Die Suica-Karte ist empfehlenswert fĂŒr alles, was nicht vom JR Pass abgedeckt sein wird, und das wird bei dieser Reiseplanung voraussichtlich einiges sein.
Vereinfacht gesagt: Es geht beim Pass nicht nach bestimmten (Lang-/Kurz-)Strecken, sondern nach Bahnbetreiber. Der JR deckt grundsĂ€tzlich alles ab, was JR ist, und alles, was nicht JR ist, deckt er grundsĂ€tzlich nicht ab. Ausnahmen von diesen beiden Grundsatzregeln sind sehr ĂŒberschaubar und stehen alle auf der Webseite. Alles, was dort nicht steht, ist nicht abgedeckt.
Da gerade die Kansai-Region sehr viele Bahngesellschaften hat, die auch die beliebten Bahnstrecken fahren, lĂ€sst sich der Pass tendenziell in Westjapan ein bisschen weniger gut nutzen als in Ostjapan, wo viele von den Nicht-JR-Strecken eben doch im Pass drin sind - darunter nĂ€mlich zum Beispiel die Tokyo Monorail, die den Flughafen Haneda bedient. Der Flughafen Nagoya hingegen wird von Meitetsu bedient, was nicht mit dem Pass nutzbar ist. Der Flughafen Kansai wird von JR und Nankai angefahren - JR ist logischerweise im Pass drin, Nankai nicht, d. h. man muss das dann bei der Routenplanung berĂŒcksichtigen.
Ich fand den JR Pass schon immer ĂŒberbewertet und halte ihn mittlerweile fĂŒr eine Art Geldmaschine von JR. Meiner Erfahrung nach haben viele selbst vor seiner Preiserhöhung mit ihm schon draufgezahlt ohne es zu merken, weil sie Probleme haben, die Fahrpreise zu vergleichen. Beispiel Flughafen Osaka: Ja, mit dem JR Pass kann man dann theoretisch so viel JR fahren wie man will, aber wĂ€re Nankai vielleicht letztendlich gĂŒnstiger, weil das Hotel damit direkter zu erreichen wĂ€re, und man nicht noch zusĂ€tzlich fĂŒr den Bus ab dem nĂ€chstgelegenen JR-Bahnhof zahlen mĂŒsste? Und seit der Preiserhöhung muss man wirklich ekzessiv Shinkansen fahren (entweder extrem lange Strecken oder sehr hĂ€ufig), damit der Pass sich lohnt.
Meine Faustregel ist: Ăberlege dir im Voraus, welche Strecken du mit dem Shinkansen auf jeden Fall fahren wirst, recherchiere die Kosten dazu, und wenn diese nicht mindestens bereits 90 % des Preises fĂŒr den Pass ergeben, dann vergiss den Pass. Du wirst mit den JR-Mittel- und Nahstrecken die restlichen 10 % nicht mehr rausholen. Selbst wenn du mit dem Pass eventuell noch 2000 Yen gespart hast, das ist den Stress mit der Routenplanung nicht wert. Ohne Pass gibst du einfach dein Ziel im Smartphone-Routenplaner ein und fĂ€hrst dann mit der Bahn, die am schnellsten und komfortabelsten ist und stehst nicht unter Druck, unbedingt so viel wie möglich aus dem Pass herausholen zu mĂŒssen.