Informatikstudium, schwierig? braucht man Vorwissen?

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Informatikstudium, schwierig ?

Ist halt viel Mathe und gehört deswegen definitiv zu den schwierigeren Studiengängen.

Jetzt frage ich mich ob man Vorwissen in Programmieren oder ähnliches brauchen kann

Ich muss den meisten hier Recht geben. Programmieren sollte man vorher schon können. Ich habe zwar nicht Informatik studiert, hatte aber bislang schon mehrere Programmiermodule in meinem Studium und konnte vorher diesbezüglich null. Wie in meinen bisherigen Erfahrungen in der Schule bzw. fast noch schlimmer konnte der Dozent uns das Programmieren absolut nicht beibringen. Die 2, die programmieren konnten, haben immer brav genickt und die Fragen beantwortet und alle anderen saßen verwirrt drin. Wir haben uns zwar durch Bücher, Internetforen und Gruppenarbeit über Wasser gehalten, aber ich würde nie im Leben behaupten, dass ich programmieren kann oder mir das Ganze sonst irgendetwas gebracht hat.

Ich persönlich finde, dass diese ganze Programmiergeschichte nicht zu einfach ist, man muss viel auswendig lernen und viel Weiterdenken ist gefordert. Wenn du ein Informatikstudium absolvieren möchtest, solltest du auf jeden Fall in den 2 Jahren zum Abitur einen Informatikkurs besuchen, denn ohne Vorkenntnisse wird es nicht einfach werden. Aber sonst noch viel Erfolg und viel Spaß, es wird dir bestimmt Spaß machen :)

Natürlich ist es ohne Programmierkenntnisse möglich ein Informatikstudium abzuschließen, macht dies aber nicht gerade einfach. Oft wird dir gesagt, dass ein Informatikstudium soooooooo viel Mathematik beinhaltet, das kann man aber nicht so einfach stehen lassen. Der Umfang und Anteil an Mathematik hängt vom Studienfach und der Uni ab. Ich studiere angewandte Informatik an einer FH und habe z.B nur in drei Semestern Mathematik, kann aber weitere Mathematikkurse als Vertiefungsfach belegen. Ich rate dir dennoch dazu, dich einfach mit Programmiersprachen auseinanderzusetzen, denn es ist schon eine äußerst interessante Thematik und schadet bei einem Informatikstudium auch nicht. Zugleich ist das Studium damit auch nicht vorher bestanden, denn mit Programmieren ist es nicht getan, in dieser Fehlannahme sind nämlich schon einige Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung bei uns durchs erste Semester gerasselt.

MfG

NoHumanBeing  24.03.2014, 10:14

Bei mir (Bachelor Informatik "FH") waren es:

  • 2 Semester "Mathematik" (davon eines thematisch A.na.ly.sis - sorry, das Wort ist geblacklisted - eines thematisch lineare Algebra)
  • 1 Semester "Statistik"
  • 1 Semester "Numerik"

Dazu kam eine weitere Veranstaltung in "Infinitesimalrechnung" im Rahmen eines Nebenfachs.

Das war der Bachelor. Inzwischen bin ich im Master an einer Universität. Das erste Semester ist bereits um und ich wäre prinzipiell durchgekommen, ohne auch nur eine Zeile Code zu schreiben. Stattdessen "höchste Kunst" in Sachen Mathematik wohin man blickt. Höherdimensionale Differentialgleichungen (ich spreche nicht von Differentialrechnung, sondern Differentialgleichungen!) lassen grüßen.

Vor dem Informatikstudium hatte mir jemand gesagt, es sei "ein halbes Mathematikstudium". Ich hatte ihm das geglaubt, weil ich natürlich sah, wie verwandt die Fächer sind. Alles was ein Computer kann ist schließlich rechnen. Etwas anderes kann er nicht! Da ist es klar, dass ein Softwareentwickler Mathematik beherrschen muss, denn der Computer kann rechnen, ja, aber analysieren, verstehen und in Code umsetzen muss die (mathematischen) Probleme, die er lösen muss der Entwickler (Informatiker), der ihn programmiert.

Ich möchte nicht sagen, dass es schwer ist, Mathematik ist nicht unbedingt schwer. Ich persönlich habe erst seit dem Master "Schwierigkeiten" mit der Mathematik und das liegt sicher auch an der Wahl meiner Fächer. Meine Studienschwerpunkte sind IT-Sicherheit (Kryptographie und so ... im Grunde reinste Mathematik und vor allem von der Struktur her "Satz, Beweis, Satz, Beweis, ...") und wissenschaftliches Rechnen (High performance computing .. naja das impliziert ja bereits, dass es viel Mathematik ist). Man kommt durchaus auch mit weniger Mathematik durch's Studium, aber ich halte es schon für sinnvoll.

Aber natürlich hast Du Mathematik darüber hinaus viel öfter in der "Anwendung" gebraucht, nicht nur in den Veranstaltungen zur "Theoretischen Informatik", die sich über 2 Semester erstreckt haben oder in der Veranstaltung über "Astronomie", die ich im Rahmen eines Nebenfachs belegt hatte, sondern auch während der zwei Forschungsprojekte, die während des Studiums durchzuführen waren und insbesondere natürlich während meiner Abschlussarbeit, welche die Strömungsmechanik zum Thema hatte.

Dazu gab es verpflichtend 4 Semester Programmieren (zwei Java, eines Python, eines Assembler) und 1 Semester Englisch.

Ich persönlich hatte allerdings den Eindruck, dass während des Bachelors eher durch das Programmieren "gesiebt" wurde, während des Masters hingegen dann eindeutig nur noch durch die Mathematik.

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Ohne Vorkenntnisse bezüglich Programmieren wird es sehr schwer werden, solange Du Spaß an Mathematik und Logik hast, ist es aber machbar. Trotzdem ist es natürlich sehr viel besser, wenn Du bereits programmieren kannst, weil das etwas ist, das man nicht so schnell erlernt. Wenn Du grundsätzlich programmieren kannst, kannst Du schnell eine neue Sprache lernen, aber das Programmieren an sich lernt man nicht so schnell.

Warte doch erst einmal ab, wie es Dir in Deinem Abitur ergeht. Du wirst vermutlich in Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern Leistungskurse belegen. Danach kannst Du vielleicht etwas besser einschätzen, ob Dir die Sache liegt, wobei die Mathematik im Studium etwas ganz anderes ist, als Schulmathematik. Aber wenn Dir Mathematik zum Beispiel jetzt schon keinen Spaß macht, wird das mit dem Informatikstudium nichts.

Ist es besonders schwierig? Nunja, es ist nicht einfach. Ich hatte einiges an Vorkenntnissen, habe vorher bereits jahrelang als Entwickler gearbeitet. Mir hat das Studium Spaß gemacht, trotzdem habe ich noch viel Neues gelernt. So soll es ja auch sein. Das Studium soll Dich ja fachlich weiterbringen. Grundsätzlich wird es Dir in einem Informatikstudium bezüglich der Mathematik nicht viel anders ergehen, als in jedem anderen natur- oder ingenieurswissenschaftlichen Studium auch. Die Grundlagen sind in diesen Studiengängen immer sehr ähnlich.