Informatik studieren aber wie nach Japan auswandern?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich empfehle jungen Menschen, die die grobe Vorstellung haben, irgendwann vielleicht einmal in Japan leben und arbeiten zu wollen, auf jeden Fall die Wahl einer beruflichen bzw. akademischen Ausbildung, die dies als Option zulässt. Das hättest du mit der Wahl eines Informatikstudiums auf jeden Fall erfüllt, weil sich in diesem Bereich locker Jobs in Japan finden lassen. Womit man sich außerdem tendenziell viele Optionen offen hält ist in der Tat, Japanisch zu lernen. Das kannst und solltest du jedenfalls im Voraus schon möglichst weit vorantreiben.

Wovon ich wiederum abrate, ist, sich im zarten Alter bereits den Lebensweg der kommenden 10 Jahre „vorplanen“ zu wollen, insbesondere wenn dieser Lebensweg vermeintlich „sicher“ auf eine Anstellung in Japan hinauslaufen soll, denn so einen „sicheren“ Weg gibt es sowieso nicht. Im besten Fall verschwendet man Lebenszeit mit Träumerei und im schlimmsten Fall, wenn man diese Vorausplanung aus Prinzip und wider Vernunft auf Teufel komm raus durchzieht, verbaut man sich damit sein Leben.

Fang doch erstmal den Bachelor Informatik an, und dann wird schon mal die allererste Hürde sein, da auch drin zu bleiben. Informatik hat eine hohe Abbrecherquote und verdammt viele stellen sich das Fach anders vor als es ist. Solange diese Hürde nicht gemeistert ist, ist es sinnlos, sich über einen Master in Informatik, geschweige denn in einem anderen Land, geschweige denn mit späterer Berufstätigkeit in diesem Land, Gedanken zu machen.

Wenn du dann die ersten zwei Semester Bachelor Informatik halbwegs erfolgreich hinter dich gebracht hast, dann kümmerst du dich um ein Auslandssemester. Hierfür solltest du im Voraus nur bei der Wahl deiner Universität darauf achten, dass diese möglichst viele Partnerschaften mit japanischen Hochschulen hat, die möglichst auch einen Fachbereich Informatik haben, damit du eben während des Austauschs auch wirklich schon in dein Fach „hineinschnuppern“ kannst und nicht nur einfach ein halbes Jahr an irgendeiner x-beliebigen Hochschule in Japan im Fachbereich Linguistik abhängst.

Wenn dann in der zweiten Hälfte deines Bachelors das Studium nach wie vor gut läuft, dann kannst du dir allmählich Gedanken darüber machen, ob es sinnvoll für dich ist, einen Master darin zu machen.  Bei dieser Frage kommt es immer auf viele Faktoren an, nicht immer ist ein Master die beste Entscheidung für die eigene Karriere. Idealerweise sammelt man im Bachelor in Form von Praktika etc. aber auch schon Erfahrung, die einem bei der Beantwortung dieser Frage hilft.

Nach dem Austauschsemester in Japan wirst du außerdem einen ersten Eindruck von Studieren und Leben in Japan bekommen haben. Vielleicht wirst du dann festgestellt haben, dass Japan nichts für dich ist? Auch damit wärst du genauso wenig der erste wie du der erste wärst, der Informatik nach dem ersten Semester hinschmeißt.

Wenn du dann am Ende deines Bachelorstudiums zu dem Schluss kommst, dass du a) Master studieren und b) immer noch gerne nach Japan gehen willst, dann und erst dann empfehle ich, über einen Master in Japan nachzudenken. Und ich schlage vor, dass du einfach dann nochmal diese Frage stellst.

Ebenso meinte dieser Youtuber (welcher Japanologe studiert hatte), dass beim Auslandsjahr für "nicht-Japanologen" noch viel Platz war.

So ein Satz kann auch nur von einem „Ich-lebe-in-meiner-eingebildeten-Bubble“-Japanologen kommen 🙄 Es war mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit nicht „noch viel Platz“, sondern grundsätzlich, bis auf wenige Ausnahmen, stehen Plätze in Austauschprogrammen von Hochschulen Studierenden aller Fachbereiche offen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Uff. Nihongo. Na da hast du dir mal eine Quelle herausgesucht ... bei dem kannst du jedes Mal würfeln, ob seine Infos stimmen oder nicht. Ganz nach dem Motto: Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Der erzählt viel und verbreitet ein extrem klischeehaftes Bild von Japan, weit ab von der Realität. Ist prinzipiell einer dieser üblichen Low-Effort-Kanäle auf Youtube, in die keine Energie fließt, die aber aus unbekannten Gründen groß werden.

Den Master in Japan machen macht so viel Sinn, wie ihn in Deutschland zu machen. Da gibt es kein allgemeines "besser". Frag dich einfach, was du erreichen willst.

Ansonsten steht dir der Arbeitsmarkt frei. Wenn du eine Stelle findest, kannst du nach Japan.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also was du machen könntest ist bspw. einen 2-Fach-Bach studieren. Als Hauptfach Informatik und als Nebenfach Japanologie...

Du könntest dir aber auch eine Uni suchen, die Sprachangebote für Studis anbietet. Das geht gerade an größeren Unis ganz gut, die Japanologie auch als Studienfach anbieten.

Ansonsten würde ich dir empfehlen vllt erst mal ein bisschen Zeit in Japan zu verbringen. Dort zu arbeiten ist halt doch nicht so mega geil, wie alle denken bzw. kann auch ne schlechte Erfahrung sein und wenn man erst mal eine Weile da war, verwandelt sich das Wunderland Japan in einen normalen Alltag, den du auch in Deutschland hast, nur eben mit Hürden.