Iod-Titration: Berechnung?

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Du hast 0.2 g I₂ bzw. n=m/M=1.576 mmol Iod im Kolben. Laut Reaktionsgleichung

I₂ + 2 S₂O₃²⁻ ⟶ 2 I⁻ + S₄O₆²⁻

brauchen die doppelt soviel, also 3.152 mmol Thiosulfat. Deine Thiosulfat-Lösung hat 0.1 mol/l bzw. 0.1 mmol/ml, also erwartet man einen Verbrauch von 31.5 ml Maßlösung.

Ganz durchblicke ich die Aufgabenstellung aber nicht. Sollst Du eine Meßreihe erfinden?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik
kakapipihose 
Fragesteller
 12.01.2020, 21:41

Ich muss anhand theoretischer Werte (Verbrauch Maßlösung, Einwaage) eine Titration "simulieren" und daraus den Prozentualen Gehalt errechnen. Bis jetzt hatte ich immer folgenden Rechenweg:

Verbrauch Maßlösung * 12,7mg I2 = xy mg → xy g

100% / Einwaage * xy g = Prozentualer Gehalt

Soweit korrekter Rechenweg oder macht man es bei Redox anders als bei S/B?

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indiachinacook  13.01.2020, 04:50
@kakapipihose

Also zunächst mal: Meine Rechnung ist falsch. Ich war zu faul, die molare Masse von Iod selbst auszurechnen und habe simpel danach gegoogelt; leider hatte mir Google die Masse des I-Atoms und nicht die des I₂-Moleküls geliefert, und das ist mir blöderweise nicht aufgefallen. Deshalb sind alle Zahlen um den Faktor 2 zu hoch, man erwartet also nicht 31.5 , sondern 15.75 ml Verbrauch.

Das ist letztlich genau das, was in Deiner Angabe steht (1 ml ≙ 12.7 mg I₂), also hätte es, selbst wenn es richtig gewesen wäre, keinen Mehrwert gebracht.

Vermutlich sollst Du wirklich eine Meßreihe erfinden, so komisch das auch klingt. Also stell Dir vor, Du wiegst dreimal genau 200 mg I₂ Du solltest jedes Mal 15.75 ml Maßlösung verbrauchen; aber da man ja immer schludert, könnten die Verbrauche auch 15.6, 15.7 und 15.9 ml sein — trage also Zahlen in die Tabelle ein.

In der Praxis würde man aber nicht genau 200 mg einwiegen — das geht zwar, aber es ist lästg, weil man das Iod ja aus Kristallen besteht, die selbst mehrere mg wiegen. Wenn man also z.B. 198 mg auf der Waage liegen hat, dann müßte man einen Kristall mit genau 2 mg finden und etliche ausprobieren, ob sie passen oder nicht. Sowas macht man nicht gerne.

Stattdessen beläßt man es dabei, eben nur 198 mg Iod zu haben — es ist ja egal, wieviel Iod es genau ist, wenn man nur weiß, wieviel es ist. Eine Meßserie würde dann z.B. so aussehen: Man wiegt 198 mg, 195 mg und 203 mg ein, die erwarteten Verbrauche wären dann 15.60, 15.36 und 16.0 ml Maßlösung. Vielleicht sollst Du das in die Tabelle eintragen?

Was der Sinn dahinter ist, die Schüler üben zu lassen, wie man Meßergebnisse fälscht, sehe ich nicht wirklich.

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Du benutzt diese Reaktionsgleichung:

I2 + 2 Na2S2O3 ---> 2 NaI + Na2S4O6

Dann rechnest du die Konzentration in Molar oder Gewicht (je nach Belieben) für das Endvolumen aller beteiligten Stoffe gemäß den Regeln der Stöchiometrie aus. Die Menge benötigten Thiosulfats ergibt sich dann dreisatzmäßig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Iodometrie