In RAW Fotografierte Bilder falsch angezeigt! (farbloser)

6 Antworten

Die Ansicht in Deiner Kamera zeigt das im RAW immer eingebettete jpeg, und das mit den Einstellungen, die in Deiner Kamera für die jpeg-Bearbeitung vorgegeben sind.

Stellst Du in Deinem LR die gleichen Bearbeitungen ein, bekommst Du bei entsprechend gutem Monitor auch die gleichen Bilder am PC angezeigt. Ab da kannst Du verbessern.

Dir bleibt nur, Dich in LR etwas einzuarbeiten, Da geht was!

Zunächst mal eine Erklährung, warum die Bilder im Display so "toll" aussehen. Diese Displays sind auf die Wiedergabe von Bildern getuned. Schon im Laden, wenn Du die Kamera ausprobierst sollst Du auf dem Display sehen, was für schöne, farbkräftige Bilder die Cam macht. Computerbildschirme, v.a. die billigen, können da meist nicht mithalten. Zusätzlich tut die Kamerasoftware ihr möglichstes um die Bilder optimal darzustellen.

Je nach Hersteller, Betriebs-System und Grafikkarte hast Du die Möglichkeit, die Bildschirmanzeige für die Darstellung von Fotos zu optimieren (Farben und Kontraste), aber das wäre ein Thema für sich. Davon abgesehen musst Du davon ausgehen, dass die meisten einen genau so schlechten Bildschirm benutzen wie du - oder schlechter. Wenn du die Bilder jedoch entwickeln lassen / ausdrucken möchtest, solltest Du dich mit dieser Thematik auseinandersetzen, Stichwort Bildschirmkalibrierung.

Jetzt zu Lightroom (LR): Bevor du mit der Bearbeitung anfängst, nutze die Bewertungs- und Sortier-Funktionen von Lightroom um nur die Bilder auszuwählen, die eine Bearbeitung wert sind. Der Prozess ist zu aufwändig um ihn mit jedem Bild durchzuziehen. Ich bearbeite oft nur 10% der Bilder eines Shootings oder weniger.

  1. In der Bibliotheks-Ansicht markierst Du erstmal alle (verbliebenen) Bilder (Strg+A) und suchst in der "Ad Hoc-Entwicklung" rechts "Gespeicherte Vorlage>Allgemeine Vorgaben Lightroom>Kraftvoll" und klickst dann noch auf "automatischer Tonwert" Das wars aber noch nicht, jetzt geht es an die Feinarbeit.

  2. Wechsle in den "Entwickeln" Modus von LR. Setze dort jetzt erstmal den Weissabgleich auf automatisch. Gehe jetzt in die "Objektivkorrekturen" und aktiviere dort alles (wenn Du schon LR 5 verwendest, Finger weg von "Upright"). Wenn Lightroom ein Profil deines Kamera-Objektivs gespeichert hat, wirst Du damit schon ein paar Darstellungsfehler wie Verzerrungen und Randabschattungen los. Deaktiviere jetzt ggf. "automatisches Synchronisieren", da du jetzt nicht mehr möchtest, dass sich jede Änderung an einem Bild auf alle anderen auswirkt.

  3. Wenn Du jetzt bei den Bildern noch irgendeinen Farbstich bemerkst, der dir komisch vorkommt oder Hauttöne unnatürlich wirken, versuche die anderen Einstellungen im Weissabgleich oder benutze die Pipette. In seltenen Fällen unter schwierigen Lichtbedingungen bleiben Dir nur noch die Schieberegler.

  4. Oben rechts siehst Du jetzt das Histogramm (oder Belichtugskurve) - wieder ein Thema für sich. Die Kurve sollte knapp vom linken Rand bis knapp zum rechten Rand reichen, das sollte die automatische Korrektur bereits erledigt haben. Wenn nicht hast du beim Fotografieren böse Belichtungsfehler gemacht. Interessant daran sind jedoch die zwei dreieckigen Symbole in den oberen Ecken. Klicke darauf um sie zu aktivieren (falls sie noch nicht aktiv sind). Schiebe dazu den Belichtungsregler ganz nach links und dann nach ganz rechts. Wenn blaue und rote Flächen erscheinen ist die option aktiv. Schiebe den Regler jetzt soweit nach rechts, so dass gerade eben keine roten Flächen zu sehen sind. Wenn jetzt noch blaue Flächen da sind musst du mit den Reglern darunter die Tiefen etwas aufhellen.

  5. Wenn das Bild jetzt immernoch Flau erscheint, dreh den Kontrast weiter hoch. Wenn jetzt wieder rote oder blaue Flächen zu sehen sind kannst du wieder mit den anderen Reglern gegensteuern.

