IQ Test falsch?

3 Antworten

Das Ergebnis ist mit Sicherheit völlig banane.

Erstens geht man - soweit ich mich entsinne - davon aus, dass erst mit 10 Jahren relativ eng reproduzierbare Werte herauskommen (wegen u. a. Sprachverständnis und Entwicklungsdifferenzen). Zweitens drückst du dich besser aus als manch anderer hier und auf jeden Fall als deine Altersgenossinnen. Drittens hat auch die Tagesverfassung - trotzig, schüchtern, gelangweilt, unkonzentriert... - großen Einfluss.

Sprich: IQ ist eine im Alltag zu vernachlässigende Zahl, mit 76 wärst du aber an der Grenze zur Lernbehinderung.

Ich halte es für relativ unwahrscheinlich, dass du wirklich einen IQ von 76 hast. Vermutlich ist er deutlich höher.

Es ist so, dass der IQ ja quasi eine "Übersetzung" einer Statistik ist. Historisch war das früher bei den ersten Intelligenzmessungen so, dass die Psychologen das Intelligenzalter eines Kindes bestimmt haben und es als Prozentsatz im Vergleich zum biologischen Alter umgerechnet haben. Ein 10jähriges Kind, das im Intelligenztest die Aufgaben lösen konnte, die ein durchschnittliches 13jähriges Kind gerade so hinbekam, bekam einen IQ von 130 zugeordnet, also 130 Prozent des eigenen Lebensalters (deshalb "Quotient", also "Bruchergebnis", weil man ja "13 Jahre Intelligenzalter geteilt durch 10 Jahre biol. Alter" rechnet). Erst später hat man dann das mathematische Modell der Normalverteilung herangezogen, weil das deutlich genauer als das biologische Alter ist. Man weiß, dass die Intelligenz in einer bestimmten Bandbreite so verteilt ist, dass die meisten Leute relativ nah am Durchschnitt liegen und die Häufigkeit mit der Entfernung vom Durchschnitt abnimmt, d.h. es gibt viel weniger Leute mit einem IQ von 70 oder 130 als mit einem IQ von 100. Man ist dann dazu übergegangen, das Konzept des Intelligenzalters mit dieser Normalverteilung zu verknüpfen, was jedoch einen Schritt beinhaltet, der nicht ganz so wissenschaftlich ist. Wissenschaftlich arbeitende Psychologen verwenden primär den Prozentrang und nicht den IQ zur Interpretation einer Intelligenzmessung. Dieser ist zuverlässiger und aussagekräftiger. Die Aussage des Prozentrangs ist: "Wie viel Prozent der Leute aus der Vergleichsgruppe erzielen maximal das gleiche Ergebnis, das hier vorliegt?". Ein Prozentrang von 50 wäre genau die Hälfte, d.h. gemäß der Normalverteilung exakt im Durchschnitt. Ein Prozentrang von 76 entspräche einem IQ von 111 (SD 15), also im oberen Mittelfeld.

Was natürlich bei einem 6jährigen Kind durchaus auch sein kann, ist, dass es zum Zeitpunkt der Testung einfach nicht motiviert war und der Psychologe das nicht beachtet hat. Daran zweifle ich aber, weil du dann vermutlich deine Bildungskarriere an einer Schule für Kinder mit Lernbehinderung begonnen hättest.


Lillian202 
Fragesteller
 10.02.2023, 20:08

Danke für die ausführliche Antwort. Ich war tatsächlich auch von der ersten bis zur fünften auf einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt lernen, aber ich bin dann für ein Jahr auf eine Realschule plus gewechselt und bin dann anschließend auf ein Gymnasium gewechselt. Als der IQ Test durchgeführt wurde, hatte ich auch verständnis Probleme mit der Deutschen Sprache, weil ich zweisprachig aufgewachsen bin.

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Dieses Ergebnis ist garantiert falsch. Ein IQ von 76 entspricht dem Niveau der Förderschule Lernen und nicht dem des Gymnasiums. Du bist sicherlich nicht unterdurchschnittlich intelligent.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung