traurig ist das.


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dsupper  30.03.2017, 14:36
@FehlerFrage

Der Grund liegt aber hauptsächlich daran das Schweinefleisch nachhaltig Veränderungen im Körper verursachen (Hormone etc.)

Schon mal gefragt wieso junge Mädchen größere Brüste haben in immer jünger werdendem Alter?

Das gilt übrigens auch für die Massenschlachtung von Kühen etc. (Antibiotika)

Oh je, dir ist aber schon bewusst, dass es diese Verzehrverboten seit Jahrhunderten gibt? Und dass zu diesen Zeit noch NIEMAND auch nur wusste, dass es so etwas wie Antibiotika jemals geben würde??

Und alle deine anderen "Argumente" ziehen ebensowenig, denn diese "Gründe" sind auch erst in den letzten Jahrzehnten entstanden - vorher hat kaum jemand "zum Spaß" Tiere gehalten und auch die Verstümmelungen gibt es erst in neuester Zeit.

Also bring das bitte nicht mit dem Koran und den Verhaltensregeln in Beziehung - denn da ist nichts, aber auch gar nichts dran!

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Du darfst einen Hund halten, der den Zweck erfüllt, Deine Ernte (oder eben Deinen rechtmässigen Lohn) zu bewachen. Also musst Du dem Hund nur einen bestimmten Zweck zuordnen, der nicht Knuddeln und alles Vollpieseln ist. Das sollte man schaffen. Allerdings wird es als makruh angesehen, den Hund im Haus zu haben. Engel mögen nämlich keine Hunde. Und die sabbern auf den Gebetsteppich. Also Teppichspray bereit halten!

Es war einmal ein Prophet, der mochte gerne Katzen und konnte Hunde nicht leiden.
Wenn du meinst nach einem Buch leben zu müssen das seit der ersten Version verändert, interpretiert, ergänzt, gestrichen, umgedeutet und fehlübersetzt wurde bitte.

Ich habe beides, Hund und Katze und von der Katze riecht man mehr, schon wegen dem Katzenklo das sie ja nunmal braucht. Der Hund kackt draußen, das ist halt mit etwas Bewegung verbunden. Beide fressen ihr Futter, Hunde die keine Mangelernährung haben naschen auch keinen Kot. Beide haaren, beide kotzen (selten aber es kommt vor) in die Bude, beide haben wenn sie gesund sind weder im Maul noch im Fell einen schlechten Geruch.

Über die Reinheit des Hundes gibt es Meinungsverschiedenheiten:

Imam Schafi'i sagt, dass der komplette Hund unrein ist, d.h. wenn du einen Hund berührst, egal wo, wird deine Gebetswaschung ungültig

Imam Abu Hanifa sagt, dass nur der Speichel des Hundes unrein ist, der Rest aber nicht

Imam Malik sagt, dass am Hund nichts unrein ist, weder Speichel noch Fell etc. Also egal wo du den Hund berührst, deine Waschung bleibt gültig

Das Halten eines Hundes ist verboten, außer es liegt eine Notwendigkeit vor wie zB ein Blindenhund, Wachhund etc. Wenn soetwas bei dir nicht vorliegt, lass es besser sein. 

Und Allah (azzawajal) weiß es am besten.

Ob Hunde allgemein rituell unrein (arab.: nadschis) sind, ist unter den Gelehrten des Islams umstritten. In der schafiitischen Schule z.B. schon, in der hanafitischen Rechtsschule hingegen nur ihr Speichel (und sobald ich weiß auch ihr Fleisch). Wenn du oder deine Kleidung mit einer dieser Sachen in Berührung kommen, musst du die betroffene Stelle abwaschen.

Zu deiner Frage. Der Grundsatz ist: Haustiere halten ist nicht islamisch. Siehe z.B. folgenden authentisch überlieferten Ausspruch des Propheten:

Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
"Wer einen Hund hält, dem werden sich täglich seine (guten) Taten um einen Teil verringern - ausgenommen davon ist der Hund, der zum Zwecke der Landwirtschaft und der Schafshütung gehalten wird."...Abu Huraira berichtete ferner, dass der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte: "... ausgenommen davon ist der Hund, der zum Zwecke der Jagd und der Schafshütung gehalten wird."

- (Hadith sahih bei Buchari, dtsch. Ausg., Nr. 2322)

Das Halten eines Hundes für bestimmte notwendige Zwecke kann unter bestimmten Vorraussetzungen jedoch in Ordnung gehen. Näheres würde ich mit einem Imam besprechen.

Was ich dennoch klarstellen möchte: Der Islam hat NICHTS gegen Hunde. Hunde sind Geschöpfe Gottes. Im Koran werden sie auch nicht schlecht dargestellt, sondern als gewissermaßen "Assistenten" des Menscheb beschrieben - als Wachhund (vgl. Sura 18, Vers 18) oder aber auch als Jagdhunde.

Abschließend: Der Islam lehrt uns Muslime auch Barmherzigkeit gegenüber Tieren zu üben. Uns ist folgender Ausspruch über den Propheten Mohammed (Gottes Segen und Friede sei auf ihm) überliefert, in dem Hunde direkt genannt werden:

Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:

"Während ein Mann unterwegs war, spürte er starken Durst. Er kletterte in einen Wasserbrunnen hinab und trank daraus. Als er wieder draußen war, sah er einen Hund, dessen Zunge heraushing und vor starkem Durst den Sand fraß. Der Mann sagte zu sich: »Der Hund wurde vom starken Durst genauso befallen wie ich.« Er füllte dann seinen Schuh mit Wasser, hielt diesen mit seinem Mund fest, kletterte hinauf und tränkte den Hund damit da dankte ihm Allah dafür und vergab ihm (seine Sünden)."Die Leute sagten: »O Gesandter Allahs, erhalten wir auch einen Lohn (von Allah) wegen der Tiere? « Der Prophet erwiderte: »Wegen jedem Lebewesen gibt es Lohn! «"

- (Hadith aus Sahih Bukhari, dtsch. Ausg., Nr. 2363)