  6. Als letzte Massnahme kannst Du jetzt noch die Dynamik mit dem entsprechenden Regler erhöhen damit die Farben satter rauskommen. Sei damit jedoch vorsichtig, v.a. wenn Du deinen Monitor noch nicht entsprechend eingestellt hast - sonst wird aus deinem Bild schnell ein farbiges Fiasko (egal, was dir dein Monitor dann anzeigt).

Jetzt die Schritte 3 - 6 mit jedem Bild wiederholen. Viel Spass.

Hallo,

also ich finde es toll das du als Hobbyfotograf in Raw fotografierst, auch wenn es am Anfang nicht so leicht ist. Du kannst aber wirklich am meisten aus den Bildern herauskitzeln.

Aber nun zu deinem Problem:

Wenn du ne digitale Kamera kaufst, hast du in der Regel immer ne CD dabei. Diese enthält dann ein oder mehrere Programme. Bei Canon Spiegelreflexkameras ist es ,,Digital Photo Professional". Bei Nikon und Co. sind garantiert auch solche Programme dabei. Mit diesem Programm kannst du schon mal deine Bilder sortieren, aussortieren und das wichtigste: leicht Bearbeiten und umwandeln (Batchn). Sollte du keine CD mit Programm mehr haben, kannst du es in der Regel immer auf der Website deines Kameraherstellers kostenlos runterladen.

Ich kenn mich leider nicht mit Lightroom aus, da ich Photoshop nutze. Ich denke aber das du auch Raw-Bilder in Lightroom komplett bearbeiten kannst. Ansonsten kannst du die Bilder ja erstmal als normale Datei bearbeiten.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Liebe Grüße

abcdefghijule 
Fragesteller
 23.07.2013, 16:51

Hallihallo, und danke für die gute Antwort!

Grundsätzlich ist ja Lightroom.. hmm.. perfekt für RAW. Mir ist aber eingefallen dass ich ja auch noch meine Testversion für Photoshop CC besitze, wenn ich mein RAW einfüge kommen ja ähnliche Voreinstellungsmöglichkeiten wie man bei Lightroom findet.. und mir fällt auf dass hier die Farben immer noch am intensivsten sind. Werde wohl also noch einmal das ausnutzen.

Die CD werde ich dann auch noch einmal rauskramen, vielleicht helfen dort eventuelle Voreinstellungen auch etwas - ich hoffe zumindest sehr darauf!

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Ratirat  23.07.2013, 19:40
@abcdefghijule

Sowohl Lightroom als auch Photoshop nutzen dieselbe RAW-Engine (Adobe Camera RAW) - daher wird dir Photoshop keine anderen Ergebnisse liefern.

Mit Lightroom fällt das Entwickeln viel leichter als mit Photoshop, denn es wurde genau dafür gemacht - daher würde ich dabei bleiben.

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Die JPGs, die die Kamera liefert (das sind auch die Vorschaubilder, die du in LR für ein Sekündchen siehst), sind ein bisschen wie der grüne Automatikmodus an der Kamera: Für einen Anfänger mit wenig Ahnung liefern sie meist bessere Ergebnisse, aber mit ein wenig Übung kann man mit RAW mehr herausholen, genau wie ein erfahrener Fotograf durch manuelle Einstellungen an der Kamera meist mehr herausholen kann als die Automatik.

Du solltest einfach mal ein wenig üben und mit den Reglern spielen, nach einer Zeit hast du's raus. Außerdem empfehle ich dir gerade für den Anfang, im Internet mal nach Lightroom-Presets zu suchen und diese zu installieren und auszuprobieren - damit siehst du, was alles geht und wie es geht! Und meist wirst du damit auch als Anfänger interessantere Bilder schaffen als die Kameraautomatik.

abcdefghijule 
Fragesteller
 25.07.2013, 00:35

Unten habe ich ja bereits noch einmal einen Kommentar kommentiert, der deckt sich mit einigen Inhalten, die ich auch hier schreiben könnte - wahrscheinlich dachte ich auch, dass es durch die wirklich sehr unterschiedlichen "Verfälschungen" an meinem Computer/den Bilddateien/sonstigem liegen könnte. Aber wie es scheint, war ich vielleicht auch nicht mutig genug? Ich werde sehen, was sich weiter rausholen lässt, mittlerweile geht es wie gesagt sogar etwas besser - woran es auch immer liegen mag - und meine Verzweiflung ist auf jeden Fall geringer & ich weiß, dass meine Bilder nicht ganz verloren sind und LR das gewünschte Ergebnis liefern wird.

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