Immobilienverkauf / Bieterverfahren?

8 Antworten

Sehr geehrter Fragesteller

Es ist dem Makler erlaubt, von einem Verkaufsangebot zu einem Bieterverfahren zu wechseln, wenn es ausreichend Interessenten gibt. Ich selber habe mein Haus über einen Makler verkauft, wo später ein Bieterverfahren zu einem Verkauf führte.

Der Makler hatte nach seiner Besichtigung eine ungefähre Einschätzung zum Wert des Verkaufsobjektes gemacht, ein Exposé erstellt und dann über seine Webseite und einer Immobilienplattform inseriert. Nach 2 Tagen hatte er bereits 50 Interessenten, die eine Besichtigung machen wollten. Nach der Besichtigung gab es bereits 8 Interessenten, die das Haus sofort kaufen wollten und sogar einen höheren Preis anboten, um es zu bekommen. Folglich hat sich der Makler sich mit mir in Verbindung gesetzt und es mir mitgeteilt und den Vorschlag gemacht, das Bieterverfahren zu machen. Der Makler gibt dem Verkäufer dann die Angebote der Interessenten weiter und der Verkäufer entscheidet dann, welches Angebot er annimmt. Er muss nicht das höchste Angebot annehmen. Hat sich der Verkäufer entschieden, ist das Bieterverfahren beendet. Bis zur Vertragsunterzeichnung können noch Verkäufer und Käufer vom Verkauf oder Kaufabsicht zurücktreten. Erst wenn ein Termin beim Notar gemacht wurde und Verkäufer, Käufer und der Makler den Vertrag unterschrieben haben, ist alles vertraglich geregelt. Jetzt kann weder der Makler noch der Verkäufer das Haus nicht mehr an einem anderen Interessenten mit einem höheren Angebot verkaufen.

Die Angebote der Immobilienpreise sind ja keine festgesetzten Preise. Interessenten können bei Immobilien mit weniger Kaufinteressenten auch den Preis drücken. Sprich, jemand möchte für das Haus 250000€ und nach langer Zeit kommt ein Interessent und sagt, ich kaufe das Haus aber nur für 200000€. Wenn der Verkäufer das Geld braucht und das Haus so schnell wie möglich verkaufen möchte, wird er dieses Angebot annehmen, selbst wenn das Haus mehr als 250000€ wert ist.

Und es ist nicht, wie jbinfo sagt, unseriös.

jbinfo  13.07.2021, 18:25

Ich habe geschrieben: Für mich ist das unseriös. Das du damit begeistert bist, da ja dadurch verkauft, ist ja wohl auch klar. 50 Anfragen nach 2 Tagen. Da hat der Makler wohl sehr tief gestapelt mit der Immo-Bewertung.

Der Makler entscheidet das aber nicht, sondern der Verkäufer. Der Makler unterschreibt auch keinen Notarvertrag.

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ElNinio01234  13.07.2021, 18:32
@jbinfo

Nur habe ich mein Haus nicht an den Höchstbietenden verkauft und meine Maklerin hat das Angebot nicht niedrig angesetzt. Darüber hinaus war die Maklerin beim Notar dabei, weil die Maklergebühren vom Käufer übernommen worden sind und diese im Vertrag mit allen Beteiligten so geregelt worden ist. Das der Verkauf und die Vermittlung über sie gelaufen ist.

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So einfach ist das nicht. Wenn der Makler Provision von beiden Seiten verlangt, darf er sich nicht in Preisverhandlungen einmischen. Er muss absolut neutral bleiben. Wenn der Makler aktiv ein Bieterverfahren betreibt und von den Kaufinteressenten höhere Preise verlangt, verrät er die Käuferseite und riskiert damit seine Provision.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das wird der Makler sicher in Abstimmung mit dem Verkäufer tun - völlig legitim, wenn tatsächlich mehrere Interessenten im Rennen sind.

Es ist momentan absolut üblich, dass der Makler mehrere Gebote einsammelt und diese teilweise den ausgeschriebenen Preis überschreiten.

Das entscheidet nicht der Makler sondern der Verkäufer. Für mich ist so ein Verkauf jedoch unseriös und würde von mir als erledigt abgehakt werden.